Die Philippine Airlines Business Class auf der Langstrecke kommt in vielen verschiedenen Formen daher. Dieses Review bezieht sich auf einen Flug in einem Airbus A340-300. Dieser bietet Business Class Sitzen, die sich vom Rest der Flotte unterscheiden.
Insgesamt betreibt Philippine Airlines im Moment mindestens drei verschiedene Business Class Bestuhlungen auf der Langstrecke. In diesem Review will ich Euch zeigen, was Euch bei der Airline aus den Philippinen erwartet.
Nach meinem Besuch in der Mabuhay Lounge Manila, ging es kurz durch die Passkontrolle und schon fand ich mich am Gate für meinen Flug in der Philippine Airlines Business Class auf der Langstrecke wieder. Der Flug nach London ist einer der längsten im Netzwerk der Airline und dauert gewöhnlich etwa 14 Stunden. Kurios: Es handelt sich westwärts dennoch um eine Art Tagflug. Der Start ist am späten Vormittag, die Ankunft am Abend.
Philippine Airlines Business Class Langstrecke – die Buchung
Gebucht hatte ich den Flug im Rahmen eines zu günstigen Business Class Tickets von Bali nach London. Nach meinem Flug in der Mittelstrecken Business Class habe ich einige Tage in Manila verbracht und mir dort unter anderem ein Bild des Peninsula Manila und des Conrad Manila gemacht. Da Philippine Airlines leider kein Mitglied einer größeren Allianz ist, habe ich die Meilen bei Etihad Airways (neben dem eigenen Programm von Philippine Airlines die einzige Möglichkeit für eine Gutschrift) gutschreiben lassen. Auf Statusvorteile konnte ich mich allerdings nicht freuen.
Philippine Airlines Business Class Langstrecke – der Sitz
Es handelt sich bei der Philippine Airlines Business Class im Airbus A340-300 um ein nahezu unverändertes Bordprodukt von Iberia. Dort kamen die Maschinen früher auf transatlantischen Strecken zum Einsatz. Noch heute erkennt man in den Flugzeugen einen spanischen Touch, etwa Beschriftungen oder die alte Farbgebung von Iberia.
Philippine Airlines hat die Business Class im Prinzip gar nicht verändert. Die Sitze sind weiterhin dieselben und sind in einer 2-2-2 Bestuhlung in zwei Kabinen angeordnet. Ich hatte zuerst einen Sitz am Fenster in der hinteren Kabine. Da dieser allerdings kaputt war, bin ich später in die vordere Kabine in der Mitte gewechselt. Große Unterschiede zwischen den Kabinen gibt es nicht, wenngleich ich die hintere als etwas ruhiger wahrgenommen habe. Die Sitze sind allerdings leider auch der größte Schwachpunkt der Philippine Airlines Business Class auf der Langstrecke.
Es ist im Prinzip schon sinnbildlich, dass mein Sitz nicht funktionierte, war er doch sicher auch schon mindestens 15 Jahre alt. Die Sitze sind leider nicht zu einem flachen Bett verstellbar. Der Neigungswinkel ist dabei leider nicht gerade toll und beträgt gerade einmal etwa 140 Grad. Man rutscht entsprechend ein gutes Stück nach unten. Daran ändert auch die eingebaute Fußstütze nichts. Auch die möglichen Einstellungen halten sich in Grenzen. Nicht zuletzt funktionieren die meisten Sitze nur sehr eingeschränkt, so gingen an beiden Sitzen manche Funktionen nicht.
Der Tisch ist zudem auch noch einmal auseinander gebrochen. Während die Sitze zum Schlafen wenig bequem sind, empfand ich sie auf Grund des großzügigen Fußraums und der angenehmen Relax-Position zum Arbeiten und Filme schauen recht bequem. Trotz des Alters ist die Polsterung noch in Ordnung, so richtig sauber sind die Sitze in der Philippine Airlines Business Class im Airbus A340-300 aber nicht. Insgesamt ist das Bordprodukt schon sehr enttäuschend und keineswegs mehr zeitgemäß. Dass diese Flüge auf einer Prestige-Route wie London – Manila zum Einsatz kommen, spricht nicht gerade für die Airline. In Zukunft sollen hier allerdings moderne Flugzeuge mit einem deutlich besseren Bordprodukt zum Einsatz kommen.
Philippine Airlines Business Class Langstrecke – das Catering
Ich habe vor meinem Flug in der Philippine Airlines Business Class oft gelesen, dass sich die Airline besonders durch ihren tollen Service und das gute Catering auszeichnet. Leider kann ich das nur bedingt bestätigen. Der Service war anfangs sehr reserviert und zeitweise fast schon katastrophal. Die Stewardessen waren mit der vollen Kabine ziemlich überfordert und haben gleich zwei meiner Mahlzeiten vergessen (was sicherlich auch an der Änderung des Sitzes lag). Im späteren Verlauf des Fluges wurde der Service besser und auch herzlicher. Das Catering von Philippine Airlines unterscheidet sich ansonsten nicht groß von anderen Airlines. Vor dem Start gibt es einen Willkommensdrink, auch Charles Heidsieck Brut Reserve Champagner wird hier geboten. Zudem gibt es ein kaltes Tuch.
Nach dem Start gibt es theoretisch ein weiteres Getränk mit Nüssen, auch das wurde bei mir im Trubel des Umzugs allerdings vergessen. Es folgten Canapés – eine nette Idee.
Danach wurde ein Lunch serviert, bei dem die Auswahl zwischen drei Vorspeisen und vier Hauptgerichten bestand. Ich entschied mich für die kalte Platte und danach das Batangas Beef Caldereta. Nachdem der Tisch (sehr schick) gedeckt wurde, gab es zuerst die Vorspeise und ein Brötchen mit Butter, danach wurde das Hauptgericht aus der Bordküche gebracht.
Das Essen wird erst erwärmt und dann auf dem Teller angerichtet, was mir positiv aufgefallen ist. Auch die Qualität und der Geschmack waren ausgezeichnet. An dieser Stelle muss man Philippine Airlines ein großes Kompliment machen. Leider ist die Abrundung nicht gelungen, denn weder der Kaffee noch das servierte Eis (es gab noch zwei andere Optionen) haben auch nur ansatzweise geschmeckt.
Da ich die meiste Zeit des Fluges gearbeitet habe, konnte ich auch noch zwei Optionen von der Snack-Karte probieren (Philippine Airlines hat in der Business Class eine Art ‘Dine on Demand’). Sowohl das warme Sandwich mit Chips und Salsa als auch die philippinische Spezialität Arroz Caldo waren sehr lecker und wurden prompt serviert.
Etwas mehr als eine Stunde vor der Landung wurde dann noch das Frühstück serviert (etwas kurios bei einer Ankunft am frühen Abend Lokalzeit). Dieses begann mit einer Auswahl an frischen Früchten und einer warmen Zimtschnecke, gefolgt von einer von vier warmen Optionen. Die ‘Baked Spanish Eggs’ waren in Ordnung, aber auch nicht herausragend.
Dennoch muss ich zusammenfassen, dass die Qualität und Präsentation der Speisen in der Philippine Airlines Business Class in jeder Hinsicht ausgezeichnet war. Ein tolles Business Class Catering!
Philippine Airlines Business Class Langstrecke – das Entertainment
Beim Thema Entertainment hat die Philippine Airlines Business Class auf der Langstrecke noch so einigen Nachholbedarf. In der Economy Class gibt es im Airbus A340-300 keine (!) Bildschirme an den Vordersitzen. In der Business Class kann man diese ausklappen, die Qualität des Bildes ist allerdings eine Katastrophe. Zudem ist auch die Bedienung ein Graus.
Das Angebot ist zwar nicht gerade gut, aber es gibt zumindest einige Dutzend Filme und Serien zur Wahl. Immerhin bietet Philippine Airlines im Airbus A340 allerdings Streaming über ein Funknetz – Wi-Fi gibt es allerdings nicht. So kann man auf das Entertainment auch mit einem eigenen Gerät zugreifen, was die deutlich bessere Alternative ist.
In der Business Class wurden nach dem Start zudem englischsprachige und regionale Zeitungen angeboten. Auch Kopfhörer wurden gereicht. Diese wiederum fand ich für die Business Class allerdings doch sehr schwach. Andere Airlines bieten selbst in der Economy Class mehr.
Entsprechend habe ich lieber meine Bose Noise-Cancelling Kopfhörer genutzt. Auch eine Steckdose gibt es, für diese ist allerdings ein Adapter (an Bord sind nur einige verfügbar) notwendig.
Philippine Airlines Business Class Langstrecke – die Annehmlichkeiten
Bei Flügen in der Philippine Airlines Business Class auf der Langstrecke halten sich die zusätzlichen Annehmlichkeiten in Grenzen. In den Waschräumen stehen neben der Seife noch eine Body Lotion und ein Parfüm, darüber hinaus gibt es ein Amenity Kit. Diese wird von L’Occitane bereitgestellt und hat ein kreatives und angenehmes Aussehen.
Neben den üblichen Produkten wie einer Zahnbürste, Socken und einer Schlafmaske, enthält das Kit auch eine Handcreme, Body Lotion, ein Parfüm sowie einen Kamm.
Philippine Airlines Business Class Langstrecke – Fazit
Ich wusste in etwa, was ich von der Philippine Airlines Business Class auf der Langstrecke erwarten konnte. Eine mögliche Enttäuschung hielt sich entsprechend auch in Grenzen. Das Bordprodukt, besonders die Sitze und das Entertainment, sind leider genauso schwach wie erwartet. Wirklich empfehlen würde ich den 14-stündigen Flug von London nach Manila daher nicht wirklich. Ansonsten hat mich Philippine Airlines aber überzeugt. Sehr gutes Essen, ein interessantes Entertainment via Streaming und eine großenteils freundliche Crew. Auf anderen Strecken, auf denen eines der neueren Business Class Produkte zum Einsatz kommt, ist Philippine Airlines eine gute Wahl.
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