Großbritannien hat eine erneute Verschärfung der Einreisebestimmungen angekündigt. Bei der britischen Reisebranche sorgen diese Maßnahmen erneut für viel Unmut.
Ab Dienstag, den 7. Dezember, gelten für die Einreise nach Großbritannien schärfere Bestimmungen. So müssen alle internationalen Reisenden bereits vor Abreise nach Großbritannien einen Corona-Test absolvieren, der nicht älter als zwei Tage sein darf. Nur wenige Tage zuvor wurden die Einreisebestimmungen bereits geändert. Die Reisebranche Großbritanniens äußert indes ihre Sorgen und Kritik und befürchtet eine Wiederholung vergangener Erfahrungen, wie FVW berichtet.
Alles wieder von vorne?
Die Einreisebestimmungen des Vereinigten Königreichs zählten mitunter immer wieder zu den restriktivsten weltweit. Zwischenzeitlich galt sogar ein Aus- und Einreiseverbot, welches bei Nichtbeachtung mit hohen Geldstrafen belegt wurde. Schon damals wurde die Kritik der Reisebranche, besonders aus dem Bereich der zivilen Luftfahrt, deutlich und laut. Erfolg hatte dies jedoch nicht. Erst der Freedom Day im Sommer dieses Jahres sollte alles ändern. Die Pandemie schien überwunden – jegliche Maßnahmen wurden aufgehoben. In diesem Zuge wurden auch sukzessiv die Auflagen für die Einreise gelockert, sodass für vollständig Geimpfte nur noch der entsprechende Nachweis sowie ein Schnelltest nach Ankunft benötigt wurde. Das ändert sich nun jedoch wieder drastisch, und die Kritik am Vorgehen der britischen Regierung wird wieder lauter.
Die öffentliche Sicherheit hat Priorität, aber Unternehmen werden pleitegehen sowie Reisende stranden und Lebensgrundlagen werden durch das Fehlen einheitlicher Pläne der Regierung zerstört.
Clive Wratten, Chef des Branchenverbands Business Travel Association
Den Warnungen von Clive Wratten schließt sich auch der Branchenverband Airlines UK an. Wie bereits von der WHO hingewiesen, reagieren die Länder mit verschärften Einreisebestimmungen oder gar Grenzschließungen zu überstürzt. Erste Erkenntnisse zur Ausbreitung der neuen Virusvariante unterstreichen diese Ansicht. Demnach wurde die Omikron-Variante bereits vor einigen Monaten nachgewiesen werden. Die neue Virusvariante könnte damit zur dominierenden Variante werden – und Grenzschließungen würden somit nicht den gewünschten Zweck erfüllen. Vielmehr riskiere man damit, dass Unternehmen in die Insolvenz müssen. Zudem wird die Planungsunsicherheit kritisiert. Die Regierung Großbritanniens hat die Einreisebestimmungen binnen weniger Tage mehrmals geändert. Das führt auch zu Unsicherheiten bei den Passagieren, die mehrfach ihre Reisen stornieren. Die Branche hingegen kann sich nicht mehr rechtzeitig auf neue Maßnahmen einstellen.
Maßnahmen ins Leere?
Sorgen äußerte die Branche ebenfalls wegen der neuen Virusvariante Omikron und den daraus resultierenden Einreisebeschränkungen weltweit. Die Gewinnaussichten auf der transatlantischen Langstrecke werden durch sie auch wieder getrübt. Darüber hinaus hinterlässt das Virus eine ohnehin bereits vulnerable Branche vor vielen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten. Dennoch stiegen Buchungs- und Passagierzahlen zuletzt weiterhin an. Airline-Chefs weltweit befürchten jedoch die Wiederholung des Schauspiels aus dem Frühjahr 2020, als die meisten Airlines ihre Flotten grounden oder gar die Insolvenz anmelden mussten. Der britische Lowcost-Carrier easyJet sieht sich bereits jetzt den Auswirkungen der neuen Virusvariante ausgeliefert und verzeichnet einen ersten Rückgang der Buchungszahlen.
Die Auswirkungen lassen sich auch in den Ergebnissen von easyJet wiedererkennen. Dennoch konnte sich der britische Lowcost-Carrier in den vergangenen Monaten mit einem optimierten Netzwerk, profitablen Zusatzprodukten und die Kostenumstrukturierung sicher und gut gewappnet aufstellen, wie aus der Pressemitteilung der Airline hervorging. Die Verluste vor Steuern betragen 1.136 Mio. Pfund und sind damit besser als die Markterwartungen ursprünglich hergegeben haben. Dementsprechend dürfte der Dezember mit den Feiertagen und dem Jahreswechsel richtungsweisend für die meisten Airlines und die gesamte Branche werden, wie auch Tim Clark, Chef von Emirates, hervorgehoben hat.
Grund für die Kritik: Großbritannien hat die Einreisebestimmungen verschärft. So müssen sich fortan alle internationalen Einreisenden vor der Abreise einem Corona-Test unterziehen. Damit reagiere man auf die neue Omikron-Variante, wie der britische Gesundheitsminister Sajid Javid erklärte. Die verschärften Bestimmungen sollen am morgigen Dienstag, den 7. Dezember, ab 4 Uhr morgens in Kraft treten. Von da an sind Reisende dazu verpflichtet für die Einreise einen negativen „Lateral Flow“- oder PCR-Test nachweisen zu können, der höchstens 48 Stunden vor der Abreise durchgeführt worden sein darf. Auch Schottland und Wales nehmen den gleich Weg und bestätigten bereits, dass auch hier die Reisenden vor der Abreise einen Corona-Test zusätzlich machen müssten. Bislang gilt die Regelung, dass sich die Reisenden einem negativen Corona-Test nach Ankunft unterziehen müssen und sich anschließend innerhalb von zwei Tagen isolieren müssen.
Fazit zur Reaktion der britischen Reisebranche
Innerhalb kurzer Zeit sind die registrierten Fälle der Omikron-Variante in Großbritannien deutlich gestiegen. Deshalb sieht sich die britische Regierung gezwungen, die Einreisebestimmungen erneut zu verschärfen, wonach Reisende ab Dienstag vor der Abreise einen Corona-Test absolvieren müssen. Die Reisebranche Großbritanniens äußert dabei ihre Bedenken und stellt hervor, dass restriktive Einreisebestimmungen auch die neue Variante nicht mehr aufhalten würden. Aufgrund der mehrfachen Änderungen der Auflagen in den vergangenen Tagen sieht sich die Branche zudem Planungsunsicherheiten ausgeliefert und appelliert an die Regierung, die aktuellen Maßnahmen zu überdenken.
In Europa ist es allgemein üblich, dass man überall mit seinem Personalausweis statt Reisepass einreisen darf. Ausnahmen gibt es wenige, z. B. die Ukraine, Belarus…typische Ex-Sowjet-Republiken halt…und ach ja, Großbritannien. Klar, das Singapur Europas darf die abgehängten Länder der Europäischen Union nicht auf die gleiche Art und Weise willkommen heißen, wie die halb-assoziierten und damit halb-abgehängten Entwicklungsländer Schweiz, Norwegen oder Island. Der EU-Ausländer muss einfach SPÜREN, dass er im neubefreiten Imperium Johnsum nun ein Ausländer letzter Klasse ist. Darum machte es im Sommer und Herbst auch absolut Sinn absurd strenge Einreiseregeln gegen EU-Staaten zu verhängen, deren Inzidenz damals ein Dreißigstel des UKs ereichte. Und es macht natürlich Sinn im mutmaßlich am stärksten von Omikron betroffenen Land Europas wegen Omikron möglichst harte Einreiseregeln gegen ANDERE europäische Staaten zu verhängen. Dort wo anderswo noch maximal ein Antigen-Schnelltest zusätzlich verlangt wird, muss es im UK natürlich ein PCR-Test sein, demnächst wahrscheinlich jeden Tag einen. Aber irgendwann, das sollte jedem klar sein, wird BoJo’s Global Britain richtig durchstarten. Bei so viel Verhandlungsgeschick kann es maximal noch 12 Jahre dauern, dann steht das erste bilaterale Abkommen Großbritanniens mit Vanuatu. Dann kann der britische Tourismus so richtig durchstarten. Sollte er noch existieren.