Bereits Mitte Februar soll sich dieser Zwischenfall am frühen Morgen in Zürich ereignet haben. Dabei kreuzte ein Fahrzeug die Runway, während ein Airbus der Swiss ihren Startlauf gerade begonnen hat.
Dieser Zwischenfall war bislang noch nicht bekannt. Nun hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust aber einen ersten Vorbericht veröffentlicht. Demnach kam es am 14. Februar beinahe zu einem Zusammenstoß zwischen einem Airbus A320 der Swiss sowie einem Fahrzeug auf dem Vorfeld, welches die Runway 28 gleichzeitig kreuzte. Swiss hat diesen Vorfall bestätigt, will aber vorerst keine weiteren Details verlauten lassen, um die anhaltenden Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen, wie aeroTELEGRAPH berichtet.
Vorfall bereits knapp zwei Monate her
Sogenannte “Close Calls” häufen sich in den vergangenen Tagen und Monaten massiv, vor allem in den USA zuletzt. Dabei handelt es sich um Beinahe-Zusammenstöße im Flugverkehr. Im expliziten Beispiel aus der Schweiz ereignete sich der 14. Februar wie folgt. Involviert war ein Airbus A320-200 der Swiss mit der Kennung HB-IJQ. Flug LX786 begann um circa 7:57 Uhr seinen Startlauf – das Ziel war Brüssel. Dort kam der Airbus trotz Verspätung knapp eine Stunde später auch unbeschadet an. Doch während des Startlaufs des Airbus auf Runway 28 kam es fast zu einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug am Boden. Sust beschreibt den Vorfall simpel mit dem folgenden Satz:
Bei schlechter Sicht fuhr ein Fahrzeug auf das Pistenkreuz 34/28 zu, während ein Linienflugzeug auf der Piste 28 startete.»
Dafür muss man verstehen, dass der Flughafen Zürich über mehrere Runways verfügt. Runway 28 verläuft dabei in vertikaler Richtung nach Westen und ist dabei eine Standard-Wahl, vor allem für europäische Kurz- und Mittelstreckenflüge ab Zürich. Runway 34 kreuzt diese und verläuft dabei in nördlicher Richtung. Genau an dieser Kreuzung wollte das Fahrzeug die Runways überqueren, gleichzeitig soll der Airbus A320 aber in unmittelbarer Nähe gewesen sein. Wie nah, das lässt der Vorbericht offen.
Aus den Flugdaten auf Flightradar24 geht aber auch hervor, dass das Flugzeug bereits früh von Runway 28 abheben konnte. Das hängt auch damit zusammen, dass dieser Flug nur halb ausgebucht war. Laut Sust befanden sich 70 Passagiere sowie sechs Crewmitglieder an Bord. Die Kreuzung beider Runways war demnach noch weiter entfernt. Der Bericht wurde bereits am 9. März verfasst, aber erst am 31. März auf der eigenen Website veröffentlicht. Dieser gibt auch Details zum Fahrzeug selbst bekannt. Dabei soll es sich um ein Fahrzeug der Pistenkontrolle gehandelt haben. Üblicherweise verfügen auch Fahrzeuge am Boden über Rufzeichen und kommunizieren bei Überquerung der Runways mit der Flugaufsicht.
Fazit zum Zwischenfall in Zürich
Wie “close” dieser “Close Call” in Zürich tatsächlich war, ist bislang nicht bekannt. Dass sich dieser Zwischenfall überhaupt ereignete, war lange Zeit nicht bekannt. So kam es zu diesem Zwischenfall bereits am 14. Februar, ein Vorbericht zum Zwischenfall wurde bereits am 9. März verfasst, aber erst am 31. März veröffentlicht. Dass Ermittlungen in solchen Fällen aufgenommen werden, ist normal. Auch wenn es letztlich zu keinem Vorfall kam und die Passagiere ohne Auffälligkeiten sicher in Brüssel landen konnten, müssen solche Vorfälle auf ihre Ursprünge untersucht werden, um solche in Zukunft zu verhindern. Leider kommt es zu solchen Unaufmerksamkeiten vor allem in der Vergangenheit häufig. Dabei erinnere ich mich noch an Aussagen von Experten und auch Airlines während der Corona-Pandemie selbst, dass es Zeit benötigt, bis sich Piloten und alle Beteiligten am Boden wieder an die Prozesse gewöhnen, nachdem diese mitunter viele Monate dem Job komplett fern bleiben mussten.