Eine Passagiermaschine von Ukraine International Airlines ist am Mittwoch-Morgen auf einem Flug von Teheran nach Kiew abgestürzt. Nach verschiedenen Angaben sind alle 173 Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern sind auch drei deutsche Staatsangehörige.

Das Jahr beginnt mit einem schweren Flugzeugabsturz. Am Morgen des 8. Januar ist eine Maschine der Ukraine International Airlines kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt. Lokale Behörden sprechen von einem technischen Defekt, weder lokale Hilfsorganisationen noch das Außenministerium in Kiew gehen von Überlebenden aus.

Vier Jahre alte Boeing 737 nach dem Start abgestürzt

Bei der Zahl der Opfer kursiert auch eine Zahl von 180, die meisten Medien beziehen sich allerdings auf die Zahl von 173 Opfern, die von der Hilfsorganisation iranischer Halbmond genannt wurde. Damit war die Passagiermaschine, die um 5 Uhr Ortszeit in Teheran gestartet war und um 8 Uhr Ortszeit in Kiew landen sollte, fast komplett voll. Die Maschine war am Vorabend gegen 1 Uhr Ortszeit in Teheran gelandet und sollte heute in knapp vier Stunden zurück nach Kiew fliegen. Neben allen Passagieren sollen bei dem Absturz auch alle Crewmitglieder ums Leben gekommen sein.

Ukraine International Airlines Boeing 737 2
(Bildquelle: Aero Icarus / wikipedia.com)

Bei dem Flug PS 738 handelt es sich um einen sechs Mal die Woche durchgeführten Flug zwischen den beiden Hauptstädten. Dabei kam seit Wochen immer dieselbe Maschine mit der Registrierung UR-PSR zum Einsatz, die zwischendurch auch nach Mailand oder Paris geflogen ist. Der Jet wurde von 3,6 Jahren neu an Ukraine International Airlines ausgeliefert. Es handelt sich dabei um eine Boeing 737 NG (Next Generation), das neueste Modell der traditionellen Boeing 737, und damit den Vorgänger der Boeing 737 MAX, die in letzten eineinhalb Jahren in zwei fatalen Crashs involviert war und seitdem am Boden bleiben muss.

Iranische Luftfahrtbehörden sprechen von technischem Defekt

Vonseiten der iranischen Luftfahrtbehörden ist rund um den Absturz von einem technischen Defekt die Rede. Die Maschine war knapp 15 Kilometer nach dem Flughafen beziehungsweise nach etwa einer Minute Flugzeit in der Ortschaft Parand abgestürzt, heißt es von den Behörden im Iran. Wie es den Behörden gelungen ist, innerhalb so kurzer Zeit zu dem Schluss zu kommen, dass es sich um einen technischen Defekt gehandelt hat, erscheint allerdings zumindest fraglich. Bislang konnte das Wrack auf Grund der Gefahrenlage noch nicht untersucht werden.

Bedenklich ist auch die zeitliche Einordnung des Absturzes, denn wenige Stunden zuvor hatte der Iran Raketenangriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak angeordnet – eine weitere Eskalation des aktuellen Konflikts der beiden Staaten. Die US-Flugsicherheitsbehörde hatte in der Folge eine Warnung, auch für Passagierflugzeuge, herausgegeben. So dürfen in den Vereinigten Staaten registrierte Maschinen nicht mehr den Luftraum über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, Irak und Iran nutzen, „wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen“, wie es von der FAA heißt. Die Begründung dafür sei primär, dass ein Flugobjekt falsch identifiziert werden könne.

Ob ein Zusammenhang zwischen dem Absturz und den politischen Spannungen in der Region existiert, bleibt für den Moment unklar.

Ukraine International Airlines mit gutem Sicherheitsranking

Dass eine Maschine der Ukraine International Airlines abstürzt, ist für die Fluggesellschaft ein schwerer Schlag. Besonders weil die Airline seit der Gründung im Jahr 1992 ohne jeglichen relevanten Zwischenfall ausgekommen ist und sich über die Jahre zu einer sicheren Alternative für Flüge nach Osteuropa sowie in den Mittleren Osten entwickelt hat. Die Airline hat über die Jahre die Flotte erneuert und auch in anderen Bereichen in die Sicherheit investiert. So hat Ukraine International Airlines eine Flotte von 37 Maschinen, die im Schnitt nur knapp älter als zehn Jahre sind.

Ukraine International Airlines Boeing 737
(Bildquelle: Anna Zvereva / wikipedia.com)

Dabei setzt die Airline neben sieben regionalen Embraer-Maschinen ausschließlich auf Jets der US-amerikanischen Herstellers Boeing. Neben der Boeing 737-800 (20 Maschinen) befinden sich auch Boeing 737-900ER (4 Maschinen) sowie Boeing 767-300ER (2 Maschinen) und Boeing 777-200ER (3 Maschinen) in der Flotte der ukrainischen Nationalairline. In den letzten Jahren hatte diese zwar mit finanziellen Problemen in Folge der Ukraine-Krise zu kämpfen, die Sicherheitsstandards der Fluggesellschaft standen aber zu keinem Zeitpunkt in Frage.

Fazit zum tragischen Unglück im Iran

Die Faktenlage zum schweren Absturz einer Boeing 737 nahe Teheran ist noch vergleichsweise dünn. Fest steht, dass 173 Menschen in tragischen Umständen ihr Leben verloren haben. Schwere Folgen hat das Unglücklich auch für die Reputation von Ukraine International Airlines, für Boeing ist der nächste Absturz ebenfalls ein schwerer Schlag. Es bleibt abzuwarten, was die weiteren Entwicklungen zum Absturz der Passagiermaschine ergeben.

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Autor

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