Die Deutsche Bahn plant gemeinsam mit Trenitalia und der ÖBB neue Expressverbindungen, die München ab Ende 2026 direkt mit Mailand und Rom verbinden sollen – ganz ohne Umsteigen.

Am 16. Dezember startete die erste Direktverbindung zwischen Berlin und Paris. Die Strecke zwischen München und Paris wird dabei bereits einmal täglich von einem französischen TGV-Zug ohne Stopp bedient. Nun sollen weitere Direktverbindungen folgen, diesmal nach Italien, wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung informiert. Die EU fördert dieses Projekt im Rahmen ihrer Initiative zur Verdopplung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs bis 2030.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Bahn startet mit Trenitalia neue Direktverbindungen nach Italien
  • Die neuen Expressverbindungen sollen Ende 2026 starten
  • Ein weiterer Ausbau dieser Strecken ist ab 2028 auch bis Berlin geplant

Täglich jeweils eine Direktverbindung geplant

Reisende, die künftig von München nach Mailand oder Rom fahren möchten, können sich auf eine komfortable und schnelle Direktverbindung freuen. Ab Ende 2026 sollen neue Expresszüge die Metropolen ohne Umstieg miteinander verbinden. Dieses Vorhaben ist Teil eines EU-geförderten Projekts, das darauf abzielt, den grenzüberschreitenden Bahnverkehr bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 sogar zu verdreifachen.

Grafik Trenitalia OeBB Kooperation Deutsche Bahn
Die neuen geplanten Direktverbindungen und Ihre Stationen

Europa wächst auf der Schiene immer mehr zusammen. Wir sehen, dass die Menschen immer häufiger auch grenzüberschreitend umweltfreundlich auf der Schiene unterwegs sein wollen. Unser gemeinsames Projekt wird dem boomenden internationalen Fernverkehr weiteren Schub geben. Denn ein erfolgreicher, grenzüberschreitender Fernverkehr in Europa ist aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen nur in Kooperation zu erbringen.

Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr

Die geplanten Züge werden die italienischen Hochgeschwindigkeitszüge Frecciarossa 1000 nutzen, die für Geschwindigkeiten von bis zu 360 Kilometer pro Stunde ausgelegt sind. Diese Züge sollen über den Brenner nach München fahren und dabei Städte wie Rom, Florenz, Bologna, Verona, Rovereto, Trento, Bozen und Innsbruck ansteuern. Die Fahrtzeit von München nach Mailand wird auf etwa sechs Stunden und 30 Minuten geschätzt, mit der Möglichkeit, diese nach Fertigstellung des Brenner-Basistunnels auf etwa fünfeinhalb Stunden zu verkürzen.

Frecciarossa ETR 1000 Von Trenitalia In Bozen Bolzano. Im Hintergrund Ein Railjet
Frecciarossa ETR 1000 von Trenitalia in Bozen und im Hintergrund ein Railjet der ÖBB

Der Zug, den wir nach Deutschland bringen, ist eine italienische Spitzenleistung hinsichtlich Design, innovativer Materialien, Komfort und Nachhaltigkeit, und er ist mit den meisten europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzen kompatibel. Dank der Unterstützung von DB und ÖBB wird Italien mit Deutschland und Österreich über die Schiene noch näher zusammenrücken.

Gianpiero Strisciuglio, CEO Trenitalia

Für die Realisierung dieser Direktverbindungen sind jedoch noch verschiedene regulatorische Schritte erforderlich. Dazu gehören die Zulassung der Züge für das deutsche und österreichische Schienennetz, der Ausbau der Signaltechnik sowie die Ausbildung des Zugpersonals, das sowohl Deutsch als auch Italienisch sprechen muss. Die Deutsche Bahn arbeitet dabei eng mit Trenitalia und der ÖBB zusammen, um diese Herausforderungen zu meistern und einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.

Mit dieser neuen Verbindung wird Österreich und Tirol erstmals an das italienische High-Speed Netz angebunden. Damit rücken wir Europas Regionen enger zusammen – schnell, komfortabel und klimafreundlich. Gerade im sensiblen Alpenraum ist jeder Fahrgast, der sich für den Zug statt fürs Auto oder Flugzeug entscheidet, ein Gewinn für Umwelt und Klima.

Dr. Sabine Stock, Vorständin ÖBB Personenverkehr
DB Die Italienische Trenitalia Und Die Oesterreichischen Bundesbahnen Haben Eine Kooperation Für Neue Direktverbindungen Zwischen München Und Mailand Sowie München Und Rom Geschlossen
Eine Kooperation zwischen der DB, der italienische Trenitalia sowie der ÖBB

Mit den neuen Direktverbindungen möchte die Bahn nicht nur den Komfort verbessern, sondern auch den umweltfreundlichen Verkehr in Europa stärken – ein klares Signal für nachhaltige Mobilität. Fraglich bleibt jedoch, ob der geplante Start Ende 2026 angesichts des aktuellen Zustands des deutschen Schienennetzes mit zahlreichen Baustellen und strukturellen Problemen realistisch ist.

Ausbau bis Berlin und Neapel geplant

Ab Dezember 2028 soll das Angebot schrittweise weiter ausgebaut werden – über München hinaus in Richtung Berlin und in Italien weiter bis nach Neapel. Das vollständige Angebot wird dann aus insgesamt fünf Zugpaaren bestehen, die verschiedene Regionen in Deutschland und Italien direkt miteinander verbinden.

Geplante Linienführungen im Überblick:

  • Kernverbindung München–Mailand
    München – Innsbruck – Verona – Mailand
    Berlin – München – Innsbruck – Verona – Mailand
  • Kernverbindung München–Rom
    München – Innsbruck – Verona – Bologna – Florenz – Rom
    München – Innsbruck – Verona – Bologna – Florenz – Rom – Neapel
    Berlin – München – Verona – Bologna – Florenz – Rom – Neapel
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Autor

Für Stefan ist die Suche nach spannenden Flugangeboten, attraktiver Meileneinlösungen und die Erstellung qualitativ hochwertiger Guides weit mehr als nur eine Aufgabe. Es ist sein Anliegen, Euch nicht nur erstklassigen Lesestoff zu bieten, sondern auch die Themen Vielflieger und optimiertes Fliegen auf ansprechende Weise näherzubringen.

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