Die Lufthansa Group hat bekanntgegeben, ab dem Jahr 2019 auf einen einheitlichen neuen Sitz in Maschinen der Airbus A320-Flotte zu setzen. Erstmals werden die Sitze bei allen Airlines der Gruppe identisch sein, auch der Hersteller des Sitzes ist neu.
Bei der Lufthansa Group tut sich in den letzten Monaten sehr viel, besonders beim Thema Vereinheitlichung. Schon bei der Vorstellung der neuen Lufthansa Business Class wurde kommuniziert, dass diese auch bei Austrian und Swiss mehr oder minder identisch sein soll. Die neue Eurowings Business Class ist 1:1 das bestehende Produkte der Lufthansa. Auch auf der Kurzstreckenflotte ist man auf Einheitlichkeit aus und will deshalb ab 2019 damit beginnen, einen komplett neuen Sitz bei allen Airlines der Gruppe einzuführen.
Neuer Sitz für Austrian, Lufthansa und Swiss
Interessant ist an der Ankündigung zur Vereinheitlichung der Size innerhalb der Airbus A320-Flotte, dass ausschließlich Austrian Airlines, Lufthansa und Swiss genannt werden. Die beiden anderen Töchter mit Maschinen derselben Modelle, Brussels Airlines und Eurowings, werden nicht genannt. Ob das bedeutet, dass diese zukünftig mit anderen Sitzen unterwegs sein werden, ist unklar.
Gleichzeitig ist dies unwahrscheinlich, da die meisten Eurowings-Maschinen auch heute schon ehemalige Lufthansa-Jets sind und entsprechend einen identischen Sitz bieten. Möglicherweise wird die Lufthansa für die Günstigsparte aber einen anderen Sitz vorstellen, dahingehend sind aktuell allerdings nur Spekulationen möglich.
Mehr Komfort durch Vollschaumsitzkissen
Natürlich wird die Einführung der neuen Sitze als ein Komfortgewinn für Passagiere verkauft, ob sich dieser auch wirklich einstellt, muss sich allerdings erst zeigen. Die neuen Sitze sehen dem aktuellen Modell von Recaro recht ähnlich. In Zukunft arbeitet die Lufthansa aber nicht mehr mit dem deutschen Konzern zusammen, sondern setzt stattdessen auf eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Hersteller Geven. Die neuen Sitze bieten laut der Pressemitteillung eine “innovativ schlanke Rückenlehne und Vollschaumsitzkissen” und sollen so für mehr Komfort sorgen. Weiter heißt es: “Die komfortable Vollstrukturpolsterung der Sitzfläche sowie der Rückenlehne gewährleisten aufgrund einer ergonomischen Druckverteilung ein spürbar angenehmes Sitzgefühl.” Die Literaturtasche wird zudem zukünftig horizontal über dem Tisch angebracht, wodurch Passagiere mehr persönlichen Freiraum genießen sollen.
Größere Neigung, aber keine verstellbare Rückenlehne
Besonders gravierend ist aber sicherlich eine andere Änderung: In Zukunft wird es nicht mehr möglich sein, die Rückenlehne in der Economy Class zu verstellen. Stattdessen bieten die Sitze allerdings generell eine größere Neigung von 20 Grad, die fast doppelt so groß sein soll wie bisher (12 Grad). Wie sich dies auf den Sitzkomfort auswirkt, lässt sich allerdings schwer prognostizieren. In der Business Class bleibt der Sitz auch zukünftig verstellbar, wobei auch hier der generelle Neigungswinkel bei 20 Grad liegen soll. Zudem soll es möglich sein, den Sitz auf bis zu 26 Grad anzuwinkeln.
Dahingehend bleibt allerdings offen, ob die Reihen der Business Class zukünftig auch weiterhin mehr Sitzabstand aufweisen werden und wie viele Reihen mit einer verstellbaren Rückenlehne daherkommen. Die Lufthansa nutzt genauso wie ihre Töchter ein modulares System und verschiebt die Anzahl der Reihen der Business Class je nach Auslastung. Entsprechend wird es in Zukunft wohl immer wieder Economy Class Sitze mit verstellbarer Rückenlehne oder Business Class Sitze ohne diese Möglichkeit geben. Wir werden Euch, sobald das Produkt auf dem Markt ist, zeigen, wie viele Reihen zukünftig mit “besseren” Sitzen daherkommen.
Kostenersparnis und einfache Verschiebung zwischen den Airlines
In der Pressemeldung steht zusätzlich auch etwas zu den besonders relevanten Gründen für die Änderung: Der Kostenersparnis. Durch das einheitliche System für die drei zentralen Konzernairlines und eine größere Bestellung an Sitzen werden Kosten und Aufwand gespart. Damit aber nicht genug, die Lufthansa will auch davon profitieren, dass sie die Maschinen deutlich einfacher zwischen den Airlines verschieben kann und somit besser auf zusätzliche oder geringere Nachfrage reagieren. Wenngleich das Design stark harmonisch ist, ergeben sich doch leichte farbliche Unterschiede, sodass Ihr auch in Zukunft merken solltet, wenn Ihr eigentlich in einer Maschine einer anderen Airline der Lufthansa Group sitzt. Gleichzeitig sollen die neuen Sitze vorerst nur in allen neu ausgelieferten Maschinen der Airbus A320-Familie (A319, A320, A321) eingebaut werden, sodass noch viele Jahre vergehen werden, bis die Flotte wirklich einheitlich daherkommt. Die Regionalflotten sollen nicht vereinheitlicht werden, bestehen bei der Lufthansa und ihren Töchtern aber generell aus Maschinen verschiedener Typen.
Fazit zum neuen Lufthansa Sitz in Airbus-Maschinen
Der neue Lufthansa Sitz für die Kurz- und Mittelstrecke sieht auf den ersten Blick definitiv nicht aus wie ein Quantensprung, womit aber auch nicht zu rechnen war. Glaubt man der Pressemeldung wird der Komfort in Zukunft steigen, wobei diese Aussage bei allen Neuerungen fällt. Möglich erscheint etwa, dass die Lufthansa die gewonnene Beinfreiheit nutzt, um den Sitzabstand zu reduzieren. Unklar ist auch, ob sich der Wegfall der verstellbaren Rückenlehne in der Economy Class auf den Komfort auswirkt. Bei Kurzstrecken ist dies zweifelsfrei zu vernachlässigen, auf Mittelstrecken wie nach Kairo kann dies allerdings durchaus eine Rolle spielen.
Was haltet Ihr von dem neuen Sitz? Erwartet Ihr tatsächlich einen Komfortgewinn?
Ich finde die neuen, schlankeren Sitze gut. In den neueren Maschinen sind schon solche oder ähnliche drin. Dort jedenfalls ist es der Beinfreiheit zugute gekommen. Wenn das so bleibt, ein Gewinn. Was die rücklappbaren Sitze betrifft, so werde ich die nicht wirklich vermissen. Hatte auf vielen Flügen schon das “Glück”, Vorderleute zu haben, die praktisch mit Hinsetzen den Sitz zurückklappen mussten und den erst bei der Landung wieder umlegten – selbst beim Essen nur nach expliziter Aufforderung des Stewards/der Stewardess.
Mal ein Tipp am Rande.Vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn ihr eure Berichte mal von jemandem redigieren lassen würdet.
Hallo Tina,
worauf beziehst du dich hier genau?
Wenn es um die unterschiedlichen Abstände zwischen den Absätzen geht, dann ist dies nur ein kurzzeitiges Problem, dass wir zu entschuldigen bitten.
Eigentlich sollten diese Abstände nicht leer sein, hier gibt es nur ein kleines Problem mit einem Anbieter.
Lieben Gruß
Leo