Immer mehr Interessensvertreter klagen über die hohen Kosten am Luftverkehrsstandort Deutschland. Bundesverkehrsminister Volker Wissing lässt diese nun überprüfen.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Flughafen Frankfurt die Gebühren für Starts, Landungen und das Abstellen von Flugzeugen erhöhen wird. Zeitgleich werden auch die Luftsicherheitsgebühren im kommenden Jahr angehoben. Zwar erfolgt diese Abgabenintensivierung später als geplant, dennoch fallen dem deutschen Luftverkehr die hohen Standortkosten immer mehr zur Last. Dagegen spricht sich jetzt auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing aus. Wie aero.de berichtet, möchte er die hohen Kosten in Deutschland prüfen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im kommenden Jahr werden die Gebühren für Starts, Landungen und das Abstellen von Flugzeugen am Flughafen Frankfurt steigen
- Doch das ist nicht die einzige Kostenstelle, die angpasst wird
- Man untersuche gerade, inwiefern der deutsche Standort im internationalen Vergleich deutlich teurer ist
- Schließlich dürfe Fliegen nicht zu teuer sein, wie Wissing bekräftigt
“Wo wir Probleme erkennen, müssen wir sie lösen”
Fluggesellschaften, die im kommenden Jahr ab oder nach Frankfurt fliegen wollen, müssen um 5,7 Prozent mehr für Starts, Landungen und das Abstellen von Flugzeugen bezahlen. Nebenher steigen auch die Luftsicherheitsgebühren an und es gilt als äußerst wahrscheinlich, dass Fluggesellschaften die entstehenden Mehrkosten an die Passagiere weitergehen werden. Fliegen dürfte demnach nochmals teurer werden. Dagegen spricht sich nun Wissing aus und bekräftigt:
Dort, wo die Kosten zu hoch sind, muss man einen Weg finden, sie zu senken.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing
Angesichts der Forderung nach Entlastung seitens der Luftverkehrsbranche bestätigt Wissing, dass gerade untersucht werde, inwiefern der deutsche Standort im internationalen Vergleich deutlich teurer ist.
Keine nationalen Alleingänge
In Hinblick auf die Anpassung der verpflichtenden Beimischquote strombasierter Kraftstoffe, die für Deutschland bereits ab 2026 in Höhe von 0,5 Prozent gelten hätte sollen, appelliert Wissing:
Denn nationale Alleingänge dürfen unseren Standort nicht unnötig belasten. Es liegt jetzt am Parlament, hier für Rechtssicherheit zu sorgen, und Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing
Immerhin soll die Quote an die europäischen Vorgaben angepasst werden. Innerhalb der EU müssen ab 2030 1,2 Prozent des nachhaltigen Kraftstoffs, gewonnen durch Strom, beigemischt werden. Abschließend betont Wissing:
Wir sind eine exportstarke Nation und dafür braucht man eine Anbindung über die Luftverkehre in die ganze Welt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing