Überraschende Meldung am Montagabend: Das Robert-Koch-Institut hat bekannt gegeben, dass fünf Länder ab sofort kein Virusvariantengebiet mehr sind. Damit ist bei der Rückreise für Geimpfte keine Quarantäne mehr notwendig.
Es war eine der schockierendsten Meldungen für Reisende in der vorletzten Woche: Portugal wurde neben Russland überraschend zu einem Virusvariantengebiet erklärt. Hintergrund dessen war die starke Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in den beiden Ländern. In der Folge sind viele Touristen überstürzt abgereist, um eine Quarantäne zu umgehen. Nun gibt es, wie zwischenzeitlich bereits spekuliert wurde, die Trendwende. Neben Portugal verlieren auch Russland, Großbritannien, Nepal sowie mit Indien auch das Ursprungsland der Variante den Status eines Virusvariantengebiets, wie aus dem neuesten Update der RKI-Webseite hervorgeht.
Keine Quarantäne mehr für geimpfte Reisende
Die Folge der neuen Ankündigung des Robert-Koch-Instituts ist für Reisende eine positive. Alle fünf Länder sind ab sofort nur noch ein sogenanntes Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet konkret, dass andere Einreisebedingungen gelten. Bei Flugreisen aus den genannten Ländern gilt weiterhin eine Testpflicht vor dem Abflug, allerdings nur für diejenigen, die noch keinen vollständigen Impfschutz vorweisen können. Darüber hinaus gilt bei Hochinzidenzgebieten grundlegend eine Quarantäne von zehn Tagen, jedoch kann diese durch einen negativen Test nach fünf Tagen beendet werden. Für Geimpfte sind die Regeln noch lockerer: Sie müssen weder einen Test vor dem Abflug im Ausland machen noch überhaupt in Quarantäne – damit ändern sich für doppelte Geimpfte die Einreiseregeln innerhalb weniger Tage gravierend, denn einen Unterschied zwischen Risiko- und Hochinzidenzgebiet gibt es für sie nicht.
Das neue Update des Robert-Koch-Instituts gilt für alle Einreisen ab dem 7. Juli um Mitternacht, sodass bei Rückreise am Mittwoch keine Quarantäne für Geimpfte mehr notwendig ist. Wer dagegen am morgigen Dienstag aus einem der fünf Länder einreist, muss weiterhin für 14 Tage in Quarantäne. Mit dem Ende des Status als Virusvariantengebiets fällt auch das sogenannte Beförderungsverbot weg. Dieses gilt nicht für deutsche Staatsbürger und diejenigen, die einen Wohnsitz in Deutschland haben. Allerdings konnten Bürger anderer Länder nicht aus den fünf Staaten nach Deutschland reisen, sie durften von Flug- und Bahngesellschaften nicht befördert werden. Auch das ändert sich ab dem 7. Juli, womit vermutlich mehr Direktflüge aus Ländern wie Indien, Russland oder auch Großbritannien nach Deutschland angeboten werden. Am Flugangebot nach Portugal hatte sich schon mit Blick auf die Einstufung als Virusvariantengebiet nur wenig geändert.
Virusvariantengebiete nur noch in Afrika und Südamerika
Mit dem Ende der Einstufung von Großbritannien, Portugal, Russland sowie den beiden asiatischen Ländern, bleibe nur noch wenige Virusvariantengebiete auf der Liste des Robert-Koch-Instituts. Konkret geht es um die Staaten, in denen die Varianten Beta und Gamma sich stark ausgebreitet haben. Konkret die folgenden Staaten:
- Brasilien und Uruguay (Südamerika)
- Botsuana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika (Afrika)
Bei Rückkehr aus diesen Staaten ist damit auch weiterhin eine verpflichtende Quarantäne erforderlich, auch für geimpfte und genesene Reisende. Bei Rückkehr aus allen Ländern und damit auch generell bei der Rückreise aus anderen Ländern in Europa, Asien oder auch Nordamerika gilt für Reisende mit vollem Impfstatus ab sofort, dass weder ein Test noch eine Quarantäne notwendig ist.
Fazit zur Rückstufung der von der Delta-Variante betroffenen Länder
Die Delta-Variante des Coronavirus hat auch in Deutschland mittlerweile die Oberhand gewonnen. In der Folge dessen hat das Robert-Koch-Institut die fünf besonders von dieser Variante betroffenen Staaten wieder von der Liste der Virusvariantengebiete genommen. Für Reisende sind das gute Nachrichten, denn ab sofort kann man mit einem vollen Impfstatus und als genesene Person wieder in alle Länder Europas reisen, ohne bei der Rückreise einen Test machen oder in Quarantäne zu müssen.
Was hat diese einwöchige Maßnahme bezüglich Portugal jetzt bewirkt? Chaos bei überstürzten Rückflügen und Verunsicherung der Urlauber, sonst nichts.
Die Krönung der Idiotie: Wer heute 23:00 ankommt muss 14 Tage in Quarantäne, ohne wenn und aber. Aber wer ne gute Stunde später kommt und durchgeimpft ist hat keinerlei Einschränkungen mehr… warum wird die für die, die schon zurück sind, nicht aufgehoben???
Das ist Deutschland, in dem man gut und gerne lebt…
Wenn man die Lage in Südafrika kennt und das mit den Meldungen aus Indien vergleicht, kann man sich nur noch an den Kopf fassen …. absolut idiotische Entscheidungen. Meine Tochter und Enkelin wohnen in Johannesburg – es ist einfach nur noch schwachsinnig.
Man kann die Entscheidung epidemiologisch rechtfertigen, weil die Delta-Variante auch hierzulande bereits dominiert. Für das EU-Land Portugal galt der Status außerdem nur für 14 Tage. Ein Gschmäckle hat die Angelegenheit aufgrund des Staatsbesuchs von Merkel in UK, kurz zuvor, dennoch. Es wäre wohl auch peinlich geworden, wenn der oberste Brexiteer, Boris Johnson, den Briten erklären müsste, dass sie diesen Sommer nicht in der EU Urlaub machen dürften. Da hilft es, wenn der größte und einflussreichste EU-Staat schon mal die Tür aufmacht.