Laut einem Bericht der Zeitung Times, trifft die britische Luftfahrtbehörde aktuell Vorkehrungen für einen möglichen Zusammenbruchs des Reiseriesen Thomas Cook und deren Airlines, wozu auch der deutsche Ferienflieger Condor gehört.
Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft Thomas Cooks sein und könnten im schlimmsten Fall ein Grounding aller zum Konzern gehörenden Airlines bedeuten. Auch deutsche Verbraucherschützer zeigen sich ob der aktuellen Lage sehr besorgt.
Aktienwert fiel 2019 um 84 Prozent
Laut der Times arbeitet die britische zivile Luftfahrtbehörde CAA an einem Plan, der bei einem möglichen Aus des Reiseveranstalters Thomas Cook die Rückführung von im Ausland gestrandeten Passagieren vorsehen würde. Hunderttausende Passagiere könnten dem Zeitungsbericht nach davon betroffen sein, sollte Thomas Cook bei einem kommenden Treffen mit ihren Gläubigern keine Einigung erzielen können, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Am 1. Oktober läuft für Thomas Cook denn auch die Lizenz aus, um als Flug-Reiseveranstalter operieren zu können. Bis dahin möchte die Luftfahrtbehörde mit den Notfallplänen bereits stehen.
Indes plant Thomas Cook mithilfe des chinesischen Großaktionärs Fosun ein Rettungspaket von gut einer Milliarde Pfund – also etwa 1,13 Milliarden Euro – zu schüren und den Anleihen-Gläubigern zu unterbreiten. Bei den bereits diesen Mittwoch stattfindenden getrennten Beratungsgesprächen, könnte sich demnach die Zukunft des Unternehmens entscheiden. Der britische Reiseveranstalter ist finanziell enorm ins Straucheln geraten und verzeichnet zurzeit Verluste in Milliardenhöhe aufgrund einer gesunkenen Nachfrage und den Unsicherheiten des Brexit. Das wirkte sich freilich auch entsprechend auf den Börsenkurs des Unternehmens aus, wonach der Aktienwert allein in diesem Jahr um 84 Prozent fiel. Laut der Times hat Thomas Cook zudem bereits Insolvenz-Experten für den Fall beauftragt, dass keine Einigung zwischen dem Konzern und seinen Kreditgebern erzielt werden kann. Zu den Berichten hat sich das Unternehmen bisher nicht geäußert.
Verbraucherschützer: 110 Millionen Euro-Haftung zu wenig
Geäußert hat sich Thomas Cook dafür aber in Deutschland, wonach Verbraucherschützer bei einer etwaigen Insolvenz betroffene Kunden als zu unzureichend geschützt sehen, da der Konzern im Falle einer Pleite mit nur gut 110 Millionen Euro aufkommen könnte. Dazu erwähnt Thomas Cook nur, dass die deutschen Verbraucher im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben geschützt seien, insofern diese eine Pauschalreise gebucht hätten. Jedoch seien 110 Millionen Euro außerordentlich wenig für ein Unternehmen, dass allein in Deutschland zuletzt einen Jahresumsatz von gut 1 Milliarde Euro erzielte, so Kritiker.
Deswegen wurden inzwischen sogar Forderungen an die deutsche Politik gestellt, wonach die Obergrenze bei Haftungen von Touristikunternehmen deutlich erhöht werden müsse, um Verbraucher bei einer möglichen Pleite besser schützen zu können. Generell wird aktuell in der deutschen Politik über die allgemeine 110-Millionen-Euro-Grenze bei Haftungen diskutiert, sodass inzwischen auch die Bundesregierung ein Gutachten angekündigt hat, um den Verbraucherschutz im Tourismus zu überprüfen, nachdem die Grünen diesen zuvor bereits stark kritisierten.
So weisen deutsche Verbraucherschützer aktuell darauf hin, dass Buchungen bei Thomas Cook mit Vorsicht zu genießen seien. Viele sähen hierbei denn auch ein Risiko für die Kunden, da ja noch nicht feststehe, dass das Unternehmen tatsächlich gerettet würde. Auch hierzu bezog der Konzern in Deutschland Stellung und betonte, dass Kunden “ihren Urlaub und Flüge mit Zuversicht buchen” könnten. Außerdem seien in London bereits wichtige Schritte zur Sanierung beschlossen worden und der mögliche künftige chinesische Eigentümer Forsun sei darüberhinaus “ein starker Investor, der sich begeistert für Thomas Cook und Neckermann Reisen und für eine große europäische Marke und deren Ausbau einsetzt” und wonach Thomas Cook künftig durch chinesische Touristen sogar besser dastehen könnte als zuvor, so der Reiseveranstalter.
Fazit zur Lage bei Thomas Cook
Bei Thomas Cook läuft es aktuell gar nicht gut und die nächsten Wochen dürften entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein, daraus wird zumindest in Großbritannien auch kein Geheimnis draus gemacht. Nur in Deutschland scheint das Unternehmen absolut guter Dinge zu sein und lässt keinerlei Bedenken aufkommen, was allerdings auch nicht allzu verwunderlich ist, möchte man potentielle Kunden doch gerade jetzt nicht von einer Buchung abhalten. Indes sehen Verbraucherschützer zu recht mögliche betroffene Kunden als unzureichend geschützt und es ist ein Gutes, dass nun auch allgemein deutlich mehr über die eigentlich zu geringe Haftung von Tourismusunternehmen zur Diskussion steht.
Servus, unser Urlaub ist geplant für Beginn November. Die aktuelle Restzahlung bis 07.10. werden wir abhängig vom Ergebnis überweisen. Urlaub ist komplett im Reiesebüro gebucht worden, bei Thomas Cook ……………
Hallo, habe nur das Hotel über Thomas-Cook gebucht. Flüge und Transfer separat. Könnte es da kritisch werden?
Hallo. Haben am 20. bis 25.09. eine Reise. Fällt die Entscheidung an den Tagen, oder erst in paar Wochen später?
Hallo Alex, auch wir warten mit Spannung auf Nachrichten zu diesem Thema von der Britischen Luftfahrtbehörde.
Einen schönen Urlaub wünsche ich…
VG
Oliver
Irgendwelche Tips für meine Flüge am 1.und 11.10 – oder nur Hoffen und Warten…..?
Hallo Hotte, den einzigen sicheren Tipp, den ich Dir geben kann, wäre umbuchen. Wenn Du Deine Reise über einen Reiseveranstalter gekauft hast, ist der in der Pflicht, sich um Deine Flüge zu kümmern. Ansonsten heißt es in der Tat: abwarten! Ich drücke die Daumen.