Nachdem die beliebteste Ferieninsel der Deutschen bereits zu Beginn der Krise einen harten Lockdown hinter sich hatte, erhoffte sie sich mit der Grenzöffnung am 15. Juni doch noch einen profitablen Sommer. Nun gilt für Mallorca wieder eine Reisewarnung und diese trifft auch die Hotellerie.
Spanien hat es als Reiseziel in der Coronakrise neben Frankreich schwer getroffen. Nachdem Mallorca im März alle Hotels schließen musste, konnten im Juni circa 300 von ihnen wiedereröffnen. Nun sind die Infektionszahlen in Spanien wieder rasant gestiegen und auch in Mallorcas Hauptstadt Palma de Mallorca sind die Fallzahlen deutlich über dem vom RKI ausgesprochenen Grenzwert. Durch die Einstufung als Risikogebiet fallen wieder zahlreiche Touristen weg, was einige der rund 300 geöffneten Hotels dazu veranlasste ihre Türen zu schließen, wie eine regionale Zeitung bekannt gab.
Hotels mussten aufgrund der ausbleibenden Touristen wieder schließen
Bis zum Ende des regulären Sommerflugplans der Airlines am 25. Oktober ist es eigentlich noch etwas hin, so würden sich auf der Sonneninsel Mallorca normalerweise noch viele Touristen tummeln, denn trotz Corona war der gesamte Mittelmeerraum bei Touristen weiterhin ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Nun hat das Auswärtige Amt die Insel, sowie das gesamte Festland Spaniens wieder zum Risikogebiet erklärt. Die Touristen bleiben aus und in der Folge müssen Hotels aufgrund einer viel zu geringen Auslastung wieder schließen. Luxushotels wie das St. Regis Mardavall, das Belmond La Residencia oder das Hotel Es Princep wollen ihre Häuser bis zum 15. September offenhalten. Der Verband Essentially Mallorca erklärte aber, dass diese Entscheidung nicht rechtsgültig sei, da “Entscheidungen auch hier sehr kurzfristig getroffen werden können”.
Gabriel Llobera, Vorsitzender der Agrupación de Cadenas Hoteleras (ACH) gibt in einem Statement bekannt, wie schwer es teilweise für einige der 144 Hotels war in der Krise überhaupt zu öffnen. Die erneute Schließung könnte viele Besitzer in eine weitere Krise stürzen. Auch der Vorsitzende des mallorquinischen Hotelierverbandes Maria Frontera sieht den Ernst der Lage und hofft auf Besserung.
Wir hoffen, dass sich die Pandemie vorteilhaft entwickelt und wir in den letzten Septemberwochen eine gewisse Reaktivierung der touristischen Aktivitäten verzeichnen können.
Maria Frontera, Vorsitzender des mallorquinischen Hotelierverbands Fehm
Große Touristikkonzerne reagieren auf die Reisewarnung
Das auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen nach Spanien ab und erklärte erst vor kurzen auch die Kanaren zum Risikogebiet. Das betrifft neben den selbstständig organisierten Reisen auch die großen Pauschalreiseanbieter und Touristikkonzerne wie TUI oder DER Touristik. Die beiden Konzerne haben ihre geplanten Pauschalreisen vorerst storniert.
TUI bietet bis zum 4. September keine Pauschalreisen nach Mallorca an und DER Touristik hatte seine Mallorcareisen bis 31. August storniert, bietet aber bis 5. September keine Reisen zum spanischen Festland an. Um die Zahlen zu senken, hat die Regierung Mallorcas die Coronamaßnahmen weiter verschärft, wie travelbook mitteilt. Demnach soll die Anzahl der Gäste in Bars und Restaurants erneut drastisch gesenkt und die Maskenpflicht ausgeweitet werden. Zudem werden Parks und Strände nachts geschlossen und im öffentlichen Raum besteht nun ein generelles Rauchverbot.
Fazit zu den Hotelschließungen auf Mallorca
Es sind ganz klar traurige Nachrichten, die uns aus der beliebten Feriendestination Mallorca erreichen. Die Insel lebt vom Tourismus und musste bereits hohe Verluste hinnehmen. Außerdem hängen an der Industrie viele Arbeitsplätze, die nun mit den Hotelschließungen gefährdet sein könnten. Rückreisende müssen sich in Deutschland einem Coronatest unterziehen und ab 1. Oktober vor einem Test in eine verpflichtende Quarantäne, was sicherlich Touristen davon abhält auf Mallorca Urlaub zu machen, auch wenn die Regierung mit der Verschärfung der Maßnahmen alles versucht, um die Zahlen zu senken. Es bleibt abzuwarten wie sich die Branche dort weiterentwickelt und ob es zu einer baldigen Aufhebung der Reisewarnung kommt.
