Die Piloten von British Airways haben den Montag und Dienstag im Streik verbracht, um den Flugbetrieb von British Airways zum Erliegen zu bringen. British Airways dürfte als Arbeitgeber zwar einen großen Anteil an den Streikgründen haben, aber es ist unglaublich selten, dass die Piloten des britischen Flagcarriers überhaupt in den Streik treten und dies war das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt.
Management und Gewerkschaft konnten sich bisher denn auch einfach nicht auf einen neuen Vertrag einigen und trotz mehrfacher Versuche, einen Deal zu erzielen, kamen beide Seiten zu keinem gemeinsamen Ergebnis.
Mitarbeitervorteile für Piloten drei Jahre ausgesetzt
Für viele dabei keine Überraschung: British Airways spielt als Arbeitgeber nun mit “schmutzigen Karten”, denn wie das britische Boulevardblatt “Sun” berichtet, hat die Airline jüngst die Flug-, beziehungsweise Mitarbeiter-Benefits – zumeist in Form von kostenlosen oder stark vergünstigten Flügen mit British Airways – für ihre Piloten gänzlich gestrichen und das zunächst für ganze drei Jahre. Letztendlich werden diese Vorteile nach Ermessen der Fluggesellschaft angeboten und British Airways nutzt nun das eigene “Ermessen” aus.
Allerdings ist davon auszugehen, dass die Aufhebung der Mitarbeitervorteile für die Piloten nicht solange anhalten dürfte. Denn British Airways nutzt die Streichung der Benefits dabei offensichtlich als Druckmittel für die Verhandlungen mit und gegen die eigenen streikenden Cockpit-Crews. Nicht nur als “Bestrafung”, sondern auch um eine bessere Position in der Verhandlungen zu erwirken. Entsprechend könnten die Piloten die Benefits im Rahmen einer gemeinsam erzielten Vereinbarung auch wieder herstellen.
The Sun fordert auch Pendlern die Benefits zu entziehen
Viele der British Airways-Piloten sind dabei mehr oder weniger auf diese Vorteile auf kostengünstige oder gar kostenlose Flüge mit ihrem Arbeitgeber nahezu angewiesen, da einige der Cockpit-Crews zwischen Wohn- und Arbeitsort pendeln. Dabei schlägt die Sun – quasi das britische Pendant zur deutschen “Bild” – vor, auch jenen Pendlern, die von den Streichungen scheinbar bisher noch nicht betroffenen sind, ebenfalls diese Vorteile zu entziehen. Nicht zuletzt für diesen Kommentar erntete das britische Boulevardblatt von vielen Seiten heftige Kritik.
Indes ist für den kommenden 27. September ein erneuter Streik der Piloten geplant. Viele Hoffnungen liegen nun auf erneute Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Management von British Airways.
Fazit zum Vorgehen von British Airways
Ob sich British Airways mit der Entziehung der Benefits für ihre Piloten einen Gefallen tut, ist mehr als fraglich. In der aktuellen Situation den Druck zu erhöhen und den Ton zu verschärfen, scheint die Piloten nicht von einer Arbeitsniederlegung abzuhalten, ganz im Gegenteil, wonach bereits der nächste Streik bevorsteht. Indes verbreitet Britanniens größtes Boulevardblatt Stimmung gegen das streikende Personal des britischen Flagcarriers, aber Kommentare und Forderungen solcher Blätter sollten sowieso stets mit ganz viel Abstand betrachtet werden.