Eigentlich plante Condors Mutterkonzern Thomas Cook den Verkauf der eigenen Airline-Sparte. Das weckte besonders das Interesse der Lufthansa an dem ertragreichen deutschen Ferienflieger. Jedoch legte Thomas Cook eben jene Verkaufspläne im Juli für unbekannte Dauer zunächst auf Eis.
Allerdings könnten sich Condor und der Kranich nun auf einem anderen Wege annähern: Beide Airlines planen wohl ein Codeshare-Abkommen für die Langstrecke abzuschließen.
Lufthansa bleibt an Condor dran
Bei Lufthansa gibt es momentan ein leichtes Hin und Her, jedenfalls wenn man sich die Langstreckenpläne des deutschen Flagcarriers ansieht: Nachdem der Verkauf von Condor also erstmal vom Tisch zu seien scheint, veröffentlichte die Lufthansa Pläne, die Langstrecke ihrer Günstig-Tochter Eurowings deutlich ausweiten zu wollen und das in erster Linie auf Routen, die auch der Ferienflieger Condor bedient und obwohl Eurowings finanziell momentan für große Kopfschmerzen innerhalb des Kranich-Konzerns sorgt. Doch nun scheint es wieder einen anderen, beziehungsweise zusätzlichen neuen Plan einer Annäherung beider Airlines zu geben.
Nach aktuellen Berichten von Reuters, sollen sich beide Airlines aktuell in Verhandlungen über ein gemeinsames Codeshare-Abkommen befinden, wie die Nachrichtenagentur dabei durch Insider erfahren haben will. Ein mögliches Codeshare-Abkommen würde dabei wohl ausschließlich die Langstrecke betreffen. Dadurch wäre es beiden Airlines möglich unter jeweils einer eigenen Flugnummer Flüge der anderen Airline verkaufen zu können, wodurch Flugzeuge besser ausgelastet und Kosten gespart werden könnten. Bis Ende des Jahres wollen sich die beiden Fluglinien entschieden haben.
Fazit zum möglichen Codeshare-Abkommen
Die Lufthansa scheint einfach nicht aufgeben zu wollen und ein tatsächlich enormes Interesse an dem Ferienflieger Condor zu hegen. Wo ein Kauf momentan also erst einmal aus Eis liegt, planen beide Airlines nun scheinbar ein Codeshare-Abkommen. Das dürfte den zwei Fluggesellschaften denn auch zugute kommen, außerdem gilt die “Urlaubs-Langstrecke” aktuell als äußerst ertragreich. Ob es allerdings auch für die Passagiere so von Vorteil sein wird, bleibt abzuwarten. Schließlich unterscheiden sich beide Airlines in diversen Punkten doch teils deutlich voneinander, zum Beispiel mit Blick auf das Bordprodukt. Zunächst bleibt aber erstmal abzuwarten, zu welchem Ergebnis die Verhandlungen führen werden.
…man könnte noch ergänzen, dass es für Lufthansa ja ein „back to the roots“ ist: Schließlich war LH im Jahr 1955 Gründungsgesellschafter der Condor – und Condor über viele Jahre der „Ferienflieger der Lufthansa“. 1997 hat Lufthansa seine Condor-Anteile an Karstadt verkauft…so leichtfertig würde man sich heute wohl nicht mehr von einem etablierten (und auch beliebten) Billigflieger trennen…