Die Situation rund um Großbritannien bleibt dynamisch. Nachdem unter anderem Deutschland Flüge und die Einreise verboten hatte, folgen nun Lockerungen – allerdings nur in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.
Als hätte das Coronavirus dieses Jahr die Welt der Reisen in diesem Jahr nicht schon genug aus den Fugen gebracht, hat eine Mutation des Coronavirus am Wochenende erste Beschränkungen für Reisen aus Großbritannien heraufbeschworen. Am Montag folgte auch Deutschland anderen Staaten und verbat Maschinen aus Großbritannien die Landung. Mittlerweile dürfen Flugzeuge aus England, Nordirland, Schottland und Wales in mehr als 40 Ländern der Welt nicht mehr landen. Gleichzeitig gibt es nun aber auch wieder erste Lockerungen, wie Medien in verschiedenen Ländern berichten.
Drei Länder folgen Empfehlungen der EU-Kommission
Schon am Dienstag hatte sich die Europäische Kommission ausführlich mit den neuen Reisebeschränkungen für Großbritannien befasst. Zum einen wurde zwar die schnelle Reaktion als nachvollziehbar eingestuft, zum anderen machte die Kommission aber keinen Hehl daraus, dass sie das Handeln einzelner Staaten nicht nachvollziehen könne. Immerhin verbieten bis heute einige EU-Staaten weiterhin nicht die Einreise von Reisenden, die aus Großbritannien kommen, das gilt etwa für Spanien. Die Kommission empfahl entsprechend kurzerhand: “Flug- und Zugverbote sollten eingestellt werden, da unverzichtbare Reisen sichergestellt und Unterbrechungen der Lieferketten vermieden werden sollten.” Deutschland scheint dieser Empfehlung bislang nicht folgen zu wollen, mit den “direkten” Nachbarn am Ärmelkanal ist die britische Diplomatie dagegen schon weiter gekommen.
In Frankreich dürfen bereits seit heute wieder französische Staatsbürger genauso wie Staatsangehörige anderer EU-Staaten einreisen, ebenso Briten mit Wohnsitz in Frankreich und Lastwagenfahrer. Voraussetzung ist ein maximal 72 Stunden alter negativer Corona-Test. Ein negativer PCR-Test ist auch für die nun wieder mögliche Einreise in die Niederlande erforderlich, hier gilt die Regelung unabhängig von der Staatsangehörigkeit und dem Wohnsitz. Belgien verlangt ebenfalls einen negativen Test, allerdings dürfen nur Belgier sowie Personen mit Wohnsitz in Belgien wieder einreisen. Ab dem 31. Dezember sollen zudem auch Briten wieder einreisen dürfen, ebenfalls in Verbindung mit einem negativen Testergebnis. Bis dahin könnten sich die Regeln allerdings erneut ändern. Teilweise gibt es zudem auch noch Empfehlungen oder eine Pflicht zur Quarantäne bei der Rückkehr auf den Kontinent.
Deutschland hält weit an Flugverbot aus Großbritannien fest
Deutschland geht dabei einen anderen Weg als die drei Nachbarstaaten. Hierzulande gibt es in der Causa Großbritannien keine Bewegung, vielmehr wurde das Flugverbot gestern noch einmal in einer Verordnung klargestellt. Laut diesem Dokument sind Passagierflüge aus Großbritannien bis zum 31. Dezember 2020 verboten, ab dem 1. Januar 2021 dürfen dann zumindest deutsche Staatsbürger wieder mit dem Flugzeug nach Deutschland zurückkehren. Für sie besteht neben einer Pflicht zur Quarantäne auch eine Testpflicht bei der Rückkehr. Die Regelungen gelten vorerst bis zum 6. Januar 2021, danach wäre eine Einreise also wieder zu den zuvor gültigen Bedingungen auch für Ausländer wieder möglich.
Es erscheint allerdings nicht unwahrscheinlich, dass auch Deutschland den anderen EU-Staaten folgt und die Einreiseregelungen in den nächsten Tagen noch einmal anpasst. Dies wird wohl auch davon abhängen, wie die Forschung rund um die neue Virus-Mutation in Großbritannien voranschreitet. Bislang hält man sich in Berlin allerdings noch vergleichsweise still, was ein Ende der Einschränkungen angeht. Auch in Österreich und der Schweiz hält man am Einreiseverbot weiter fest.
Fazit zu den Lockerungen für Einreisen aus Großbritannien
Die EU-Staaten gehen weiterhin allesamt ihren eigenen Weg, was die Einreiseregeln für Bürger aus Großbritannien angeht. Die direkten Nachbarn am Ärmelkanal haben die Regeln bereits gelockert, die deutschsprachigen Länder halten dagegen weiterhin an den strikten Verboten fest. Mit Blick auf die sehr dynamische Situation ist allerdings davon auszugehen, dass sich auch über die Weihnachtstage noch einiges verändern wird.
