Start nach Mitternacht: Passagiere am Drehkreuz Frankfurt mussten mit erheblichen Einschränkungen umgehen.
Bislang verläuft die NATO-Übung “Air Defender” weitestgehend ruhig ab. Die Auswirkungen auf den zivilen Luftraum halten sich in überschaubaren Grenzen. Doch in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch kam es am Flughafen Frankfurt zu diversen Einschränkungen und Verspätungen, wie aero berichtet. Fluggäste warteten teilweise bis spät in die Nacht auf ihren Abflug.
Verspätungsstarts bis nach Mitternacht
Passagiere am Flughafen Frankfurt erlebte eine Nacht voller Turbulenzen, als ein heftiges Gewitter, kombiniert mit der laufenden Nato-Luftwaffenübung und technischen Problemen bei der Deutschen Flugsicherung zu starken Verzögerungen im Flugbetrieb führten. Das hessische Wirtschaftsministerium gab bekannt, dass es 63 Ausnahmegenehmigungen für verspätete Starts gab, sechs davon nach Mitternacht.
Grund für die starken Verzögerungen im Flugbetrieb war der Zusammenfall von NATO-Übung und Gewitter, welcher aus Sicherheitsgründen zu einem zeitweisen Stopp der gesamten Bodenabfertigung führte, erklärte das Wirtschaftsministerium. Außerdem gab es technische Störungen bei der Flugsicherheit. Bereits tagsüber hatte die Luftwaffenübung “Air Defender 2023” für Verzögerungen gesorgt, die sich bis in den Abend hinein fortsetzten. Drei verspätete Landungen wurden Dienstagnacht am Flughafen Frankfurt verzeichnet, die letzte um 23:39 Uhr.
Nachtflugverbot aufgeweicht
Das Manöver „Air Defender 2023“, das zwischen dem 12. und dem 23. Juni durchgeführt wird, stellt die größte Luftwaffenübung in der Geschichte der NATO dar. Mehr als 10.000 Soldatinnen und Soldaten sowie über 250 Flugzeuge sind an die Übung gebunden, die in drei großen Lufträumen stattfindet.
Das Nachtflugverbot wurde in manchen Städten im Rahmen der Übung aufgeweicht. Am Flughafen Zürich wurden die Nachtflugregeln aufgrund der NATO-Übung gelockert und auch am Flughafen Düsseldorf sind für die Dauer der Übung Nachtlandungen erlaubt. Genauso wie in Berlin dürfen Flugzeuge in Düsseldorf auch noch später landen, wenn der Flug durch die Übung verspätet ist – allerdings nur dann. Sonst gelten die Nachtflugverbote auch weiterhin.
Durch die Sondersituation werden auch am Drehkreuz Frankfurt Ausnahmen vom Nachtflugverbot sowie Starts nach Mitternacht genehmigt, teilte das hessische Wirtschaftsministerium mit.
Fazit zu dem Chaos am Flughafen Frankfurt
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kamen drei Komponenten zusammen, die sich massiv auf den zivilen Flugverkehr am Flughafen Frankfurt ausgewirkt haben. Ein heftiges Gewitter, die NATO-Übung “Air Defender 23” und technische Defekte bei der Flugsicherheit waren dafür verantwortlich, dass 63 Maschinen verspätet abgehoben sind. Es bleibt zu hoffen, dass die letzten zwei Tage der NATO-Übung störungsfreier verlaufen.