Die Deutsche Bahn geht mal wieder einen Schritt zurück, statt vorwärts. Bereits zum kommenden Fahrplanwechsel am 10. Dezember fallen in den Intercityzügen der Deutschen Bahn die Bordbistros weg.
Eine Kleinigkeit Essen, ein erfrischendes Getränk oder einen heißen Kaffee oder ganz einfach, um sich während der Bahnfahrt einmal kurz die Beine zu vertreten. Der Stopp im Bordbistro ist für viele eine willkommene Abwechslung und gerade bei langen Zugfahrten sehr beliebt. Doch den Speisewagen wird es in den IC-Zügen der Deutschen Bahn schon in wenigen Wochen nicht mehr geben, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland mitteilt.
Kein IC-Bistro ab 10. Dezember 2023
Bei der Deutschen Bahn geht es auf und ab. Nicht nur bei der Pünktlichkeit, auch beim Ausbau des Schienennetzes und dem Komfort in den Zügen hapert es. Nun soll es auch in den Intercityzügen der Bahn weniger Komfort für Passagiere geben. Bereits zum kommenden Fahrplanwechsel, der am 10. Dezember stattfindet, wird der Speisewagen ausgemustert. Dann wird es keine Gerichte, Kaffee, Tees oder anderweitige Erfrischungen geben. Passagiere müssen sich also vor Reiseantritt entsprechend Verpflegung einpacken.
Kein Grund zur Besorgnis besteht dabei bei ICE Zügen und Eurocity-Zügen. Hier bleibt das Bordbistro sozusagen an Bord. Der IC ist seit über 40 Jahren ein wichtiger Weggefährte bei der Deutschen Bahn, die den Zug auf innerdeutschen Strecken, aber auch bei Verbindungen in den DACH-Raum und andere benachbarte Staaten einsetzt. Bevor der ICE 1991 auf die Schienen kam, war der IC 20 Jahre lang das Flaggschiff im Fernverkehr. Jetzt rollt er ohne Bordbistro weiter. Ein erheblicher Nachteil für die Zugklasse.
Kein Verzicht auf Snacks
Ganz ohne Verpflegung müssen die IC-Passagiere ab Dezember aber nicht bleiben. Wenn die alten Wagen ausgemustert wurden, wird es einen kleinen Snackverkauf in den Abteilen geben.
Auf den entsprechenden Verbindungen läuft der gastronomische Service über einen Abteilverkauf und einen Service am Platz mit einem mobilen Caddy.
Statement der Deutschen Bahn
Warme Speisen fallen komplett weg. Der Grund für die Ausmusterung liegt bei der Deutschen Bahn selbst. Der Wagen ist mit seiner Ausstattung technisch schlicht und einfach zu alt. Gerade Reisende mit viel Gepäck und ältere Passagiere haben mit den Drehfalttüren Probleme, wie der Konzern mitteilt.
Fazit zur Ausmusterung der Bistrowagen im IC
Statt die Wagen zu erneuern und die IC-Züge mit neuer Technik und Türen auszustatten, mustert die Bahn den Speisewagen einfach aus. Geld sparen auf Kosten des Reisekomforts. Kein gutes Signal, welches die Bahn in diesen Tagen sendet, wo sie doch ohnehin kein gutes Jahr hinter sich hat. Bereits im Dezember entfällt das Speisen- und Getränkeangebot in den Intercityzügen. Warme Speisen fallen komplett weg, auf ausgewählten Verbindungen wird es lediglich einen kleinen Trolly mit Snacks geben. Vor Reiseantritt heißt es also wieder Lunchpakete packen und die Thermoskanne mit Kaffee nicht vergessen!
Die geplanten ICE-L Züge des spanischen Herstellers Talgo werden den IC mittelfristig komplett ablösen. Warum sollten dann die wenigen alten IC für kurze Zeit teuer saniert werden, wenn diese sowieso bald vom Markt verschwinden, sobald die ersten 23 ICE-L ab 2024 ausgeliefert worden sind. Viele IC Strecken werden zur Zeit auch mit ICE gefahren, z.B. auf der Rheinstrecke Mainz- Köln und weiter Richtung Norden.
Es geht hier um 20 alte IC1-Züge, die altersbedingt ausgemustert werden. Als Ersatz sind ICE L Züge vorgesehen, die wiederum über ein Bordbistro verfügen. Nachzulesen etwa hier:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-schafft-bordbistros-in-intercitys-ab-a-64ab11cc-a99b-46ae-8380-dd0177d45487
Die ICE L-Züge hätten eigentlich schon dieses Jahr ausgeliefert werden sollen.
Danke für Deine Erklärung 🙂
Allerdings wird ja nicht der gesamte Zug ausgemustert und ohne ein Bistro, haben diese Züge gegenüber den anderen durchaus einen erheblichen Nachteil.
LG
Die Wortreihenfolge im Titel scheint mir ein bisschen durcheinander zu sein 😉
Es war offenbar eine weise Entscheidung die BahnCard100 first zurück zu geben und mir ein Auto zu kaufen.
Klima hin oder her. Im Zug regelmäßig Lebenszeit vergeuden ohne halbwegs pünktlich und nun mit noch weniger Komfort ans Ziel zu kommen ist auch nicht umweltfreundlich. Als Mensch ist man letztlich Teil der Umwelt. Umweltschutz tritt leider immer mehr hinter dem Modewort und Kampfbegriff Klimaschutz zurück.
Autokauf und Klimaschutz müssen sich ja nicht widersprechen, denn ich nehme an, Sie haben sich ein E-Auto gekauft.
Ich kann zwar Ihrer Argumentation, dass Verspätungen der Umwelt schaden, nicht ganz folgen, aber im Auto vergeuden sich Sie ganz sicher keine Lebenszeit, denn Staus gibt’s ja nicht, und mit dem Auto ist man immer ganz pünktlich!
Verspätungen schaden der Umwelt, weil solche Verkehrsmittel damit unattraktiver werden.
Ich habe mir natürlich kein Elektroauto gekauft, solange die Ladesituation so desolat ist und die meisten halbwegs bezahlbaren e Autos damit ein Problem in der Nutzung darstellen.
Man ist mit dem Auto zwar auch nicht pünktlich im Sinne eines Fahrplans, aber ich brauche kein Taxi vor Ort, keinen nur halbwegs funktionierenden ÖPNV am Start und Zielort. Ich habe immer einen Sitzplatz.
Und wenn sich meine geplante Fahrzeit von drei Stunden mit dem Zug auf 1,5 mit dem halbiert hat, habe ich ordentlich Puffer
Hallo Stefan,
danke für die Antwort.
mein Posting war natürlich etwas überspitzt formuliert, denn mit einigen (aber nicht allen) Aussagen hast du durchaus recht: Die Verspätungen und der Mangel an Service der DB nerven ja wirklich, im Auto hat man mehr Privatsphäre und reist von Tür zu Tür – Aber: Es gibt da eben noch eine andere Ebene, für die man vielleicht etwas Zeit opfern sollte: Nämlich die Tatsache, dass der PKW – Verkehr deutlich zurückgeschraubt werden sollte. Das erfordert manchmal die Inkaufnahme einiger (kleiner) Nachteile, aber ich glaube, die sind es wert! Und trotz aller Verspätungen und Serviceprobleme bietet die Bahn ja doch auch einige Vorteile.
Die Sache mit dem E-Auto ist natürlich differenziert zu betrachten. Hat man eine eigene Garage mit Ladestation und Fotovoltaik am Dach (und eventuell einen Benziner als Erstauto), macht die Sache durchaus Sinn. Ich verstehe, dass das Aufladen für Straßenparker in der Stadt schwierig, langwierig und preislich undurchsichtig ist.
Das Thema wäre ja auf dieser Plattform durchaus mal eine Diskussion wert!
Viele Grüße