Steht der Traum vom innovativen Langstreckenflugzeug in den Startlöchern auf Dauer still? Beim Start der Boeing 777X kommt es erneut zu erheblichen Verzögerungen. Statt bereits im kommenden Jahr könnte der Serienbetrieb erst 2027 beginnen.
Während Boeing unter dem Druck steht, drohen neben weiteren Imageschäden vor allem immense finanzielle Belastungen für den Flugzeugbauer. Die erneute Verzögerung hat aber auch Folgen für die designierte Erstbetreiberin, die Lufthansa, die nach Berichten von aero.de keine Flüge der Boeing 777-9 planen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Auslieferung der Boeing 777X verzögert sich erneut
- Finanzieller Schaden für Boeing bis zu 4 Milliarden US-Dollar hoch
- Lufthansa als Erstbetreiberin integriert 777X nicht in ihren Flugplan bis 2027
Konsequenzen für Lufthansa & Emirates
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, verschiebt sich der Start der Boeing 777X erneut. Während die Lufthansa die designierte Erstbetreiberin des Flugzeugtyps werden wird, wird Emirates der größte Kunde. Die arabische Airline hatte währenddessen im Mai von einer Auslieferung Ende 2026 gesprochen. Doch nun ist ein Betrieb vor 2027 kaum mehr realistisch. Damit verzögert sich ein Projekt, das schon mehrfach Terminprobleme hatte, erneut.
Insbesondere für Boeing, die im Duell mit Airbus um Marktanteile im Langstreckensegment kämpfen, wäre das ein erheblicher Rückschlag. Der Schaden der erneuten Verzögerung beläuft sich nach ersten Angaben auf 2,5 bis 4 Milliarden US-Dollar, der möglicherweise über andere Programme des Konzerns ausgeglichen werden soll. Intern arbeitet man indessen an Strategien, mit denen man die finanziellen Lasten verteilen will.
Für Lufthansa bedeutet die Verzögerung, dass die 777-9 kaum vor 2027 in den Flugplan integriert wird. Die Airline hat ihren bisherigen Plan bereits angepasst. Damit fallen ebenfalls wichtige Modernisierungspläne für die Langstreckenflotte zurück.
Auch Emirates, der bislang größte Besteller der 777X, reagiert vorsichtiger: Der Golfcarrier plane nun ebenfalls mit einem späteren Einstieg in den Dienstbetrieb, nicht vor 2027, wovon schon im Februar die Rede war.
Berg an Arbeit
Boeing-Chef Kelly Ortberg hatte bereits eingeräumt, dass die Zertifizierung hinter dem Zeitplan zurückliege, und verwies auf einen „Berg an Arbeit“. Technische Probleme, etwa mit dem Flugzeug oder seinen Triebwerken, seien nicht der Grund. Die neue Faltflügel-Technologie, komplexe Systeme und strengere Zertifizierungsanforderungen hatten schon in der Vergangenheit zu Verzögerungen geführt. Die nächste Gelegenheit für klare Aussagen dürfte am 29. Oktober sein, wenn Boeing seine Quartalsergebnisse präsentiert. Ursprünglich sollte die Boeing 777X bereits 2020 ausgeliefert werden.
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Damit steigen für LH die Chancen, zum Erstflug eine vollständig zertifizierte Kabine zu haben.