In Indien grassiert momentan eine neue Doppel-Mutante und sorgt für hohe Infektionszahlen – die Lufthansa hält entgegen aller Forderungen und Warnungen ihre Routen nach Indien dennoch aufrecht.
Die Zahlen der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Indien steigen wegen einer neuen Doppel-Mutante des Corona-Virus täglich an. Immer mehr Länder reagieren darauf und verhängen drastische Reisewarnungen – auch das Auswärtige Amt folgt den Hinweisen anderer Länder. Während auch einige Fluggesellschaften ihre Routen nach Indien unterbrechen, wird die größte deutsche Fluggesellschaft ihre Verbindungen auch weiterhin aufrecht halten, wie Aero berichtet.
Warnungen wegen gefährlicher Doppel-Mutante
Indien hat sich zum aktuellen Corona-Hotspot entwickelt und registriert täglich Neuinfektionen im hohen sechsstelligen Bereich. Früh warnten Experten vor möglichen Auswirkungen hierzulande. Schuld daran soll eine sogenannte Doppel-Mutante des Corona-Virus sein. Schnell haben erste Länder Maßnahmen zum Schutz vor dem neuen Virus unternommen. So haben die USA, Kanada, Großbritannien und auch Deutschland Reisewarnungen veröffentlicht und ihre Landsleute zur Rückkehr aufgefordert – selbst vollständig geimpften Personen kann kein ausreichender Schutz garantiert werden, auch wegen des drohenden Zusammenbruchs des Gesundheitssystems vor Ort. Vor wenigen Tagen ging die Bundesregierung einen Schritt weiter und ließ durch das Auswärtige Amt verlauten, dass Indien als Virusvariantengebiet eingestuft wird.
Die Lage in Indien scheint sich jedoch nicht zu entspannen. Auch in Großbritannien wurden bereits erste Infektionen mit dem neuen Virus nachgewiesen. Der Flugverkehr wird aber anders als in Kanada nicht ausgesetzt. Ähnlich sieht das auch die größte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa und wird dementsprechend den Betrieb zum indischen Subkontinent nicht einstellen. Die Gründe dafür liegen nahe. Vor allem möchte man allen Reisenden auch weiterhin die Möglichkeit geben, nach Hause zurückzukehren oder unvermeidbare Termine wahrzunehmen. Vor allem aber die Frachtkapazitäten sind in der aktuellen Zeit entscheidend. So fliegt die Kranich-Airline aktuell unter anderem Beatmungsgeräte nach Indien. Insgesamt werden derzeitig zehn Verbindungen ab Frankfurt nach Indien pro Woche angeboten. Auch der Flugplan nach Indien an sich soll erstmal nicht reduziert werden.
Mit unserem Flugangebot erhalten wir auch unter anderem eine geringe Mindestkonnektivität und geben damit insbesondere deutschen Bürgern und Bürgerinnen die Sicherheit, gesellschaftlich oder wirtschaftlich wichtige Aufgaben erledigen zu können oder nach Hause zu kommen
Statement eines Lufthansa-Sprechers
Trotz der wichtigen Hilfslieferungen für Indien, forderte der CSU-Politiker und Chef der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber, alle EU-Mitgliedsstaaten zu einem Flugstopp für Flüge von und nach Indien auf. Er ist der Meinung, dass dieses Mal „schneller und konsequenter“ gehandelt werden müsse und „sofort ein vorübergehendes Verbot von Flügen aus Indien und Einreisebeschränkungen“ verhängt werden sollten. Durchaus fraglich, wenn es nach der Argumentation der Lufthansa geht. Andere Fluggesellschaften hingegen haben bereits den Flugbetrieb nach Indien eingestellt. Die Fluggesellschaft Emirates aus dem Emirat Dubai hat bereits seit einigen Tagen alle Flüge ausgesetzt.
Fazit zur Entscheidung von Lufthansa
Forderungen und Warnungen zum Trotz wird die Lufthansa vorerst alle Verbindungen von Frankfurt nach Indien aufrecht halten. Gründe dafür gibt es laut Lufthansa genug. Zum einen möchte man auch in der aktuellen Situation den Passagieren eine Garantie geben, zum anderen aber vor allem die lebensnotwendige Versorgung von Hilfsmitteln für Indien selbst sicherstellen.