Als Reaktion auf die wachsende Unzufriedenheit der Inselbewohner aufgrund der negativen Auswirkungen des Massentourismus sollen Reisen auf Mallorca eingeschränkt werden.

Die Balearen gehören zu den beliebtesten Reisezielen der Europäer – dazu gehört auch Mallorca, die größte der balearischen Inseln. Neben dem ungebremsten Reisefieber der Deutschen erwarten Experten sogar einen globalen Tourismus-Boom in diesem Jahr. Doch tausende Demonstranten hatten kürzlich gegen die Überfüllung der Insel und die daraus resultierenden Probleme protestiert. Daraufhin kündigt der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, Maßnahmen zur Einschränkung des Tourismus an, wie die Tagesschau berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Maßnahmen sollen bei einem Treffen der Regierung der Balearen mit Verbänden diskutiert werden
  • Keine neuen Ferienwohnungen oder Gästezimmer sollen mehr zugelassen werden
  • Zur Verbesserung der Sicherheit soll die Polizeipräsenz in touristischen Gebieten erhöht werden

Doppelte Gebühren & Alkoholverbot geplant

Nach wie vor ist Mallorca für viele deutsche Urlauber das Reiseziel Nummer eins. Die jüngsten Proteste auf Mallorca, bei denen mindestens 10.000 Menschen teilnahmen, machten jedoch deutlich, wie groß der Unmut über den Massentourismus ist. Unter dem Motto „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“ äußerten die Demonstranten ihre Sorgen über die zunehmende Wohnungsnot, die Verschmutzung und weitere negative Folgen des Massentourismus für die Baleareninsel. Angesichts der wachsenden Kritik hat Bürgermeister Jaime Martínez einen umfassenden Maßnahmenkatalog vorgestellt. Ziel ist es, die Anzahl der Touristen zu reduzieren und die Lebensqualität der Einheimischen zu verbessern.

Palma De Mallorca

Zum einen plant der Bürgermeister, den Alkoholkonsum auf öffentlichen Straßen – einschließlich der Playa de Palma – vollständig zu verbieten. Dieses Verbot soll besonders den Party-Tourismus eindämmen, der für viele Anwohner ein großes Ärgernis darstellt. Schon zuvor wurden Maßnahmen wie Alkoholverbotszonen an einigen Party-Hotspots und nächtliche Einlasskontrollen eingeführt, doch leider ohne große Wirkung.

Aber auch der Verkehrsfluss soll verbessert und die Umweltbelastung verringert werden. Dafür soll die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere reduziert werden und zusätzlich sollen diese eine erhöhte Gebühr. Diese soll von zwei Euro auf vier Euro pro Person angehoben werden.

Mallorca

Auch die Anzahl der Mietwagen in der Innenstadt soll stark eingeschränkt werden. Ein weiterer Punkt ist das Verbot von neuen Ferienwohnungen. Die private Ferienvermietung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was zu einer Verknappung des Wohnraums für die einheimische Bevölkerung geführt hat.

Nötige Zustimmungen stehen noch aus

Die meisten seiner Vorschläge kann der Bürgermeister jedoch nicht alleine durchsetzen. Er benötigt dafür die Zustimmung anderer Behörden wie unter anderem vom Inselrat, der Regierung der Balearen und sogar der spanischen Zentralregierung in Madrid. Zudem sollen noch weitere Vorschläge bei einem Treffen der Regierung der Balearen diskutiert werden:

  • Einschränkung bis hin zu Verboten von Partybooten
  • Begrenzung der Anzahl an Urlaubern
  • Verstärkte Präsenz der Orts- und Nationalpolizei

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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  • Gegen Touristen kann Jaime Martínez hart vorgehen und versucht die Attraktivität der Insel immer weiter zu verschlechtern statt zu verbessern. Mit Verboten gegen Touristen, die den wesentlichen Umsatz bringen wird das dauerhaft nichts. Stehen Wahlen an?
    Will er ablenken, dass die Ordnungsbehörden offenbar nicht so genau gerade am Medusa Beach Club hingesehen haben und nun unnötig mehrere junge Menschen tot und verletzt sind. Ein Kind hat jetzt durch solche Nachlässigkeiten keine Mutter mehr.

    • Du hast also Beweise, dass die Behörden vom nicht genehmigten (Um)Bau am Medusa Beach Club gewusst haben und trotzdem nicht eingegriffen haben?

      Alles andere wäre ja sonst Täter-Opfer-Umkehr.

      • Ronald. Wenn direkt vor den Augen der Touristenpolizei und den regelmäßig die Playa de Palma verändern wollenden und damit mit der Gegend beschäftigten Behördenvertretern etwas errichtet wird, sollte eine neue Terrasse oder andere Verwendung derselben schon auffallen. Ist ja nicht gerade im Hinterzimmer passiert, wo man einen Neubau und dessen bauliche Veränderung nicht sieht.

        Eine Baugenehmigung wird vielleicht sogar vorgelegen haben. Weiß ich nicht, muß ich nicht wissen. Aber der Balkon war offenbar der Last tanzender Menschen nicht gewachsen.

        Und gerade bei öffentlich genutzten Gebäuden wird üblicherweise mehr als einmal hingeschaut. Bzw sollte es passieren. Und genau da setzt mein Kommentar an.

        Ich muß da gar nichts beweisen, wer was wann wusste, aber ich hoffe der überlebende Vater lässt da nicht locker heraus zu bekommen, was wirklich passiert ist im Vorfeld, oder eben nicht.

        Aber bring gerne den nun den die Mutter verlorenen Kindern bei, dass sie eben ihre Mutter verloren haben.

      • Kleine Ergänzung zu meinem Kommentar von eben und dies ist in der MallorcaZeitung nachzulesen:

        Es gab offenbar keine Genehmigung und Lizenz für den Medusa Beach club, weder für die Nutzung der Terrasse noch den gastronomischen Betrieb.

        Die Inspektion ITE / IEE im Jahr 2023 sei negativ verlaufen. Das Gebäude sei lt Zeitungsbericht vom 28.5.24 bei der Prüfung durchgefallen.

        Natürlich hat ein Eigentümer nach der Prüfung die Möglichkeit der Nachbesserung.

        Aber gerade die aktuellen Opfer werden sich fragen, sofern sie es noch können, warum der Betrieb bis zur Instandsetzung nicht zumindest in den als durchgefallen bezeichneten Bereichen eingestellt werden musste. Was sinnvollerweise auch zu prüfen wäre.

        Wenn einer am Strand aus dem Eimer saufen will, wird es gesehen und bekommt wohl von den Behörden eine Strafe aufgedrückt.
        Bei einem fest stehenden Haus soll das nicht möglich sein, die Tür einfach zu schließen, um Menschenleben zu schützen? Vor allem da die obere Terrasse gar keine Lizenz gehabt haben soll.

        Vieles ist noch nicht bekannt, aber wenn die von außen gut sichtbare Terrasse nicht genehmigt war für die jeweilige Nutzung, muß man sich zumindest für künftige Fälle ähnlicher Art schon fragen, wie die Sicherheit gerade bei den vielen Bauten für Touristen gesichert werden kann und welche Aufgabe dabei den offiziellen Behörden zukommt oder bereits zusteht.

        Da ist es egal, ob es Partytouristen im einfachsten Hotel sind oder Ruhesuchende im Luxushotel.

      • Stefan!
        Deine erste Antwort war ziemlich sinnentleert. Viele Worte ohne etwas substanzielles zu sagen.
        Zu sagen, ich stelle zwar eine Behauptung, muss sie aber nicht beweisen, das ist ja leider heutzutage, gerade in Foren, usus.
        Dann aber noch die emotionale Schiene fahren, weil ich dich nach Beweisen gefragt habe, möchte ich doch bitte den Kindern erklären dass ihre Mutter tot ist?
        Was soll denn das?

        Zu deiner Ehrenrettung, in deiner zweiten Antwort hast du dann “abgeliefert”.
        Wenn dem so ist wie die Mallorca-Zeitung behauptet, hoffe ich auch, dies hat (straf)rechtliche Konsequenzen und die Schuldigen, Barbetreiber und/ oder entsprechende Ämter müssen dafür gerade stehen, keine Frage!

        Deine Eingangsthese aber, Jaime Martinez will mit einer Law & Order Politik nur davon ablenken dass die Behörden beim Medusa Club versagt haben, also bitte, das ist nur billiges Verschwörungstheoriegeraune.

        Wer die Attraktivität der Insel verändert, J.M. oder diese “rücksichtsvollen” Touristen, ich glaube darüber kann man ganze Abhandlungen schreiben.

        Interessant ist nur das es wohl unter den Einheimischen schon länger brodelt, was auch die Demonstrationen in jüngerer Vergangenheit gezeigt haben.
        So wie es scheint, kommt dein angeführter wesentlicher Umsatz der Touristen nicht bei den Betroffenen an.
        Wer ist z.B. nochmal Besitzer des Medusa Clubs?

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