Die virtuelle österreichische Fluggesellschaft SupremeFly ist am vergangenen Donnerstag mit ihrem Jungfernflug von Bratislava nach Tunis an den Start gegangen.
Einige kleinere Start-ups bahnen sich derzeit trotz der anhaltenden pandemischen Situation ihren Weg in das Airline-Geschäft und versuchen, sich über verschiedene Geschäftsmodelle, darunter virtuell oder über Leasingpartner, langfristig auf dem Markt zu etablieren. Neben Green Airlines, Lübeck Air und Lalona Air, ist nun am 8. Juli auch die neue österreichische Airline SupremeFly gestartet, wie aerotelegraph berichtet.
Österreichische Pauschalpreis-Airline lockt mit Abonnements
reisetopia berichtete bereits im März diesen Jahres über die Neugründung von SupremeFly, einer österreichischen Airline, die den Kunden unbegrenzte Flüge über ein Abonnement mit monatlichem Fixpreis anbietet. Anders als ursprünglich geplant ist die Airline am vergangenen Donnerstag, dem 8. Juli, mit ihrem Jungfernflug nach Tunis gestartet. Durchgeführt wurde der Flug mit einem Airbus A320 von Nouvelair ab dem Flughafen in Bratislava.
Eigentlich seien laut Geschäftsführer Ahmed Taieb zunächst keine klassischen Charterflüge geplant gewesen. Allerdings sei eine Charterkette nach Tunesien ausgefallen, weshalb SupremeFly kontaktiert wurde, um die ausgefallenen Flüge zu ersetzen. Daraufhin sei es der Airline nach einigen Startschwierigkeiten gelungen, eine Charterkette mit zwölf Hin- und Rückflügen nach Tunesien zu errichten. Für diese Routen konnten insgesamt 650 Tickets verkauft werden.
Aktuell befinden sich 14 Destinationen im Flugplan von SupremeFly, die in der Zukunft angeflogen werden sollen. Starten sollen die Flüge nach Tunis im Oktober, gefolgt von der Verbindung nach Istanbul im Dezember:
- Amsterdam
- Barcelona
- Berlin
- Dubai
- Frankfurt am Main
- Istanbul
- Jeddah
- Kairo
- London
- Marrakesch
- Rom
- Tunis
- Zagreb
- Zürich
Der Flugplan wird laut Angaben der Fluggesellschaft allerdings erst dann starten, sobald sich 8.000 Personen ein Kundenkonto – entweder mit Single Classic-Paket, Family- oder Business-Paket – erstellt haben. Eigentlich sah das Unternehmen vor, erst bei 25.000 Kunden zu starten. Höchstwahrscheinlich ließen die Ausmaße der Pandemie diese Anzahl unrealistisch wirken, weshalb man sich statt der 25.000 Abonnenten auf lediglich 8.000 Kunden einigte. Derzeit zählt das Unternehmen fast 1.350 Registrierungen.
Ab 79 Euro monatlich können Kunden dann bis zu vier Flüge mit SupremeFly absolvieren, im Abo für 149 Euro sogar acht Flüge und für 999 Euro kann man unbegrenzt oft mitfliegen. Ähnlich wie bei diversen Low-Cost-Carriern sind im Basis-Abo ebenfalls nur das Handgepäck im Ticketpreis inbegriffen. Für die Verpflegung an Bord sowie anderen Zusatzleistungen muss extra gezahlt werden. Anders sieht das beim teuersten Tarif für 999 Euro aus, denn in diesem Business-Paket ist die freie Verpflegung an Bord auf allen Flügen inkludiert. Für Kunden, die eine längere Mitgliedschaft anstreben, kommt außerdem ein Jahres-Abonnement statt der monatlichen Beiträge in Frage.
Neben dem Pauschalangebot plant SupremeFly allerdings auch einen Einzelplatzverkauf. Ein Flugpartner ist hierfür bislang nicht bekannt. Geplant ist die Kooperation mit einer slowakischen Airline als Leasingpartner mit einer Boeing 737-800 oder einem Airbus A320.
Fazit zum Start von SupremeFly
Die österreichische Airline SupremeFly scheut trotz Pandemiezeiten kein Risiko und startete am 8. Juli außerplanmäßig mit ihrem Jungfernflug nach Tunis, da dort zuvor die eigentlich vorgesehene Charterkette ausgefallen war. Generell hegt das Start-up augenscheinlich große Pläne für die Zukunft, möchte sich allerdings erst einmal auf ausgewählte Routen nach Tunis und Istanbul fokussieren. Ob das Geschäftsmodell als virtuelle Airline mit Pauschalpreisen und den künftigen Einzelplatzverkäufen bei Airline-Partnern langfristig Erfolg hat, bleibt abzuwarten.
Wie steht Ihr zu dieser riskanten Neugründung? Könnte sich SupremeFly langfristig auf dem Markt etablieren?