Das Problem mit den überfüllten Gepäckfächern im Flugzeug kennen wohl die Meisten. Besonders auf der Kurzstrecke sind die Fächer oft bis obenhin vollgestopft. Könnte sich das bei Swiss bald ändern?

Viele Airlines gehen mit schärferen Regeln fürs Handgepäck gegen die überfüllten Gepäckfächer vor. So darf gerade auf der Kurzstrecke bei einigen Tarifen nur noch ein kleines Handgepäckstück mitgenommen werden, wie etwa eine Handtasche oder ein kleiner Rucksack. Grund dafür sind die viel zu vollen Gepäckfächer, in denen zumeist ein Trolley neben den nächsten gequetscht wird. Häufig führt das zu einem verlangsamten Boarden und damit zu Verspätungen. Swiss versucht das Ganze nun anders anzugehen. Wie 20minuten berichtet, wird die Schweizer Airline ihre Gepäckfächer ausbauen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Swiss plant einen Ausbau der Gepäckfächer
  • Insgesamt acht A320 und A321 von Swiss sollen die größeren Fächer erhalten
  • Nach dem Ausbaus sollen die Flugzeuge 60 Prozent mehr Platz für Handgepäck haben

In welchen Flugzeugen werden die Fächer ausgebaut?

Das Thema Handgepäck spaltet die Meinungen der Reisenden. Inzwischen sorgen die überfüllten Gepäckfächer sogar häufig zu Verspätungen. Swiss will dem nun entgegenwirken und hat vor, in acht Airbusse die Gepäckfächer auszubauen. Genauer soll es sich bei den Flugzeugen um drei Airbus A320 und fünf Airbus A321 handeln.

Swiss Airbus A320
Swiss A320

Pro Airbus soll der Umbau etwa drei bis fünf Tage in Anspruch nehmen. Nachdem, wie Swiss die größeren Gepäckfächer verbaut hat, soll in den Flugzeugen jeweils 60 Prozent mehr Platz für Handgepäck sein. Damit hofft die Airline künftig schneller mit dem Boarden fertig zu sein und der Crew Stress zu ersparen. Verspätungen sollen damit ebenfalls vorgebeugt werden.

Vorbild Lufthansa

Swiss orientiert sich mit den Umbaumaßnahmen an der Lufthansa. Die Kranichairline hat bereits im vergangenen September bekannt gegeben, dass sie größere Gepäckfächer verbauen wird. Geplant ist es hier, die Fächer bei etwa 38 A320 zu vergrößern.

Das Problem Handgepäck

Wieso kommt es inzwischen so häufig dazu, dass die Gepäckfächer gerade auf Kurzstrecken überfüllt sind? Hier gibt es mehrere Gründe für. Einer ist beispielsweise, dass viele inzwischen lieber Handgepäck mitnehmen, als Aufgabegepäck dazuzubuchen. Wie aboutTravel zu entnehmen ist, sieht dies auch Swiss so:

Wir haben festgestellt, dass den Passagieren seit der Einführung der sogenannten Handgepäck-Tarife (Reisen ohne Aufgabegepäck) vermehrt zu großes und/oder schweres Handgepäck abgenommen werden muss. Außerdem beobachten wir seit der Pandemie vermehrt, dass Fluggäste nur mit Handgepäck reisen möchten.

Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott

Werden größere Fächer das Problem lösen?

Größere Gepäckfächer zu verbauen, ist sicherlich ein guter Anfang. Schließlich hat sich der Trend über die Jahre dahin entwickelt, dass Passagiere mehr Handgepäck mitnehmen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, doch es wird erst einmal nicht weniger werden. Das Thema Handgepäck spaltet daher die Meinungen in der Reisebranche. Manche sind dafür, schärfere Begrenzungen für das Handgepäck aufzustellen.

Koffer Flughafen

Andere, wie etwa die Lufthansa und nun auch Swiss, setzen hingegen auf mehr Verstaumöglichkeiten. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob es das Problem lösen wird. Sollte der Trend weiter aufwärtsgehen und die Fluggäste immer mehr Handgepäck mitnehmen, könnten auch die größeren Fächer schon nach kurzer Zeit wieder voll sein.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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  • Die klassischen Fluggesellschaft sollten auch ehrlich sein. Vor ein paar Jahren gab es keine Tarife ohne Aufgabegepäck. Die Umstellung war dann so, dass der alte Preis blieb und ein Gepäckstück innerdeutsch bei LH zusätzlich 15 Euro kostete. Logisch, dass dann die Passagiere ihr Handgepäck voll ausnutzen und die Fächer voll sind. Es war eine Preiserhöhung durch die Hintertür.

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