Am vergangenen Donnerstag wurde in einem kleinen ausgewählten Kreis feierlich der erste Airbus A350 an die Flugbereitschaft der Bundeswehr übergeben. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nahm das erste von drei Flugzeugen entgegen.

Bei einem offiziellen Termin auf dem Lufthansa Technik Gelände in Hamburg wurde der erste neue Airbus A350 an die Bundeswehr im Beisein der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) überreicht. Bis dieser das erste Mal abhebt, wird es aber noch einige Monate dauern. Wie airliners berichtet, sollen erst noch weitere Testflüge durchgeführt werden.

Insgesamt wurden fünf neue Airbus-Maschinen bestellt

Die Pannenserie der Regierungsflieger nahm in den letzten zwei Jahren ihren Höhepunkt. Allein 2018 und auch 2019 kam es zu sieben größeren Pannen mit einem A340-400, bei denen sogar die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betroffen und als Staatsoberhaupt einen Tag später zum G20 Gipfel erschien. Auch Außenminister Heiko Maas (SPD) konnte innerhalb eines Jahres zweimal seinen Flug wegen eines Defektes nicht wahrnehmen. Daher entschied der Bundestag im April 2019 den Kauf neuer Maschinen. Drei Airbus A350-900 sollen die in die Jahre gekommenen A340 auf der Langstrecke ersetzen. Bis 2022 sollen alle drei A350 im Besitz der Flugbereitschaft sein. Der erste trägt derzeit die Kennung 10+03 und soll erst nach militärischen Zertifikaten und den absolvierten Testflügen seinen Taufnamen erhalten. Eine offizielle Bestätigung gibt es zwar noch nicht aber nach Informationen des Spiegels soll dieser A350 den Namen Kurt Schumacher (SPD) bekommen, dem ersten SPD Vorsitzenden nach dem Zweiten Weltkrieg und neben Adenauer und Heuss einer der Gründungsväter unserer Demokratie.

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Bildquelle: Lufthansa Technik AG

Für das erste Quartal 2022 ist zudem die Lieferung der beiden Airbus A321 Neo LR geplant. Diese werden für den Truppen- und Krankentransport entsprechend umgebaut. Nach Angaben eines Sprechers der Bundeswehr, wie der NDR bekannt gab, verfügt die Flugbereitschaft aktuell über 17 Flugzeuge. Die drei A350, wovon zwei wieder die Taufnamen “Konrad Adenauer” und “Theodor Heuss” bekommen, sind die ersten für Regierungszwecke umgebauten Airbus A350. Ausgestattet werden diese drei Flugzeuge mit speziellen Regierungskabinen, die über einen Konferenzraum, eine Lounge, Sitze für die Delegation, mehrere Sanitärräume und eine moderne Küche verfügen. 

Erster Regierungsflug noch vor BER Eröffnung

Anfang Mai wurde der A350 bei der Lufthansa Technik für Regierungszwecke umgebaut und bereits Ende 2020 soll er für die ersten Regierungsmitglieder flugbereit sein. Trotzdem wurde im März bereits bekannt gegeben, dass die Flugbereitschaft noch bis 2029 und somit auch nach der Schließung Tegels in diesem November den militärischen Teil des Airports für Start- und Landungen nutzen will, zumindest mit Helikoptern. Dabei handelt es sich um die drei Cougar-Helikopter, die im vergangenen Jahr 67 Einsätze geflogen sind. Mit der Eröffnung des BER ziehen jedochdirekt alle verbleibenden Regierungsmaschinen dorthin um, wobei sich der Bau des eigentlichen Regierungsterminals auf unbestimmte Zeit verschiebt, weswegen ein Übergangsterminal erreichtet wurde.

Flughafen Berlin Brandenburg

Das Übergangsterminal am BER ist noch vor der offiziellen Eröffnung des Hauptstadtflughafens fertiggestellt worden und nach Angaben des Flughafen-Chefs Engelbert Lütke Daldrup gab es bereits eine Anfrage des Bundes für einen Flug am 21. Oktober. Nach Angaben des Flughafen Chefs wurden 80 Millionen Euro in das Gebäude, das Vorfeld und die Rollwege investiert, wie airliners.de berichtet. Eigentlich sollte dem Regierungsterminal ein Abfertigungsterminal auf dem ehemaligen Gelände des DDR-Flughafen Schönefeld weichen. Doch seit bekannt wurde, dass der eigentliche BER zu klein für das steigende Passagieraufkommen in Berlin werden könnte, wurde mit dem SXF geplant. Auch durch Corona erhlt das Gebäude einen weiteren Vorteil.

So kann der Flugbetrieb unter Coronabedingungen verlässlich entzerrt werden. Etwa zehn Jahre wird man das Terminal noch benötigen.

BER-Chef, Engelbert Lütke Daldrup

Fazit zu den neuen Regierungsflugzeugen

Nachdem sich in den letzten Jahren die Pannen bei den Regierungsmaschinen häuften und hochrangige Politiker im Ausland strandeten, wurde es höchste Zeit für eine Erneuerung der Flotte. Diesmal mit brandneuen Airbus-Modellen. Eine gute Investition um diese sicher an ihr Ziel zu bringen. Ende des Jahres können wir uns so vielleicht schon über erste Bilder des neuen A350 freuen. Ein weiteres Highlight könnte auch der erste Abflug eines Regierungsfliegers vom BER sein und das zehn Tage vor der eigentlichen Inbetriebnahme. Auch wenn noch etwas Zeit bis zur Schließung Tegels bleibt, ist es ein Zeichen des Aufbruchs, wenn bereits die Regierung ihren Sitz zum BER verlagert.

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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