Anfang letzter Woche streikten die Piloten von British Airways zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Die Cockpit-Besatzungen legten für zwei Tage ihre Arbeit nieder, wodurch hunderte von Flügen gestrichen werden mussten. Bei diesem Streik handelt es sich – wie so oft – um einen Lohnstreit.
Inzwischen hatte British Airways ihren Piloten eine Lohnerhöhung von 11,5 Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren angeboten, jedoch stimmte eine überwältigende Mehrheit der Crews dafür, das Angebot abzulehnen.
British Airways umgeht Entschädigungen
Der Streik beschränkt sich nun jedoch nicht nur auf den 9. und 10. September, an dem die British Airways-Piloten ihre Arbeit ruhen ließen. Die Cockpit-Besatzungen wollen am 27. September erneut in den Streik treten, woraufhin ihr Arbeitgeber inzwischen wieder hunderte von Flügen absagen musste. Dabei cancelte British Airways die betroffenen Flüge exakt zwei Wochen im Voraus und das aus gutem Grund. Denn hätte die Airline die Flüge nämlich innerhalb von zwei Wochen gecancelt, stünde jedem betroffenen Passagier eine Entschädigung zu und das wollte Britanniens Flagcarrier freilich vermeiden – wenngleich sowieso umstritten ist, ob durch einen Streik bedingte Streichungen überhaupt für eine Entschädigung qualifizieren.
Dabei werden nahezu alle “Hauptflüge” von British Airways am 27. September storniert und es kann ebenfalls zu etlichen Störungen und Verspätungen an den Tagen vor und nach dem Streik kommen, vor allem, wenn sich dann etliche Flugzeuge nicht unbedingt dort befinden, wo sie sein müssten, um andere Flüge durchführen zu können. Auf ihrer Webseite informiert British Airways aktuell über die Streiks und bietet betroffenen Kunden eine vollständige Rückerstattung oder eine Umbuchung an, sollten die eigenen Flüge von den Streichungen betroffen sein. Um zu überprüfen, ob der eigene Flug durch die Streiks betroffen ist, sollen Passagiere den Flugtstatus ihres Fluges unter “Meine Buchungen” aufrufen. Derweil sind die Schwester-Airlines BA CityFlyer, Sun Air und Comair nicht von den Streiks und Ausfällen betroffen.
Fazit zum erneuten Piloten-Streik bei British Airways
Hoffentlich sendet British Airways dieses Mal die richtigen Flugstornierungs-E-Mails an betroffene Passagiere. Während der letzten Streikrunde verschickte die Airline nämlich eine Reihe von E-Mails mit falschen Absagen, als wäre die Situation nicht schon kompliziert genug. Aktuell scheinen denn auch keine erneuten Verhandlungen durch beide Seiten in Sicht, wonach der nächste geplante Streik als sehr wahrscheinlich gilt. Vor allem, wo British Airways jüngst den Piloten ihre Mitarbeiter-Benefits strich. Beide Seiten scheinen also festgefahren und es wird interessant sein zu sehen, welche Verhandlungen es nach dem 27. September geben wird.
Ich war vom ersten Streik am 09.09. betroffen. Mein Rückflug wurde storniert. Vom Portal, wo ich den Flug gekauft hatte, bekam ich noch am Abflugtag gute Wünsche für einen angenehmen Flug. Im Vorfeld war es unmöglich Kontakt zum Portal oder zu der Fluggesellschaft zu bekommen. Zum Glück konnte ich meinen Rückflug noch am Tag des Hinflugs beim British Airways Schalter in London abändern lassen: ich bekam ein tolles upgrade für einen Lufthansa Boing 747 Direktflug. Wenigstens eine gute Entschädigung für die nervenaufreibende Zeit davor. Von Thomas Hanisch