Die Zukunft von Brussels Airlines ist erneut ungewiss. Inzwischen droht die Lufthansa sogar damit, den belgischen Flag-Carrier bewusst in die Insolvenz schlittern zu lassen.
Brussels Airlines kämpft nun schon seit mehreren Monaten ums Überleben. Wie die belgische “La Libre” am Freitag (19. Juni) berichtete, steht die Zukunft der Fluggesellschaft wieder auf der Kippe. Der Lufthansa-Konzern könnte seine Tochter Brussels Airlines in Konkurs gehen lassen, wenn keine Rettungsvereinbarung mit der belgischen Regierung zustande kommt.
Kein Abkommen – keine Zukunft
Verschiedenen Quellen zufolge erwägt der Kranich-Konzern nun die Möglichkeit eines Konkurses der belgischen Tochter. Das Management von Brussels Airlines wird sich voraussichtlich am kommenden Montag, 19. Juni, mit der Lufthansa-Gruppe treffen, um über die Zukunft der belgischen Fluggesellschaft zu entscheiden. Laut La Libre “könnte die Lufthansa die Fluggesellschaft in Konkurs gehen lassen, wenn es kein Sozialabkommen zwischen dem Management von Brussels Airlines und den Gewerkschaften gibt”. Eine Einigung ist derzeit jedoch nicht in Sicht.
Wencke Lemmes, ein Sprecher von Brussels Airlines, wurde mit den Worten zitiert, die Berichte seien “reine Spekulation”, weigerte sich aber zu bestätigen, ob das Treffen zwischen beiden Seiten am Montag stattfinden würde.
Bisher erfolglose Verhandlungen
Seit Wochen laufen Gespräche zwischen der Lufthansa und der belgischen Regierung über einen Sanierungsplan von rund 300 Millionen Euro. Doch die Gewerkschaften machen Brussels Airlines aktuell das Leben schwer. Die Verhandlungen sind schwieriger als erwartet, da die Mitarbeiter der Fluggesellschaft die Vorschläge des Airline-Managements ablehnen.
Im Rahmen des Sanierungsplans gab Brussels Airlines im Mai bekannt, dass unter anderem jeder vierte Mitarbeiter, also fast 1.000 an der Zahl, entlassen werden soll, um die aktuelle Krise zu überleben und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Reduzierter Flugplan bei Brussels Airlines
Brussels Airlines, die seit dem 21. März keinen regulären Flug mehr absolviert hat, nahm den Betrieb am 15. Juni wieder auf. Um den “Break-even-Point” zu überschreiten, musste die Fluggesellschaft den Flugplan jedoch deutlich reduzieren. Unter anderem beschloss die Airline, acht Strecken bis zum 31. März 2021 ersatzlos zu streichen und die Strecken in den Mittelmeerraum und nach Osteuropa zu reduzieren.
Die Verkleinerung des Flugprogramms von Brussels Airlines steht im Einklang mit der Absicht, die Betriebskosten deutlich zu senken. Die Überprüfung und entsprechende Überarbeitung des Flugangebots des belgischen Flag-Carriers, der bereits vor der aktuellen Krise geplant war, schreitet immer schneller voran.
Fazit zum Risiko einer Brussels Airlines-Insolvenz
Mitarbeiter von Fluggesellschaften müssen aktuell ein starkes Rückgrat haben. Es stimmt, dass im Moment nichts in Stein gemeißelt ist und so ist auch die Zukunft von Brussels Airlines noch ungewiss. Zunächst sollte der kommende Montag abgewartet werden, nachdem das Treffen zwischen dem Management von Brussels Airlines und Lufthansa stattfand, um mehr darüber zu erfahren. Es bleibt zu hoffen, dass eine Einigung erzielt wird und die Flugzeuge von Brussels Airlines weiterhin fliegen können.