Traurige Nachrichten für alle A340-Liebhaber: Nach jahrelangem Einsatz hat Air France ein weiteres seiner Vierstrahligen Flugzeuge, den Airbus A340, in ihrer Flotte ausgemustert, nachdem kürzlich erst der Airbus A380 aufgrund der Corona-Krise außer Betrieb genommen wurde.
Die Auswirkungen der Pandemie werden insbesondere in der Luftfahrtbranche immer deutlicher sichtbar. Nachdem monatelang der Flugverkehr weltweit komplett eingestellt wurde, verkündete die nationale Fluggesellschaft Frankreichs bereits im Mai den Abschied ihrer A380 Flotte, welcher ursprünglich für 2022 vorgesehen war. Im Juni folgte dann der Abschiedsflug der Flotte. Nun ist der Airbus A340 an der Reihe – Eine Entscheidung die bereits im April festgelegt wurde, wie die Airline auf Twitter verkündete. Auch Lufthansa hat bereits ihre A340-Flotte verkleinert. Anschließend wurde die Flotte nach und nach außer Dienst gestellt, wie aerotelegraph erst kürzlich berichtete.
A340 Flotte fast komplett ausgemustert
Eine Nachricht, die sicherlich viele A340-Liebhaber schockiert hat, denn seitdem Air France 1993 Erstkunde für den Airbus A340 war, hat sie den Flugzeugtyp kontinuierlich betrieben. Dass nun ausgerechnet der Airbus jetzt die Airline verlassen muss, dürfte sicherlich keine leichte Entscheidung gewesen sein. Nach Angaben von Planespotters hat die Fluggesellschaft insgesamt 30 A340-300 in der Vergangenheit eingesetzt. Seit 2011 kam die Produktion der Flotte dann zum Erliegen, und die Airline hat die Flugzeuge durch ebenso große zweistrahlige Maschinen ersetzt, welche nicht nur treibstoffeffizienter, sondern mit weniger Triebwerken auch einfacher zu warten sind. Das Aus für die Flotte wurde allerdings auch durch die Konkurrenz der Boeing 777 mitbegründet. Während im Jahr 2005 schon 155 Boeing 777 Maschinen bestellt wurden, waren es nur 15 für den Airbus A340.
Die vorletzte Maschine der A340 Flotte wurde schon im April zur Lagerung nach Tarbes in Südfrankreich zur Verschrottung geflogen. Die beiden letzten Exemplare standen allerdings bis vor Kurzem noch für Flüge nach Afrika und St. Maarten bis Ende März 2021 im Flugplan. Beide Strecken wurden nun auf eine A330 getauscht, weshalb der Airline jetzt noch ein allerletzter A340-300 Vierstrahler mit dem Kennzeichen F-GLZK bleibt. Dieser steht derzeit noch geparkt am Flughafen Paris-Charles de Gaulle. Wann der endgültige Abschiedsflug ausgetragen wird, ist bisher noch unklar.
ETOPS-Regularien begünstigen das Aus der Flotte
Nach Standardregeln für alle Flotten, müssen Flugzeuge bei ihren Flugrouten einen vorgeschriebenen Abstand zum nächsten Ausweichflughafen einhalten, um bei einem möglichen Triebwerkausfall das Flugzeug sicher zum nächstgelegenen Flughafen steuern zu können. So war es für Zweistrahlige-Flugzeuge kaum vorstellbar, Überwasserstrecken zu fliegen, da sich kein zweistrahliges Flugzeug weiter als 60 Minuten Flugzeit vom nächsten Ausweichflughafen entfernen durfte.
Immer zuverlässigere Triebwerke bildeten jedoch die Basis für die ETOPS-Regularien, die den Flugzeugen die Möglichkeit und den entscheidenden Vorteil geben, ihren Abstand zum Ausweichflughafen zu erhöhen und somit die Flugzeit zu verkürzen, da eine unkomplizierte Route zum Einsatz kommen kann. So muss man heutzutage innerhalb von 180 Minuten zum nächstgelegenen Flughafen gelangen können. Um sich dafür zu qualifizieren, sind die Airlines aufgefordert strikte Sicherheitsstandards in Wartung, Flugplanung und -durchführung nachzuweisen. Außerdem wird die Triebwerk-Konstruktion strengstens überprüft. Für Vierstrahligen Flugzeuge, wie etwa die A340 Flotte, galt diese Regelung nicht, weshalb man die Strecke noch frei wählen konnte und sich nicht verpflichten musste, den Mindestabstand einzuhalten. Daher wurde die Flotte bei einigen Fluggesellschaften sehr beliebt, da im Falle eines Triebwerkausfalls der Airbus immer noch auf drei weitere Triebwerke zurückgreifen konnte.
Diese Details waren auch maßgebend, als die Airbus A340 vor langer Zeit ins Programm der Air France aufgenommen wurde. Erst für alle Flugzeugtypen, die seit 2007 zugelassen wurden, gelten nun auch die ETOPS-Regularien. Insgesamt schwindet deswegen nun der Vorteil der Vierstrahler gegenüber der Zweistrahler, zusätzlich dazu verbrauchen Flugzeuge nach ETOPS-Regeln auch weniger Kerosin und sind somit umweltfreundlicher.
Fazit zum Abschied der A340-Flotte bei Air France
Nachdem im Mai bereits die gesamte A380-Flotte der Airline ausgemustert wurde, folgt nun jetzt der Abschied beim Airbus A340. Die Flotte wird jetzt durch zweistrahlige Flugzeuge ersetzt, die treibstoffeffizienter sind und mit weniger Triebwerken auch einfacher zu warten sind. Dass jetzt nun alle Flugzeuge bis auf eines schon ausgemustert und zur Verschrottung geflogen wurden, ist für viele eine sehr traurige Nachricht, zudem war Air France die erste Airline die, die den Airbus bestellt hatte. Wann endgültig das letzte geparkte Flugzeug der A340 den Flughafen Paris-Charles de Gaulle verlassen wird, bleibt spannend!
Also wenn ich einen Bericht über die A340 schreibe, stelle ich kein Bild eines Kleinrumpfflugzeuges rein, sondern das Modell um das es hier geht. So viel Professionalität darf doch erwartet werden.
Hey Robby, danke für dein Feedback – als Titelbild haben wir bereits eine A340. Im Artikel hat unsere Autorin wohl etwas vertauscht, das kann leider mal passieren. Danke trotzdem für den Hinweis. Viele Grüße