Mit dem „Extra Performance Wing“, arbeitet Airbus derzeit an einem Flügel, der sich im Flug verändern kann – ähnlich einem Vogel.
Der europäische Flugzeugbauer setzt momentan viele Hebel in Bewegung, um beim Thema der klimaneutralen, beziehungsweise klimafreundlicheren Luftfahrt voranzukommen. Dazu gehört nun auch das neue Projekt um die „Extra Performance Wing“, der sich während des Fluges verändern können soll, wie Reuters berichtet. Die Funktionen kommen laut Airbus dabei dem eines Vogelflügels nahe.
Neues Projekt Teil eines größeren Programms
Airbus gab jüngst bekannt, an einem neuen Flügel zu arbeiten, den der Flugzeugbauer als „Extra Performance Wing“ bezeichnet. Das Besondere: Der Flügel soll seine Form während des Fluges ändern können. Damit soll eine höhere Effizienz erreicht und Emissionen reduziert werden. Dazu erklärte Sabine Klauke, Chief Technical Officer, dass Airbus an einem flugbereiten Demonstrator arbeite, der mit „Böensensoren“ ausgestattet werden soll. Erste Ergebnisse erwartet das Unternehmen demnach bis Mitte des Jahrzehnts. Das neuste Forschungsprojekt von Airbus, soll das bereits bestehende, britische „Ökoflügelprogramm“ mit dem Namen „Wing of Tomorrow“ ergänzen und dem Flugzeugbauer so für weiteren Boden im Konkurrenzkampf mit US-Rivale Boeing sorgen.
Hier existiert laut Airbus bereits ein Prototyp in völler Größe des Wing of Tomorrow, der jedoch lediglich für Tests am Boden erdacht ist. Das britische Projekt existiert bereits seit sechs Jahren und soll ein neues Produktionssystem etablieren, dass die Fertigung der nächsten Generation der Flügel ermögliche soll. Heißt natürlich auch, für die nächste Generation der Flugzeuge. Beispielsweise der für die 2030er Jahre geplanten Nachfolger der Airbus A320-Familie. Aber auch zur Um-, beziehungsweise Nachrüstung bestehender Flugzeugtypen soll das neue System herhalten.
Ein komplexer Jonglierakt
Doch zurück zum Extra Performance Wing: Laut eines Airbus-Sprechers, soll der Flügel nicht nur die Emissionen verringern, sondern auch eine hohe Effizienz in der Produktion aufweisen und zudem erschwinglich für die Kunden sein. Der Fokus liegt jedoch ganz klar auf der eigentlichen Konstruktion des neuen Flügels, sprich besonders der aerodynamischen Leistung. Die aerodynamische Leistung eines Flügels wird (in der Regel) erhöht, wenn die Flügelspannweite größer ist. Eine längere Struktur bedeutet zumeist jedoch auch mehr Gewicht. Hier das richtige Gleichgewicht zu finden, ist ein komplexer Jonglierakt für die Flugzeugbauer. Der Extra Performance Wing würde sogenannte „Pop-up-Spoiler“, beziehungsweise Flügeloberflächen vorweisen, um das Profil des Flügels verändern zu können und so die höchste Effizienz zu ermöglichen. Verglichen wird dies in etwa mit einem Vogel, der seine Federn verdreht, wie Airbus erklärte.
Fazit zu Airbus‘ Extra Performance Wing-Projekt
Tatsächlich stellt die Konstruktion von Flügeln einen der wichtigsten Bereiche im Konkurrenzkampf zwischen Airbus und Boeing dar. Kein Wunder, sind die Flügel doch so immens wichtig für ein Flugzeug! Spaß beiseite: Die Flugzeugbauer haben lediglich erkannt, dass die Flügel noch einiges an Potenzial vorweisen, um Flüge emissionsfreier und effizienter zu gestalten. Dafür stiegen sowohl Airbus als auch Boeing ins Rennen um die Flügel der nächsten Generation ein – und das ist durchaus spannend!