Der internationale Flugverkehr von und nach Deutschland befindet sich im Aufwind. Könnte in den nächsten Monaten das Vorkrisenniveau erreicht werden?
Bereits zu Beginn des Jahres kratzte der globale Luftverkehr an der Vor-Corona-Schwelle. Einer Hochrechnung der International Air Transport Association (IATA) zufolge hatte sich der weltweite Luftverkehr im November 2023 zu 99,1 Prozent erholt. Ebenfalls bei 99 Prozent des Vorkrisenniveaus liegt jetzt der Interkontverkehr von und nach Deutschland, wie aero berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Mai 2024 wurden 19,7 Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen verzeichnet – das sind zehn Prozent mehr als im Mai 2023
- Wenngleich eine Steigerung zum Vorjahresmonat festgemacht werden konnte, fehlen allumfassend noch 12,1 Prozent, um das Vorkrisenniveau zu erreichen
- Was den Interkontverkehr betrifft, scheint eine baldige Erholung jedoch sehr wahrscheinlich – immerhin befindet sich dieser Wert indessen auf 99 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau
Pfingstferien ließen Zahlen in die Höhe schnellen
Ein hohes Passagieraufkommen wurde für dieses Jahr erwartet. Während sich der deutsche Luftverkehr bereits im April annähernd gleichauf mit den Werten von 2019 befand, scheint diese Schwelle nicht mehr weit entfernt, wie der Branchenverband ADV nun mitteilt. Schließlich konnten im Mai 19,7 Millionen Passagiere in Deutschland verzeichnet werden. Dies entspricht einer zehnprozentigen Steigerung zum Vorjahresmonat. Zeitgleich fehlen jedoch noch 12,1 Prozent, um die Werte vom Mai 2019 zu knacken.
Nichtsdestotrotz scheint der Branchenverband positiv gestimmt zu sein, was die baldige Erreichung dieser Marke betrifft. Dem ADV zufolge könnte der Interkontverkehr diese Schwelle bereits in den nächsten Monaten überschreiten. Schließlich haben sich die Werte für den Mai im Bereich Interkont annähernd auf dem Niveau von 2019 belaufen. Auf interkontinentalen Strecken von und nach Deutschland reisten im Mai folglich 3,44 Millionen Passagiere. Das sind 99 Prozent gemessen am Vorkrisenniveau.
Deutsche Airports im Europa-Vergleich zurück
Gemessen mit anderen europäischen Luftverkehrsstandorten liegt Deutschland jedoch weiterhin zurück. Diese Tendenz scheint auf die hohen staatlich beeinflussten Kosten zurückzuführen sein, wie etwa die Erhöhung der Luftverkehrsabgabe für Flüge ab Deutschland. Die angehobenen Steuersätze sind zum 1. Mai in Kraft getreten und treffen vornehmlich die Passagiere.
Der Branchenverband kritisierte letztlich noch die mangelnde Konkurrenzsituation am innerdeutschen Markt. Schließlich werden Inlandsflüge hauptsächlich von der Lufthansa Group abgedeckt.
Spannend ist jedoch zur selben Zeit, dass sich die Reiselust der Deutschen aktuell auf einem Rekordhoch befindet. In dieser Weise planen Deutsche, in diesem Jahr für ihren Urlaub tiefer in die Tasche zu greifen. Darüber hinaus lässt sich auch ein Trend zur Rückkehr der Luxusschnäppchen in Deutschland erkennen.
