Über 200 Bestellungen für Flugzeuge stehen aktuell für den Lufthansa-Konzern bei entsprechenden Herstellern aus. Die ursprünglich angedachte Stornierung der Maschinen scheint inzwischen aber vom Tisch zu sein.
Ein neues Statement des Konzernchefs Carsten Spohr von der außerordentlichen Hauptversammlung der Lufthansa am vergangenen Donnerstag lässt frischen Optimismus verlauten: Der Konzern plane offenbar nicht mehr mit der Stornierung von Flugzeugen bei Airbus und Boeing.
Stornierung von Bestellungen vorerst ausgeschlossen
Es ist erst wenige Stunden her, dass die staatlichen Hilfsgelder für die Lufthansa von der EU-Kommission genehmigt wurden, und schon steht das nächste “Gesamtpaket” an – zumindest wenn man den Worten von Konzernchef Casten Spohr Glauben schenken möchte. Noch im März hatte sich dieser nämlich noch positiv in Bezug auf die mögliche Stornierung der rund 200 Maschinen geäußert, die die Lufthansa aktuell bei Airbus und Boeing offen hat. Diese Idee ist nun offenbar vom Tisch, wie das Reiseportal aerotelegraph.com zuerst berichtete.
Die Frage, welche der Bestellungen man verschiebe, und welche hingegen storniert würden, bezeichnete Spohr damals noch als ein Gesamtpaket, welches man gemeinschaftlich mit den jeweiligen Herstellern abstimmen müsste. Inzwischen aber scheint es, als würden die Zukunftsaussichten wieder rosiger: “Wir planen derzeit bei keinem unserer Hersteller Stornierungen” und “glauben, die nötige Flexibilität komplett über Verschiebungen erreichen zu können”, wie der Konzernchef nach der außerordentlichen Hauptversammlung der Lufthansa vom vergangenen Donnerstag zitiert wird.
Beinahe 200 offene Bestellungen bei Boeing und Airbus
Von 2020 bis 2027 plante der Kranich-Konzern die Auslieferung von insgesamt 198 Jets – davon 30 A350, ein A220, 82 A320 und 43 A321 bei Airbus. Zusätzlich sollten insgesamt 20 Boeing 787, noch einmal 20 Boeing 777X sowie zwei Boeing 777 F in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen. Mehr als einhundert weitere Maschinen sollten in den nächsten Jahren hinzukommen – die Bestellungen hierfür stehen aktuell aus.
Im Zuge der Auswirkungen der weltweiten Coronapandemie sahen sich viele Großkonzerne aus der internationalen Luftfahrt dazu gezwungen, ihre Betriebe vorübergehend einzustellen. Die durch das Zwangs-Grounding entstandenen Verluste bereiteten der Kranichspitze in den vergangenen Wochen viele Sorgen. Die jüngste Einigung und nun beschlossene Beteiligung des Staates am Lufthansa-Konzern sorgt nun offenbar für eine Entschleunigung der Situation – ebenso das stetig wachsende Passagieraufkommen und die wiedererwachende Reisewelt.
Fazit zu den Flugzeugbestellungen der Lufthansa
Während der vergangenen Monate überlegte man innerhalb der Konzernspitze bei Lufthansa noch, die beinahe 200 ausstehenden Flugzeugbestellungen für die kommenden sieben Jahre zu stornieren. Diese Idee scheint nun vom Tisch zu sein, denn Kranich-Chef Carsten Spohr äußerte sich jüngst entgegen einer möglichen Stornierung und blickt offenbar wieder positiv in die Zukunft.