Mit der Ausgabe zweier Anleihen konnte sich IAG 1,2 Milliarden Euro am Kapitalmarkt sichern – ein wichtiges Liquiditätspolster in der angespannten Lage.

Die Krise hält an und zehrt an den finanziellen Rücklagen der Fluggesellschaften. Ähnlich wie vor wenigen Monaten auch die Lufthansa, platzierte nun die British Airways Konzernmutter IAG Anleihen am Kapitalmarkt, um an Liquidität zu kommen. Da die Nachfrage größer war als erwartet, konnten statt ursprünglich einer sogar zwei Anleihen ausgegeben, die dem Konzern nun 1,2 Milliarden Euro in die Kassen spülten, wie unter anderem das Fachmagazin fvw berichtet.

Günstigere Geldbeschaffung als erwartet

So wie auch die Lufthansa es bereits im November tat, wollte sich auch die International Airlines Group IAG frisches Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Zur Erinnerung: Der Kranich konnte sich im November durch zwei Transaktionen 1,6 Milliarden Euro Liquidität sichern. Ähnliches hat nun auch IAG vor. Die Konzernmutter von British Airways und Iberia wollte zunächst eine Anleihe von 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von vier Jahren ausgeben, doch die Nachfrage übertraf die Erwartungen deutlich. So entschied man sich, zusätzlich eine zweite 700 Millionen Euro schwere Anleihe mit einer Laufzeit bis 2029 auszugeben. Das Angebot galt dabei allerdings jederzeit nur institutionellen Anlegern und nie der breiten Öffentlichkeit.

Iberia

Aufgrund des unerwartet hohen Interesse konnten sogar die ursprünglich geplanten Zinssätze verringert werden. Für die kurzfristige Anleihe werden nur noch 2,75 Prozent statt der angedachten 3,25 Prozent fällig, bei der langfristigen Anleihe wird der Satz bei 3,75 Prozent statt 4,25 liegen. Damit erhält IAG die 1,2 Milliarden Euro deutlich günstiger als zunächst gedacht. Ein finaler Abschluss der Transaktion wird für nächste Woche erwartet.

Nicht notwendig, um durch die Krise zu kommen

Mit Sicherheit kann IAG die 1,2 Milliarden Euro an Liquidität mehr als gut gebrauchen. Dennoch betont der Konzern, dass er es auch ohne diese zusätzlichen Mittel durch die Krise schaffen würde. Wenn man bedenkt, dass allerdings trotz rigider Sparmaßnahmen immer noch über 180 Millionen Euro pro Woche abfließen während die Einnahmen weiterhin auf einem niedrigen Level liegen, kann man sich gut vorstellen, wie wichtig dieses frische Geld für den Airline-Konzern ist.

Laut einer Medienmitteilung der IAG, in der die Ausgabe der Anleihen verkündet wird, werden die Motive hinter dem Gang an den Kapitalmarkt noch einmal erläutert. Zunächst soll das zusätzliche Geld helfen, die Bilanz zu stärken und die Gesamtliquidität des Konzerns zu erhöhen. Auch soll es den Konzern für den Fall wappnen, dass die Krise noch länger anhält und noch für Monate auf einen Großteil der Einnahmen verzichtet werden muss. Gleichzeitig möchte IAG mithilfe des Geldes jederzeit operativ und strategisch flexibel bleiben, um für die Erholung der Nachfrage gerüstet zu sein. Dann – so stellt es sich die IAG vor – profitiert sie, während andere Airlines erst einmal wieder ihre operativen Tätigkeiten aufnehmen müssen.

Fazit zur Kapitalmarkt-Transaktion von IAG

Die IAG geht mit den zusätzlichen 1,2 Milliarden Euro sicherlich deutlich entspannter durch die nächsten Wochen, gerade wenn man bedenkt, dass die Erholung des Flugverkehrs sich noch immer nicht wirklich abzuzeichnen scheint. Damit ist der Konzern zumindest in absehbarer Zeit auch nicht auf anderweitige Hilfen angewiesen und wird es hoffentlich auch nicht mehr sein, wenn in einigen Monaten eine Entspannung der Lage eintritt.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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