Eigentlich plante Lufthansa mit ihrer Günstig-Tochter ein zumindest moderates Wachstum für dieses Jahr. Doch nicht nur die Muttergesellschaft selbst hatte besonders im ersten Quartal einen kräftigen Verlust zu verkraften. Auch Eurowings befindet sich schon seit geraumer Zeit tief in den roten Zahlen und bis dato ist auch keine Besserung in Sicht, ganz im Gegenteil. Daher entschied sich Lufthansa für einen kompletten Wachstumsstop bei ihrer Tochter.
Von kaum Wachstum zu kein Wachstum
Für dieses Jahr hatte man bei der Muttergesellschaft Lufthansa keine allzu ambitionierten Ziele für die eigene Günstigtochter Eurowings. Lediglich zwei Prozent Wachstum waren für das laufende Jahr geplant. Doch selbst daraus wird nun nichts werden: 2019 gibt es für Eurowings nun überhaupt keine Wachstumspläne mehr. Das liegt zum einen daran, dass die Günstig-Airline des Kranichs seit einiger Zeit tief in den roten Zahlen steckt und sich bisher keine positive Tendenz abzeichnen will. Viel mehr geht es immer weiter in die andere Richtung.
Auf beachtliche minus 257 Millionen Euro beläuft sich das aktuelle Ergebnis von Eurowings im laufenden Jahr. 2018 waren es noch 212 Millionen Euro und da fielen immerhin noch die herben Kosten zur Integration der ehemaligen Air Berlin-Flotte mit an. Das führte denn auch unter anderem dazu, dass Lufthansa im ersten Quartal 2019 einen selbst für Experten überraschend hohen Verlust zu vermelden hatte.
Ew’ges Sorgenkind Eurowings
Laut Lufthansa habe Eurowings besonders auf der Kurzstrecke mit hohem Druck durch die Konkurrenz zu kämpfen. Man plane daher diverse Sparmaßnahmen für Eurowings, die sich schließlich noch positiv auf das Ergebnis des aktuellen Jahres auswirken sollen. Der nun veranlasste Wachstumstop soll auch dabei helfen, den Betrieb des Low Cost Carriers zu stabilisieren und für mehr Pünktlichkeit sorgen.
Im vergangenen Jahr hatten Europas Airlines mit enormen Verspätungen und Flugausfällen zu kämpfen. Besonders bei Eurowings hinterließ der sogenannte “Chaossommer” deutliche Spuren. Und auch das Jahr 2019 startete beim Günstigflieger mit einigem Chaos, allen voran auf der Langstrecke.
Fazit zur Eurowings Wachstumsstop
Lufthansas Tochter geht es schlecht. Wie schlecht, dass wird nun einmal mehr deutlich, sodass sich der Kranich sogar gezwungen sieht, ein sowieso schon äußerst moderates Wachstum von zwei Prozent auf null zu setzen. Eurowings-Passagiere des vergangenen Sommers können sich dabei sicher noch gut an das große Chaos erinnern, dass allen voran den Günstigflieger besonders hart traf. Dazu kommt die stetig wachsende Konkurrenz auf dem heimischen und europäischen Markt. Ob die Lufthansa es tatsächlich schafft, mit einem Wachstumsstop und diversen Sparmaßnahmen ihre Tochter wieder zum Aufschwung zu verhelfen, wird mit einer gewissen Skepsis beobachtet werden.
Das Problem ist für mich eher: die Lufthansa weiss nicht so recht, wo die Reise für die Eurowings hingehen soll. Die Richtung war lange unklar. Zuerst wurde die EW neben der Germanwings aufgebaut und sollte die Langstrecke bedienen. Dann wurde die Germanwings ad acta gelegt (zufällig war das auch zur Zeit des Unglücks in Frankreich) und die EW sollte auch noch Europa und Deutschland übernehmen. So ein bisschen Hü und dann Hott. Dazu gab es noch ein hausgemachtes Problem bei der Lufthansa selbst: man hat die Billigflieger lange Zeit unterschätzt und erst ziemlich spät damit begonnen, da selbst einzusteigen (zuerst über die Töchter und inzwischen in begrenztem Maße auch selbst).
Man hat auch noch mehr Fehler gemacht: dem Kunden wurde ein Lufthansa-Flug unter LH-Flugnummer verkauft, der von Eurowings letztendlich geflogen wurde. Da standen die Paxe nun am Flughafen und wurden ein bisschen enttäuscht: kein Lufthansa-Flugerlebnis. Dazu kommt dann noch der große Rest an allgemeinen Problemen im Luftverkehr: Flugsicherung, Streik (von wem und wo auch immer)… Am Ende zahlt da die Lufthansa mit ihrer Tochter Eurowings und steht natürlich “blamiert” da.
Insgesamt sieht die Lufthansa für Eurowings demnächst wieder bessere Zeiten auf sich zukommen. Gerade heute in der Hauptversammlung der Lufthansa-Group gehört.
??Was ist mit dem niveaulosen Ryan Air? Ich glaube das es da mehr Chaos gibt. Ich würde immer lieber Eurowings fliegen als mit Ryan Air. Da weiß man nicht ob man ankommt und ob der Flieger überhaupt geht, wenn man nur daran denkt das der Pilot vielleicht krank ist und trotzdem fliegt, weil er sonst nicht regulair bezahlt wird. Die Menschen sollen sich mal vor Augen sehen, das diese Billigtickets von Ryan eben auch nur etwas billiges ist, einfach nur wie eine billige Busfahrt, so sind auch die Sitze. Da sind die Firmen wie Lufthansa, Eurowings, KLM, Air France, Austrian usw. viel besser. Ich bezahle gerne mehr für Qualität und auch dafür dass das Personal besser behandelt wird.
Weitaus nicht jeder FR Flug ist billig.
Ist EW immer pünktlich (speziell letztes Jahr)? Welchen Service meinst du auf der EW-Kurzstrecke? Kostenpflichtige Getränke/Snacks für die Paxe mit Handgepäck wohl nicht.
Dass es das Personal in der LH Group besser hat, dabei gebe ich dir recht.
Die Grenzen zwischen etablierter Airline/Prämium-Airline/Lo-Cost-Carrier verschwinden immer mehr; LH nimmt für den Koffer auf Transatlantikstrecken 40€.