Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei. Das belegen die erneut steigenden Infektionszahlen, als auch die Situation in der Airline-Branche. Nachdem auch die Fluggesellschaften bereits hohen Tribut zollen mussten, forderte die Krise nun ein weiteres Opfer.
Wenngleich dieses unter den Passagieren nicht allzu prominent sein dürfte, war es unter einigen Airlines selbst doch umso mehr: Die slowakische Charter-Fluggesellschaft Go2Sky hat den Flugbetrieb aufgrund der Corona-Krise einstellen müssen, wie unter anderem reisevor9.de berichtet.
Vom Top-Jahr zum Schrott-Jahr
Die 2013 gegründete Go2Sky aus der Slowakei flog als Chater-Airline im Auftrag für andere Fluggesellschaften zumeist aus dem Low-Budget-Segment. Zu den Kunden zählten etwa die spanische IAG-Tochter Vueling, die türkische Corendon Airlines, die polnische Enter Air oder auch die tschechische Smartwings. Und besonders in den Sommermonaten des letzten Jahres hätte das Geschäft für die Slowaken kaum besser laufen können: Die Airlines wurden von den äußerst hohen Buchungszahlen teils völlig überrascht und hier kam Go2Sky ins Spiel und half jenen Fluglinien aus, der Nachfrage Herr zu werden. Überhaupt konnten Charter-Airlines die Preise aufgrund der vortrefflichen Buchungszahlen fast nach belieben nach oben schrauben.
Doch dieses Jahr kam alles ganz anders und die Airlines, deren Kapazitäten im letzten Sommer noch aus allen Nähten zu platzten schienen, sahen sich auf einmal mit der schlimmsten Krise der gesamten Luftfahrtbranche konfrontiert. Das bekamen natürlich auch die Charter-Airlines deutlich zu spüren. So erhielt Go2Sky schlicht kaum bis gar keine Aufträge mehr. Nun ist klar, der slowakische Wet-Lease-Anbieter wird die Krise nicht überleben und stellt deswegen zum 1. September den Betrieb ein. Dies bestätigte auch bereits Go2Sky-Chef Daniel Ferjanček gegenüber Medien.
Go2Sky verfügte zuletzt über eine Flotte von insgesamt vier Boeing 737-800, mit Sitz auf dem Flughafen der slowakischen Hauptstadt Bratislava.
Fazit zur Insolvenz von Go2Sky
Während es die Airlines selbst schon äußerst schwer in der momentanen Situation haben, werden die Wet-Lease-Airlines noch mal härter von den Auswirkungen der Krise getroffen. Wo keine (erhöhte) Nachfrage ist, herrscht natürlich auch kein Bedarf nach “Aushilfen” in Form gecharteter Flugzeuge. Deshalb überrascht die Einstellung des Betriebs von Go2Sky natürlich nicht – traurig ist es besonders für die 200 Beschäftigten natürlich dennoch.