Cathay Pacific ist seit der Eskalation der jüngsten Proteste im autonomen Stadtstaat Hongkong ziemlich in Aufruhr, sodass inzwischen sogar der CEO der Airline zurückgetreten ist. Die Airline unterhält zahlreiche Flugverbindungen zum chinesischen Festland und steht so besonders unter Druck.
Seit kurzem übt Chinas Regierung denn auch ordentlich Druck auf die Fluggesellschaft aus und verlangt inzwischen gar eine Vorab-Untersuchung aller Crews, die nach oder auch nur über China fliegen, da Protest-Teilnehmer als Sicherheitsrisiko gesehen werden. Scheinbar knickt Cathay Pacific vor den Chinesen ein, denn die Airline droht damit, Personal, dass sich an den Protesten beteiligt, zu entlassen.
Cathay Pacific: Null Toleranz für illegale Proteste
Dazu versandte die Fluggesellschaft ein Memo an ihre Mitarbeiter, in dem die Airline damit droht, Mitarbeiter, die sich während der Arbeitszeit an einem der Proteste – die neuerlich für den 2. und 3. September angekündigt wurden – beteiligen, den Bruch ihres Arbeitsvertrages zur Folge haben. Außerdem machte die Airline klar, dass Cathay Pacific “null Toleranz” für jegliche Unterstützungen der “illegalen” Proteste aufbringe. Weiter geht die Fluglinie davon aus, dass alle Mitarbeiter ganz normal zu ihrer Arbeit erscheinen werden und sich in diesen “herausfordernden Zeiten” auf die Kunden, sowie die Sicherheit und eigen Performance fokussieren sollen.
Außerdem ließ die Airline den Medien ein Statement zukommen, wonach sich Cathay Pacific auf die eigenen “grundlegenden Geschäftsprinzipien” beruft und man wolle stets ein “Höchstmaß an Integrität, Ethik, Flugsicherheit und Qualität gewährleisten” und führte einige Punkte des eigenen Verhaltenskodexes auf, wonach Cathay Pacific bestrebt ist “ethische Entscheidungen zu treffen, die unsere Mitarbeiter, Kunden, Partner, die Gesellschaft und die breite Öffentlichkeit betreffen.”
Mitarbeiter sollen protestierende Kollegen melden
Die Medienerklärung soll sich dabei wohl auf die Anschuldigungen beziehen, wonach die Fluggesellschaft Mitarbeiter sucht, die die Fluggesellschaft informieren sollen, wenn Kollegen “pro-demokratische und andere Nachrichten” in den sozialen Medien veröffentlichen. Das Problem ist, dass China seine Kontrolle über Hongkong trotz des Übergabeabkommens mit Großbritannien weiter intensiviert und dass die wirtschaftlichen und politischen Systeme des eigentlich autonomen Territoriums für 50 Jahre hätte garantiert sein sollen.
Fazit zur Drohung von Cathay Pacific
Cathay Pacific scheint klar Stellung zu beziehen, eher nach der Nase des chinesischen Regimes zu tanzen und dem Druck dieser komplett nachzugeben. Das ist schlecht für Mitarbeiter, die sich für ein unabhängiges und demokratisches Hongkong einsetzen, wenn die Airline nicht nur mit Entlassungen droht, sondern auch noch interne Spitzel beauftragen möchte. Auf der anderen Seite ist es auch verständlich, dass Cathay Pacific nicht zu tief in den Konflikt hineingezogen werden möchte, seinen Mitarbeitern tut die Airline damit dennoch keinen Gefallen.
Das ist schon richtig so. Die Proteste entbehren inzwischen jeglicher Grundlage. China hat im Streit um Hong Kong bereits maximal eingelenkt. Was erwarten die Hong Konger noch? Es wird Zeit dass diese sinnlosen Streiks ein Ende finden.