Mithilfe der Lufthansa-Töchter Eurowings und Sunexpress soll die diesjährige deutsche Ernte gesichert werden. Ausgewählte Flugverbindungen werden unter Einhaltung der vorgegebenen Hygienestandards in den kommenden Wochen Saisonarbeiter aus Osteuropa nach Deutschland transportieren. Ein Überblick.
In den vergangenen Wochen berichteten wir bereits über die aktuell kritische Situation der Lufthansa-Töchter aufgrund der globalen Coronakrise. Nun scheinen sich zumindest einige Maschinen von Sunexpress und Eurowings wieder in die Lüfte zu erheben: In den kommenden Tagen und Wochen sollen osteuropäische Erntehelfer mit Fliegern der beiden Lufthansa-Gesellschaften nach Deutschland transportiert werden. Erste Verbindungen wurden offenbar bereits vor Ostern vollzogen.
Erste Flüge für Erntehelfer bereits vor dem Osterwochenende vollzogen
Die Durchführung dieser Ausnahme-Flüge werde in ständigem Kontakt mit den zuständigen Behörden geregelt und solle sich auf die kommenden Tage und Wochen verteilen, wie Informationen der Luftfahrtnachrichten bestätigten. Insgesamt erwarte man rund 40.000 Erntehelfer aus osteuropäischen Ländern, um das diesjährige Spargelstechen zu gewährleisten. Da die jeweiligen Grenzregionen aufgrund der aktuellen Schutzmaßnahmen auf dem Landweg derzeit nicht passierbar sind, springen die ohnehin größtenteils gegroundeten Flotten der Lufthansa-Töchter ein. Dies wurde vonseiten der Bundesregierung offiziell abgesegnet.
Offenbar habe man bereits vor den Osterfeiertagen mit ersten Flugverbindungen aus Osteuropa gestartet. Bereits am vergangenen Gründonnerstag hatte Sunexpress die ersten sechs Boeing 737 vom rumänischen Cluj-Napoca nach Karlsruhe beziehungsweise Düsseldorf geschickt. Nun solle der Ferienflieger Unterstützung durch den Billigflieger Eurowings erhalten, wie die Lufthansa-Tochter auf der offiziellen Webseite bestätigt. Nach Informationen der Luftfahrtnachrichten erfolge die Koordination in enger Abstimmung mit dem Kölner Unternehmen Pro Sky AG, das die Verbindungen offenbar in Auftrag gegeben hatte.
Eingeflogene Helfer für 14 Tage unter betrieblicher Quarantäne
Für die eingeflogenen Erntehelfer werden ab dem Zeitpunkt ihrer Einreise strenge Maßnahmen für den Zeitraum der bevorstehenden Saisonarbeit gelten. Zum einen werde die Einreise ausschließlich über den Luftweg genehmigt, zum anderen seien noch auf dem Flughafengelände durchgeführte Gesundheitsprüfungen obligatorisch. Individuelle Anreisen seien ausdrücklich nicht gestattet, stattdessen werde die Abholung der Erntehelfer durch den jeweiligen Betrieb direkt nach der Ankunft organisiert. Zudem stehen die Arbeiter für einen Zeitraum von 14 Tagen unter häuslicher Quarantäne. Demnach dürfen sie den jeweiligen Betrieb nicht verlassen und müssen außerdem voneinander getrennte Wohnbereiche beanspruchen.
Ursprünglich hatte die Bundesregierung die Einreise von Erntehelfern aufgrund der COVID-19 Pandemie grundsätzlich untersagt. Nur unter großem Druck der Landwirtschaftsvertreter und in Anbetracht der umfassenden Schutzmaßnahmen und Hygienevorschriften wurde für den laufenden Montag April und den kommenden Monat Mai schließlich die Einreise von jeweils 20.000 Saisonarbeitern genehmigt.
Fazit zur Einreise von Erntehelfern mit Eurowings & Sunexpress
Diese ungewöhnliche Aufgabe des Transports von osteuropäischen Saisonarbeitern nach Deutschland kommt für die beiden Lufthansa-Töchter im richtigen Moment. Besonders der Ferienflieger Sunexpress ist seit nunmehr 30 Jahren auf Urlaubsziele und Destinationen rund um das Mittelmeer spezialisiert. Doch auch die Eurowings-Flotte ist aktuell größtenteils gegroundet, sodass beide Fluggesellschaften mehr als genug ungenutzte Maschinen für diese Art von Ausnahme-Verbindungen zur Verfügung stellen konnten. Auf der offiziellen Eurowings Webseite lassen sich zudem die bereits geplanten Abflugdaten und – Orte einsehen. Zudem sollen gezielte Ausschreibungen und Anleitungen bedürftigen Landwirten bei der Organisation der Flugverbindungen unterstützen.