Lange Zeit galt Lufthansa als Favorit beim Verkauf von ITA Airways. Jetzt rechnet sich Air France-KLM durch einen schlauen Schachzug neue Chancen aus.
Eigentlich galten die Lufthansa und ihr Partner MSC lange Zeit als Favorit im Wettrennen um den Kauf von ITA Airways. Während der derzeitigen Regierungskrise in Italien wittert die Konkurrenz Air France-KLM jedoch ihre Chance – und verschafft sich durch ein Versprechen gegenüber den italienischen Behörden einen signifikanten Vorteil für die ITA-Übernahme, so aero.de.
Air France-KLM und Partner locken Italiens Regierung mit Einfluss
Die italienische Regierung hat im Moment eigentlich größere Probleme als den Verkauf einer Airline. Sie steckt in einer tiefen Krise. Doch die Aufgabe der nationalen Airline ITA Airways hat durchaus eine Bedeutung für die Politik Italiens. Denn wenn es nach den Verkäufern geht, hätten diese am liebsten trotz des Verlustes zahlreicher Anteile auch weiterhin noch ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Fluggesellschaft geht. Hier wittern Air France-KLM und Delta ihre Chance.
Mehr finanzielle und strategische Beteiligung
Die eigentlich favorisierten Käufer Lufthansa und MSC wollen ca. 80 Prozent der Anteile von ITA übernehmen. Der Einfluss seitens Italiens wäre hier also nur noch verschwindend gering. Air France-KLM und ihre Partner Delta und Certares hatten bereits im ersten Durchgang ein Angebot eingereicht, bei dem es lediglich um den Kauf von maximal 60 Prozent der Firmenanteile ging. Zwar bringt das im Umkehrschluss im ersten Moment auch weniger Geld – jedoch besteht bei diesem Angebot eine größere Chance, auch weiterhin Einfluss auf die Airline auszuüben. Auch wäre mit dieser Variante eine mögliche Gewinnbeteiligung weitaus höher.
Ergänzend zu dem bereits eingereichten Vorschlag, besserten Air France-KLM und ihre Partner nun noch einmal nach. Jetzt versprechen die potenziellen Käufer auch noch weitere Zugeständnisse. Diese beinhalten ein Vetorecht bei strategischen Fragen sowie Mitspracherecht bei der Besetzung des Managements.
Lufthansa war als Käufer bereits so gut wie bestätigt
Eigentlich warteten Lufthansa und ihr Partner MSC nur noch auf die finalen Formalitäten, um den Kauf abzuschließen. Jetzt, da sich die italienische Regierung in eine Krise manövriert hat, wurde der Verkauf von ITA Airways ein weiteres Mal nach hinten verschoben. Und für Air France-KLM ergibt sich eine neue Chance, das deutsch-italienische Duo doch noch auszustechen.
Fazit zur neuen Chance für Air France-KLM bei der ITA-Übernahme
Nachdem der Verkauf von ITA-Airways nach hinten verschoben wurde, legen Air France-KLM und ihre Partner bei deren Angebot noch einmal nach. Um Lufthansa und MSC auszustechen, versprechen sie Italiens Regierung mehr Einfluss bei wichtigen Entscheidungen über die Airline. Ob sich diese Strategie als erfolgreich erweist, wird sich zeigen, sobald der Verkäufer die interne Krise einigermaßen überstanden hat.