Kaum endet in Deutschland ein Streik, steht schon der nächste vor der Tür. Diesmal jedoch nicht bei der Bahn, sondern an zwei Flughäfen.
In letzter Zeit häufen sich wieder die Meldungen über Streiks. Sei es bei der Bahn oder bei Airlines wie etwa discover Airlines. Kaum haben wir diese Streiks hinter uns, wurde nun bereits der nächste angekündigt. Betroffen diesmal die beiden Flughäfen Leipzig-Halle und Dresden. Wie aero.de berichtet, hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Flughäfen zu einem Streik aufgerufen. Dieser soll bereits heute Abend um 18 Uhr beginnen und 30 Stunden andauern.
Einzelheiten zum Streik
Wer vor hat heute Abend oder in den nächsten zwei Tagen von den Flughäfen Dresden oder Leipzig-Halle zu fliegen, sollte unbedingt überprüfen, ob der Flug stattfindet wie geplant. Ab heute Abend um 18 Uhr werden die Beschäftigten der Flughäfen nämlich streiken, nachdem die Gewerkschaft Verdi sie dazu aufgerufen hat. Erst am Dienstag werden die Beschäftigten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Zu rechnen ist mit starken Einschränkungen. Für den 29. Januar 2024 wurden indessen sämtliche Passagierflüge gestrichen, wie von den Webseiten der beiden Flughäfen zu entnehmen ist. Dies betrifft Inlandsflüge nach München, Frankfurt und Düsseldorf sowie Flüge von und nach Zürich, Dubai, Istanbul, Wien, Amsterdam und Teneriffa. Neben dem Passagierverkehr wird allerdings auch der Frachtverkehr stark eingeschränkt sein. Leipzig-Halle stellt nämlich das viertgrößte Luftfrachtdrehkreuz in Europa dar.
Da der Bahnstreik der GDL jedoch eher beendet wird als geplant, gibt es für betroffenen Passagiere jetzt immerhin wieder die Möglichkeit am Montag auch auf den Zug umzusteigen. Zunächst sah es nicht so aus, denn ursprünglich sollte der GDL-Streik bis Montagabend dauern und hätte somit wenig Ausweichoptionen zu Inlandsflügen geboten. Doch auch bei der Bahn ist am Montag noch mit leichten Einschränkungen zu rechen.
Wieso wird gestreikt?
Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen, da sie in den derzeitigen Tarifverhandlungen noch keinen Fortschritt gesehen hat. Laut Verdi erhalten die Beschäftigten der Flughäfen ein Viertel weniger Lohn als es an anderen Flughäfen der Fall wäre. Ziel ist es also, eine Lohnanhebung, aber auch einen Inflationsausgleich zu erreichen. Bisher liegt von Seiten des Arbeitgebers ein Angebot auf dem Tisch, dass einen Inflationsausgleich von 1.200 Euro und eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent umfasst. Verdi zeigte sich mit dem Angebot jedoch unzufrieden, da auch ein “Zukunftsvertrag” abgeschlossen werden soll, der jedoch die Streichung von freien Tagen, Zuschlägen und auch Sonderzahlungen mit sich ziehen würden. Die Arbeitszeit soll hingegen verlängert werden. Dies sei für die Gewerkschaft allerdings mehr als inakzeptabel, weshalb sie das Angebot ablehnt.
Statt dem, was vom Arbeitgeber angeboten wurde, fordert Verdi einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro, also mehr als doppelt so viel. Zudem wolle sie für alle Beschäftigten einen Festbetrag aushandeln, der 650 Euro pro Monat betragen soll. Diese Forderung lehnt der Arbeitgeber jedoch ab, da dieser einen notwendigen Restrukturierungsprozess durchführen will und die Forderungen nicht damit vereinbar sind.
Fazit zum Warnstreik
Der Warnstreik wird nicht nur viele Reisende betreffen, die heute Abend oder in den kommenden zwei Tagen von diesen Flughäfen aus fliegen wollen. Auch der Frachtverkehr wird dadurch beeinflusst. Das führt dazu, dass nicht nur Passagiere, sondern auch viele andere Menschen die Folgen des Streiks merken werden. So kann es etwa bei der Zustellung von Briefen und Paketen zu Verzögerungen kommen. Wenigstens wird der Bahnstreik etwas eher beendet, sodass manche Flugreisenden zumindest die Möglichkeit haben werden auf die Bahn auszuweichen.
