Die Ferienfluggesellschaft Edelweiss fliegt in diesem und im nächsten Monat ungewöhnliche Strecken. Die Swiss setzt einige Edelweiss-Großraumjets für innereuropäische Flüge ein.
Bereits Mitte Oktober hat reisetopia Autor Tobi ungewöhnliches bei seinem morgendlichen “Flight-Radar”-Check entdeckt: Auf der Strecke von Zürich nach London war ein Airbus A340 der Swiss zu sehen. Dieses Szenario könnte in den nächsten Wochen noch häufiger vorkommen, denn Swiss hat nun bekannt gegeben, in den nächste Wochen sogar Langstreckenflugzeuge von Edelweiss auf dieser Strecke einzusetzen, wie unter anderem aero.de berichtet.
Mit dem Langstreckenflugzeug von Zürich nach London und Amsterdam
In ungewöhnlichen Zeiten sieht man auch bei den Fluggesellschaften ungewöhnliche Maßnahmen. Die Ferienfluggesellschaft Edelweiss hatte in den letzten Wochen viel damit zu tun, Verbindungen zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen wiederaufzunehmen und Reisende an die Traumstrände von Punta Cana, Cancún oder den Malediven zu fliegen. Im Einsatz waren dabei auch die beiden Großraumjets HB-JHQ und HB-JME, ein Airbus A330 sowie ein A340. Nun müssen sich die beiden Maschinen auch auf kühlere Temperaturen einstellen, denn die Swiss plant, die beiden Maschinen aber auch auf Kurzstreckenflügen nach London oder auch Amsterdam einzusetzen.
Dabei soll der A340 (HB-JME) bereits morgen am 11. Dezember mit der Swiss-Flugnummer LX326 von Zürich aus nach London Heathrow starten und noch am selben Tag unter der Flugnummer LX327 zurückkommen. Ebenfalls morgen startet die A330 (HB-JHQ) als Flug LX736 nach Amsterdam, wo sie eine Nacht verbringen wird und am nächsten Tag wieder zurück nach Zürich kommt.
Am 18. geht es für diesen A330 wiederum nach London (LX318/319), der A340 wird dann am 3. Januar unter den Flugnummern LX326/327 die London-Strecke durchführen.
Dynamische Buchungslage ist der Grund für den Einsatz der Langstreckenflugzeuge
Bereits als die Swiss im Oktober ihre eigenen Langstreckenflieger auf der Route Zürich-London einsetzte, fragten wir uns nach den Hintergründen. Damals hat uns eine Swiss-Sprecherin auf Anfrage mitgeteilt, dass es an der hohen Frachtnachfrage liege, aber gleichzeitig auch die Möglichkeiten schaffe, die Kapazitäten kurzfristig zu erhöhen, wenn sich beispielsweise Quarantäne-Regelungen wieder ändern.
Dieses Mal ist wohl insbesondere die hohe Nachfrage das Argument für den Einsatz der Edelweiss-Maschinen – das teilte eine Swiss-Sprecherin dem Online-Portal Flug Revue mit.
Um angesichts der sehr dynamischen Buchungslage einen optimalen Flotteneinsatz zu gewährleisten, kann es punktuell vorkommen, dass eine Gesellschaft Flüge für eine andere durchführt.
Swiss-Sprecherin
Dieses Mal wurde allerdings nicht kommentiert, ob die erhöhten Nachfragen in dieser “dynamischen Buchungslage” durch Passagiere oder Fracht bedingt sind.
Wie dem auch sei, für Passagiere, die eine der Strecken in der Business Class gebucht haben, bedeutet das ein unerwartetes Upgrade auf eine vollwertige Business Class. Auf dem kurzen Flug können Passagiere so von einem Sitz profitieren, der sich zu einem vollständig flachen Bett verwandeln lässt. Einzig der Service befindet sich auf dem Niveau eines Kurzstreckenfluges und ist mit einem Langstreckenflug natürlich nicht vergleichbar. Angenehmer könnte jedoch ein Kurzstreckenflug kaum sein.
Fazit zum Einsatz von Edelweiss Großraumjets auf europäischen Swiss Flügen
In Zeiten wie diesen ist eigentlich nichts mehr undenkbar, was den Flugverkehr angeht. Dass man Monate vor Flugantritt weiß, welche Maschine an welchem Datum eingesetzt wird, ist in der volatilen Lage gerade schwer vorstellbar. Manche Flüge werden aufgrund geringer Nachfrage oder Reiserestriktionen gestrichen, andere Strecken sind völlig überlastet. Daher kommt es immer wieder zu Überraschungen wie dieser und so kann ein Langstreckenflugzeug auch mal eine Kursstrecke übernehmen – für Passagiere der Business Class ein unverhofftes Upgrade.