Zum Ausbau der internationalen Kurzstrecke und des Premium-Angebots bestellt American Airlines 85 Airbus A321neo, 85 Boeing 737 MAX 10 und 90 Embraer E175.
Die American Airlines Flotte wächst – und zwar gewaltig. Insgesamt 260 Flugzeuge sollen in den nächsten Jahren dazustoßen. Dabei hat American Airlines bei gleich drei Herstellern eine Großbestellung aufgegeben, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Besonders das Kurzstreckennetz soll so ausgebaut und auch für Premium-Reisende attraktiver werden. Die First Class in den Airbus A319 und Airbus A320 soll zudem ab 2025 umgerüstet werden.
Zuwachs an Schmalrumpfflugzeugen
Besonders im Segment der Schmalrumpfflugzeuge hat American Airlines ordentlich zugelegt. Die Bestellung soll das Ziel unterstützen, Premium-Sitze in Schmalrumpfflugzeugen und auf Regionalstrecken auszubauen, sowie zukünftig das internationale Kurzstreckennetz aufzustocken. Bis zum Ende des Jahrzehnts erhofft sich die Airline dadurch ihre 50-sitzer Einklassen-Regionaljets ausmustern zu können. Für diese Zukunftspläne hat American Airlines nun 85 Airbus A321neo, 85 Boeing 737 MAX 10 und 90 Embraer E175 bestellt.
Der CEO von American Airlines freut sich bereits auf den Zuwachs:
These orders will continue to fuel our fleet with newer, more efficient aircraft so we can continue to deliver the best network and record-setting operational reliability for our customers.
Robert Isom, CEO von American Airlines
Zusätzlich erwirbt die Fluggesellschaft Optionen auf Kaufrechte für 193 weitere Jets. Zum Ausbau der Flotte setzt American Airlines dabei auf drei große Flugzeughersteller – Boeing, Airbus und Embraer.
Mehr Premium-Sitze bei American Airlines
Nach Angaben der Airline wächst die Nachfrage nach Premium-Sitzen bei ihren Passagieren. Um auf diese Veränderung einzugehen, strebt die Fluggesellschaft ab 2025 an, ihre Airbus A319 und Airbus A320 umzurüsten. Konkret bedeutet dies Stromanschlüsse an jedem Sitz, größere Gepäckfächer und neue Sitze, Verkleidungen und Oberflächen in der Kabine. Allerdings warnt One Mile at a Time auch davor, dass durch einen Kapazitätsanstieg die Sitze enger werden könnten. Zudem handelt es sich bei den Premium-Sitzen nicht um eine First Class im klassischen Sinne, sondern eher um ein Brotprodukt vergleichbar mit einer Premium Economy Reiseklasse.
Nach der Aufrüstung der Airbus A319-Flotte soll es insgesamt zwölf First Class Sitze für Inlandsflüge geben, in der Airbus A320-Flotte soll auf 16 aufgestockt werden. Bis 2026 soll so die Anzahl an Premium-Sitzen so um über 20 Prozent wachsen. Besonders durch die neu bestellten Embraer E175 soll die Regionalflotte aufgewertet und Passagieren an Bord beispielsweise durch hochwertiges Internet mehr Komfort geboten werden.
Vertrauen in Boeing trotz Krise
Auch trotz der aktuellen Qualitätskrise bei Boeing setzt American Airlines weiterhin auf den US-Flugzeughersteller. Allerdings nicht ohne Änderungen: Die ursprünglich bestellten 30 Boeing 737 MAX 8 wurden im Rahmen der Bestellung auf die Boeing 737 MAX 10 geändert. Aufgrund aktueller Probleme durch ein herausgebrochenes Rumpfteil einer 737 MAX 9, hatte Boeing auch Verzögerungen für die 737 MAX 10 befürchtet. Für den Ausbau der 737 MAX Produktion wurde gestern ein verzögerter Plan bekannt gegeben.
Bei der Großbestellung setzt die Airline dabei auch auf eine Flugzeugreihe, die sie schon lange begleitet. American Airlines ist weltweit der größte Einzelbetreiber der Airbus A320-Familie.
Benoît de Saint-Exupéry betont besonders die Rolle des Flugzeugs für regionale und internationale Kurzsstrecken:
For nearly two decades, American Airlines has used its A320 family of aircraft, some of which have been produced in the U.S. in Mobile, Alabama, to grow its domestic and short-haul international network and provide an exceptional experience for its passengers and crews.
Benoît de Saint-Exupéry, EVP Sales, Commercial Aircraft, Airbus
Fazit zur Großbestellung von American Airlines
American Airlines hat eine Großbestellung über insgesamt 260 Flugzeuge aufgegeben, darunter 85 Airbus A321neo, 85 Boeing 737 MAX 10 und 90 Embraer E175. Damit setzt die US-Airline vorwiegend auf mehr Premium-Angebot und den Ausbau der internationalen Kurzstrecke. Ab 2025 werden die Sitze in der First Class aufgestockt, allerdings gleicht diese eher einer Premium Economy. Es bleibt abzuwarten, ob besonders bei Boeing die Auslieferungen eingehalten werden können.