Nachdem die EU-Kommission nach wie vor ernsthafte Bedenken zu einer Fusion von Lufthansa und ITA Airways hegt, bereitet die italienische Regierung nun einen Alternativplan vor.
Die EU-Kartellbehörden scheinen bei Zusammenschlussplänen von Fluggesellschaften in letzter Zeit hart durchzugreifen. Neben der Fusion von Asiana und Korean Air sowie der Air Europa Übernahme durch IAG verwehrt die EU ebenfalls vorerst das gemeinsame Bestreben von ITA Airways und der Lufthansa. Dies nahm die italienische Regierung jetzt zum Anlass, auf den früheren Interessenten MSC alternativ zurückzugreifen, wie aero.de berichtet.
Reederei MSC möchte ITA auffangen
Erst vor wenigen Wochen gab die EU bekannt, dass sich die Prüfung ihrer Wettbewerbsbehörden in der Causa ITA-Lufthansa um weitere Monate verzögern wird. Mittlerweile steht mit dem 6. Juni auch das genaue Datum der Fristverlängerung fest. Sorgen bezüglich einer zu hohen Marktmacht des Kranichs sowie ITA Airways im Europa- und Transatlantikverkehr ständen im Raum. Dementsprechend schwindet die Wahrscheinlichkeit einer Fusion beider Airlines immer mehr, weshalb sich Italien nach einer weiteren Lösung umsieht.
Bereits im Mai 2022 bot die Großreederei MSC mit Lufthansa für ITA Airways, als die italienische Airline ihren Privatisierungsprozess startete. Das gemeinsame Übernahmeangebot beider Konzerne kam allerdings nicht zustande, da sich die MSC später aus dem Bieterkreis wieder zurückzog.
Nach einem weiteren Kooperationsversuch der Lufthansa und MSC im August 2023 signalisierte der MSC-Gründer Gianluigi Aponte vergangene Woche, nach wie vor Interesse an einer Übernahme zu haben. Die Zeitung “La Repubblica” berichtet hier von einem persönlichen Treffen mit der Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom. Dabei soll sich der Reeder dazu bereiterklärt haben, ITA Airways im Falle eines Rückzugs der Lufthansa aufzufangen.
Fazit zu der neuen Alternative des ITA-Deals
Die EU-Kommission lässt eine Fusion von ITA mit der Lufthansa noch immer nicht zu. Durch diesen langwierigen Prozess wird diese geplante Übernahme immer unwahrscheinlicher und ein möglicher Rückzug seitens des Kranichs nicht auszuschließen. Demnach bleibt abzuwarten, ob die italienische Regierung auf die MSC als ihren Notfallplan zurückkommen muss oder es doch ein positives Ende mit der Lufthansa geben wird.