Diese Nachricht überraschte sogar die Experten: Deutschlands größte Fluggesellschaft vermeldete einen unerwartet hohen Verlust für das erste Quartal diesen Jahres. Das Erstaunliche daran ist aber nicht nur die Höhe, sondern auch die Tatsache, dass es seit drei Jahren das erste Mal ist, dass der Kranich ein Quartal mit einem Verlust abschließt.

Das zieht natürlich Folgen für die Passagiere nach sich: Lufthansa ist sich sicher, das Minus mit höheren Preisen in der kommenden Sommersaison und geringerem Wachstum wieder wett machen zu können.

Überkapazitäten und teurer Treibstoff

336 Millionen Euro Verlust vermeldete Deutschlands Flagcarrier nach Börsenschluss am Montagabend. Diese Meldung ließ besonders die Experten mit Staunen zurück, welche zwar von einem gewissen Verlust ausgegangen waren, aber nicht in solch einer enormen Höhe. Denn ein Verlust in den verkehrsschwachen ersten Monaten eines neuen Jahres sind nicht unüblich, allerdings stehen dem aktuellen Ergebnis auch die 52 Millionen Euro Überschuss, den die Lufthansa im letzten Jahr zu selben Zeit generierte gegenüber. Hier darf man aber natürlich nicht außer Acht lassen, dass zu dieser Zeit die Buchungslage aufgrund der Air Berlin-Pleite weiterhin äußerst gut war. Für das Jahr 2019 rechnet die Lufthansa dennoch mit einer Umsatzrendite zwischen 6,5 und 8 Prozent, im Vergleich zu den 7,9 Prozent des Vorjahres.

Lufthansa Airbus A330

Das überraschende Minus ist dabei auch ein Indikator für eine Trendwende: Seit 2014 schaffte es die Lufthansa ihren jährlichen operativen Gewinn kontinuierlich zu steigern, sodass es der Kranich 2017, sowie 2018 schaffte schwarze Zahlen zu schreiben. Nach dem Wegfall von Air Berlin hat es zwar ein wenig gedauert, aber inzwischen hat auch die Konkurrenz, unter anderem in Form von EasyJet und Ryanair, kräftig ausgebaut, konnte diverse Lücken füllen und hat somit zeitgleich den Druck auf Lufthansa deutlich erhöht. Zum aktuellen Einbruch trugen darüber hinaus auch rund 200 Millionen Euro an Treibstoffkosten, eine Überkapazität und der dadurch neu entfachte Preiskampf auf dem europäischen Markt ihren entscheidenen Teil dazu bei.

Ticketpreise sollen steigen, Wachstum verringert werden

Man muss kein Genie sein, um zu erahnen, dass der neuerliche Verlust auf die Passagiere umgewälzt werden wird. So zeigte sich der Vorstand der Airline auch weiterhin zuversichtlich, dass mit einer Erhöhung der Ticketpreise im kommenden Sommer der Verlust wieder wett zu machen sei.

lufthansa economy class langstrecke airbus a330 kabine 2

Zuversichtlich ist die Fluglinie auch deshalb, weil die Buchungslage für das kommende Quartal sehr gut sei und man zugleich das eigene Wachstum deutlich reduzieren möchte. Damit folge man einem voraussichtlichen Trend, wonach sich das Wachstum im europäischen Luftverkehr ebenfalls deutlich verringern wird. Außerdem sei die Nachfrage auf Langstreckenflügen, besonders Richtung Nordamerika und Asien, ungebrochen gut.

Fazit zum Verlust der Lufthansa

Reagieren sogar Experten überrascht, dann hat das meist nichts Gutes zu bedeuten. Und genau das hat die Lufthansa wohl mit ihrer Meldung über den unerwartet hohen Verlust für die ersten Monate des Jahres wohl geschafft. Deswegen herrscht natürlich noch lange nicht Alarmstufe Rot, aber unterschätzen sollte man die Tragweite dieser scheinbaren Trendwende aber auch nicht. Spannend wird es sein zu beobachten, ob die Lufthansa den Verlust tatsächlich über höhere Ticketpreise und weniger Wachstum kompensieren kann, schließlich schläft auch die Konkurrenz nicht. Zu hoffen bleibt, dass es erst einmal nur bei dieser einen größeren Talfahrt bleiben wird.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Die Lufthansa übertreibt absolut Flüge in Business nach Indien kosten das 3-fache und die Air India ist nicht schlechter im Service. Zumindest achtet die AI Crew darauf das die Toiletten nicht von den Eco Passagieren überschwemmt und zuges……. werden. Bei der der LH kommt da nur der Kommentar tut uns leid wir sind unterbesetzt in der Kabine und die A340 hat keine feste Trennung (wie die A380) der Business Class zur Eco, nur einen Vorhang. Das lädt dann Horden von Indern (welche keine Rücksicht noch Respekt kennen) dazu ein die vorderen Toiletten zu nutzen ( und diese in einem Ekelhaften Zustand zu hinterlassen).
    Nur ein Manko des LH Services zum hohen Preis. Ich habe meine Flüge allesamt auf andere StarAlliance Airlines gebucht und ne Menge Budget gespart meine Mitarbeiter wurden ebenfalls angewiesen Budgets einzusparen. Die LH ist kein “muss” mehr! 5* Airline? Auf welchem Planeten lebt eigentlich das LH Management? Noch höhere Preise für minimal Service? Schaut euch mal die Turkish Airlines an, da ist Business Class noch mit Top Service. Und man muss auch nicht die HON’s beneiden dort bekommt man first class lounge service schon ab Business Class zum fairen Preis.

  • Naja also das die Preise nach oben schießen war zu erwarten. Alleine die Treibstoffkosten stiegen um 6%. Vielleicht gibt es dann weniger Überbuchungen… Wer Service will muss zahlen, dass das war schon immer so.. Guter Vergleich ist Ryanair 🙂

  • Wie teuer will Lufthansa denn noch werden? Der Kranich sollte mal seine inneren Kosten in den Griff bekommen anstatt dies auf seine Kunden direkt zu übertragen. Bei den herrschenden Ticketpreisen braucht LH sich nicht wundern das Businesstraveller gerne und logischerweise auf andere Airlines umsteigen die sicherlich einen gleich guten Service bei 50-75% des LH Preises anbieten.

    • Wie wahr,ich meine mal gelernt zu haben ,die drei Stellschrauben zu mehr Umsatz sind:
      1. Verkaufe mehr an deine Kunden- Geht nicht bei LH, vorhandene Kunden wurden vergrault(schlechter Service, keine Kulanz,hohe Preise…..)
      2.Verkaufe gleiches an mehr Kunden-Geht nicht (zu viele vergrault und alte Kunden mit den lächerlichen Angeboten nicht wieder aktivierbar…)
      3.Verkaufe zu höheren Preisen (geht nur wenn der Markt das hergibt und nicht weil das die LH so will- Kerosinkosten und Personalkosten interessieren den Kunden nicht, wenn andere günstiger fliegen.).
      Ich hoffe das im LH Konzern mal ein gesundes Denken einsetzt und man seine( noch) Kunden, wieder belohnt .Wenn die Sparschraube gegenüber des zahlenden Kunden, noch weiter angezogen wird ist es absehbar , das noch mehr Kunden LH den Rücken kehren.
      Aber eins muss man der LH lassen,Sie sind optimistisch das der Kunde festhält, trotz teurer Preise,trotz nicht geglückter Fehlerfreien Migration der Kreditkarte zur DKB, Fehlerhaften oder fehlenden Meilengutschriften usw………. Wer LH Kunde ist, weis das das beliebig ergänzt werden kann.

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