Günstigere Tickets? Ticketsteuer soll ab Sommer wieder sinken

Günstiger fliegen? Kaum ein Satz weckt aktuell so viel Hoffnung in der Luftfahrtbranche und bei Reisenden wie dieser. Denn: Die Bundesregierung erwägt, die Ticketsteuer im Luftverkehr ab dem Sommer 2026 zu senken. Ein Schritt, der für Airlines, Passagiere und Deutschlands Flughäfen große Bedeutung haben könnte.

Doch hinter der Ankündigung steckt mehr als nur ein politisches Versprechen. Die Steuerlast für Flüge ist in Deutschland hoch, mehrere Airlines haben deswegen bereits Strecken gekürzt oder Alternativen geprüft. Nicht zuletzt die Lufthansa Group für ihren Sommerflugplan 2026, wie aerotelegraph berichtet. Eine Steuerentlastung wäre also nicht nur ein Signal, sondern potenziell ein Wendepunkt, wie es im jüngsten Koalitionsausschuss Thema war.

Rücknahme der Luftverkehrsteuer-Erhöhung

Laut Angaben der Bundesregierung und Berichten der Tagesschau plant der Koalitions­ausschuss eine Senkung der Ticketsteuer im Luftverkehr. Ursprünglich war diese Steuer im Mai 2024 deutlich erhöht worden, wie die Tagesschau berichtet. Somit stiegen die Steuern pro Ticket für Kurzstrecken von 12,48 Euro auf 15,53 Euro, Mittelstrecken von 31,61 Euro auf 38,72 Euro und Langstrecken von 56,91 Euro auf 70,83 Euro. Die Erhöhung hatte sofort Kritik ausgelöst. Unter anderem deshalb, weil Deutschland im europäischen Vergleich bereits hohe Standortkosten im Luftverkehr aufweist.

Eine geplante Rücknahme der Luftverkehrsteuer-Erhöhung zum 1. Juli 2026 könnte positive Effekte haben, und zwar für Reisende, Airlines und auch die Flughäfen. Eine Senkung der Ticketpreise wäre möglich, Fluggesellschaften hätten mehr Spielraum bei der Kapazitätsplanung. Ursprünglich unrentable Strecken könnten wieder in das Angebot aufgenommen werden. Standort­national gesehen würde Deutschland gegenüber Wettbewerbern aufgewertet. Verbände wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sehen in einer Senkung deshalb eine wichtige Voraussetzung dafür, dass deutsche Flughäfen nicht weiter im Rückstand bleiben.

Auch CSU-Chef Markus Söder bekräftigt diese Entscheidung und nannte sie “ein klares Signal, dass Fliegen in Deutschland wettbewerbsfähig ist.”

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. So warnen Umweltverbände, dass eine Entlastung klimapolitisch ein falsches Signal senden könnte. Und: Für den Staat entsteht eine finanzielle Herausforderung, denn eine Steuerreduktion bedeutet Mindereinnahmen, insbesondere in einem Haushalt mit zunehmenden Belastungen. Tatsächlich heißt es, dass für 2026 im Haushalt noch keine Spielräume für eine Rücknahme der Steuer bestehen. So bleibt noch offen, ob eine Entlastung kurzfristig umgesetzt wird oder weiterhin geplant bleibt.

Hoffnung bei Lufthansa & Co.

Die Lufthansa sieht in der geplanten Steuerentlastung eine Chance. Laut Berichten überlegt sie bereits, im Zusammenhang mit einer Steuersenkung wieder zuvor auf der Kippe stehende Strecken aufzunehmen. Durch hohe Steuern und Gebühren war die Gruppe gezwungen, Routen zu kürzen oder ganz zu streichen. Soll die Ticketsteuer sinken, könnte dies insbesondere Regionalflughäfen sowie Zubringerverbindungen neue Perspektiven geben.

Allerdings hängt vieles noch vom genauen Zeitpunkt, der Höhe der Senkung und weiteren, politischen Rahmenbedingungen ab.

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