Ein Großteil der Lufthansa Flüge verlassen Frankfurt mit zu wenig Personal an Bord. Eine Sprecherin der Personalvertretung des Kabinenpersonals teilt ihre Unzufriedenheit mit.

Überall mangelt es in Zeiten nach der Pandemie an Mitarbeitenden. Das gilt praktisch für fast jede Branche. Die Luftfahrt stellt keine Ausnahme dar. Für das vorhandene Personal ist dies eine erhöhte Belastung, die auf Dauer nicht geleistet werden kann. Eine Sprecherin der Personalvertretung des Kabinenpersonals von Lufthansa äußerte in einem Schreiben gegenüber aerotelegraph ihren Unmut.

Entmutigung beim Kabinenpersonal

Mit ständiger Unterbesetzung der Kabine hebt in Frankfurt fast jede Lufthansa Maschine ab. Auf der Langstrecke fehlen oft bis zu drei Besatzungsmitglieder. Einer fehlt jedoch immer, das ist der momentane Zustand so die Sprecherin. Von der Situation in der Kabine machte sich Lufthansa-CEO Jens Ritter, jüngster Führungskraft im Konzern, auf Flügen nach Riad und Bahrain selber ein Bild und unterstütze das Kabinenpersonal.

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Dies war jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, die Unterstützung von mindestens einem weiteren Crewmitglied in der Kabine wünscht man sich dauerhaft. Seit dem Aufruf “all hands on deck” von Lufthansachef Carsten Spohr melden sich Verantwortliche für zusätzliche Dienste. Das reicht jedoch bei weitem nicht aus, um den Personalmangel zu kompensieren.

Fehlende Flexibilität bei der Dienstplanung

Crewmitglieder dürfen Wünsche äußern, wenn es um die Erstellung von Dienstplänen geht. Diese werden je nach Situation mehr oder weniger erfüllt. Wie es aussieht, hat Lufthansa bei der Planung für Oktober jedoch kaum einen Wunsch der Crew erfüllt und sich nicht an vorher kommunizierte Ankündigungen gehalten. Dies führt im Zusammenhang mit der Mehrbelastung zu weiterer Frustration und eine Häufung von Arbeitsunfähigkeitszeiten.

Lufthansa Trachten Crew Oktoberfest
Lufthansa Trachten Crew Oktoberfest

Durch diese unglückliche Situation leiden nicht nur die Crewmitglieder, sondern auch der Service nimmt entsprechend ab. Die Sprecherin bezeichnet den Zustand insgesamt sogar als untragbar und besorgniserregend, jedoch reagieren die Verantwortlichen in Frankfurt nicht. Ein Krisentreffen am Montag mit den Vertretern des Kabinenpersonals brachte keine Ergebnisse. Alle Lösungsvorschläge wurden abgelehnt, ein gewisses Desinteresse lag in der Luft. Die Verantwortlichen beklagten dagegen die deutlich höhere Krankheitsqoute an Wochenenden und zum Ende des Monats. Die Sprecherin stimmte dem zu und machte aber deutlich, dass dies eher eine Folge der schlechten Arbeitsbedingungen und Mehrbelastung ist.

Forderungen der Personalvertretung

Um die katastrophalen Zustände zu beseitigen, fordert die Personalsprecherin einen deutlich wahrnehmbaren finanziellen Ausgleich. Erst im August hatten sich Piloten mit der Airline auf einen neuen Tarifvertrag verständigt. Weiter schlägt sie eine angepasste Planung des Kabinenpersonals auf Langstreckenflügen und dem damit verbunden reduzierten Service vor. Dieser sollte dann aber auch mit den Fluggästen kommuniziert werden. Sie wünscht sich mehr Verbindlichkeit bei Informationen zum bevorstehenden Dienstplan und auch die Möglichkeit, Dienste bei Bedarf mit anderen tauschen zu können.

Fazit zur Unzufriedenheit der Lufthansa Mitarbeiter

Eine Sprecherin des Kabinenpersonals der Airline äußert in einem Schreiben ihren Unmut über die Personalsituation gegenüber aerotelegraph. Hierbei geht es unter anderem um dauerhafte Unterbesetzung in der Kabine auf fast allen Flügen ab Frankfurt. Frustration durch die Mehrbelastung der Mitarbeiter ist die Folge und damit verbunden auch eine höhere Krankheitsquote. Sie hat das Gefühl, dass sich die Verantwortlichen dem Problem nicht stellen und keine lösungsorientierten Vorschläge unterbreiten oder annehmen. Gefordert wird ein deutlicher finanzieller Ausgleich und mehr Flexibilität bei der Dienstplanung.

Ich kann die Forderungen und den Frust durchaus verstehen und hoffe, dass es so schnell wie möglich zu einer spürbaren Entlastung kommen wird. Man dreht sich sonst wie überall im Kreis, wenn sich mehr Crewmitglieder krankmelden, obwohl das Personal eh schon knapp bemessen ist.

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Autor

Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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  • Mhm, als Kunde bin ich auch unzufrieden mit der Personalsituation der Lufthansa… deutlich. Macht sich ja an allen Enden und Ecken bemerkbar, wie es dort aktuell läuft.

  • Mal ganz ehrlich, wer ist denn noch so blöd und fliegt mit dieser, ich bitte um Verzeihung, Schrott billig Airline. Die BC von Lufthansa ist weit hinter dem Standard von Emirates oder Singapore Airlines. Der Personalmangel ist so etwas von hausgemacht, das ist so als wenn man sich nun wundert, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht.

    • Das alte Lied immer noch…wenn man sich umhört, liest, fliegt oder mal Youtube Reviews ansieht, WAREN Singapore und Emirates vor Jahren mal viel besser, aber dort wird auch enhanced. Und die TK Lounge in Istanbul finde ich auch nach dem Umzug nicht mehr so wahnsinnig überlegen, dafür aber die LH Produkte nicht so schlecht.
      Leider hat die Personalsituation in DE auch etwas mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu tun, die es bei den genannten Airlines womöglich nicht gibt.
      Was mich aber am ewigen Gemaule des hiesigen Personals stört: wenn ich in C fliege und das Personal sich bemerkbar lange hinter dem Vorhang in der Galley unterhalten kann.

  • Ein schwieriger Beitrag, Unzufriedenheit kann ich seitens der Crews zum Teil nachvollziehen;
    Der Vorstand fährt hoch was die Prognosen hergeben ohne intern Machbarkeit zu hinterfragen, Aktionärsorientiert halt. Unterm Strich und für meine Erfahrungen der letzten Monate, Service , welcher denn auf Kont? Die Runde Dänisches Wasser in die Reihen werfen und unmotiviert den BOB Trolley durch die Kabine stemmen (vorrausgesetzt es ist noch das drin was nachgefragt wird) erschliesst sich mir nicht als Erschöpfungszustand. Für Langstrecke gibt es Minimums die erfüllt werden müssen. Viel mehr drängt sich mir der Verdacht auf das LH Crews von ihrem Hohen Ross gestossen werden und sich nach den glory years sehnen. Die Crews in C gaben sich auf meinen Flügen redlich Mühe und leideten eher am mitunter grenzwertigen Tasting Heimat Catering und dem Frust der sich über Verspätungen, Cancellations, Irrops allg.usw. entlädt. Das C Produkt auf Langstrecke ist keinen Tag länger haltbar. Der Mitarbeiter Frust baut sich daher eher über die “Kopf in den Sand Attitude” des Vorstandes auf. Hier Herrn Ritter als Unterstützer zu Benennen ist journalistisch gelinde albern. Es war eine Marketing Aktion in Reinform und kein Spot Check, sonst hätte er die Instapix verbannt und wäre inkognito angeheuert.
    Noch dazu auf einer easy Route wie Bahrein, wo es nur begrenzt Alk an Bord gibt und die Flugzeit erträglich ist. Fra Eze in der Eco oder Fra SFO in der 747 er Rumpelmühle wären empirischer gewesen. Fazit auch, mehr Geld würde die beklagten Zustände nicht wirklich verbessern. Das wissen wir alle, schliesslich haben sämtliche Streiks der letzten Lufthansa Jahre zu keiner Verbesserung des CSI geführt.

  • Wenn ich mich richtig erinnere feiern wir grad einjähriges Jubiläum.

    Vor ziemlich genau einem Jahr wurde großartig eine Produkt- und Serviceoffensive angekündigt. Was ist da eigentlich wirklich passiert? Ich denke mal nicht viel. Das wäre doch mal einen Beitrag wert.

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