Anfang des Jahres hörten wir bereits von den ambitionierten Plänen der neuen Airline Beond, die ausschließlich mit einer Business Class Ausstattung unter anderem von Deutschland aus auf die Malediven fliegen möchte. Auf einer Presseveranstaltung am 11. Oktober verriet CEO Tero Taskila einige Neuigkeiten.
Als erste “Premium Leisure Airline” der Welt präsentierte sich Beond heute vor der Presse. Der neue Luxus-Player der Airline-Industrie möchte im November an den Start gehen und zunächst München und Zürich mit den Malediven verbinden. Zum Einsatz kommt dabei ein Airbus A319, der über 44 Business Class Plätze verfügt, die sich allesamt zu flachen Betten umbauen lassen. Doch nicht nur München und Zürich stehen im Fokus der Airline. Am 11. Oktober gab CEO Tero Taskila im Rahmen einer Live-Presseveranstaltung aus Dubai neue Ziele und neue Detailsbekannt.
Mit einem Narrow-Body Flugzeug auf die Malediven
Am 15. November hebt der Erstflug von Beond von München nach Malé auf den Malediven ab. Zwei Tage später folgt dann Zürich. Diese beiden Städte wurden nach einer ausgiebigen Marktanalyse als Erste für Europa ausgewählt, da die Nachfrage nach Flügen auf die Malediven aus diesen Regionen besonders hoch ist.
Als dritte Stadt, die Beond künftig mit den Malediven verbinden will, steht Riyadh auf dem Plan. Die Hauptstadt Saudi-Arabiens soll bereits am 9. November das erste Mal angeflogen werden. Tatsächlich werden die Flüge aus beziehungsweise nach Europa einen Tankstopp einlegen müssen. Die Reichweite des Airbus A319 reicht nicht für Direktflüge zwischen den Malediven und Europa aus. Zunächst war Riyadh als Ort des Tankstopps vorgesehen – nun erhielt Beond kurzfristig Slots am Flughafen Dubai Word Central, kurz DWC. Apropos Dubai. Dubai wird nicht nur den Part des Tankstopps einnehmen, sondern selbst Ziel der Fluggesellschaft werden. Ab März 2024 fliegt Beond sowohl Dubai als auch Mailand an. Darüber hinaus möchte die Airline Ziele wie Wien und Paris anfliegen.
We are thrilled to announce Munich and Zurich as launch cities for Beond. Our customers there will enjoy an incredible premium leisure experience on their way to Maldives, a beautiful destination. Our team is hard at work preparing for service launch with a goal to exceed every expectation of our first customers from the moment they book with us.
Chief Commercial Officer Beond, Sascha Feuerherd
Zunächst nimmt Beond den Betrieb nur mit einer einzigen Maschine auf – einem Airbus A319, der vorab für Sundair im Einsatz war und seit der Übernahme komplett umgebaut wurde. Für die einen mag es eine ungewöhnliche Vorstellung sein, mit einem Schmalrumpfflugzeug eine solch weite Strecke zurückzulegen, wenn man sonst die großen Maschinen von den Konkurrenten Emirates, Etihad oder Turkish Airlines im Blick hat. Allerdings sieht die Geschäftsführung von Beond hier überhaupt kein Problem – das Argument: Privatjets, die für noch mehr Luxus stehen, sind viel kleiner als die Maschinen der großen Konkurrenten.
Bei der künftigen Flottenplanung setzt Beond auf Einfachheit. Laut den aktuellen Plänen wird die nächste Maschine ein Airbus A321LR. Er soll zum Winter hin zur Flotte hinzustoßen. Die Auslieferung des A321LR verzögert sich jedoch aufgrund von Lieferengpässen. Der Airbus A321LR und der Airbus A319 sollen dann die beiden einzigen Modelle der Flotte sein. Die Anschaffung von Widebody Flugzeugen steht zunächst nicht zur Debatte. Insgesamt möchte man die Flotte bis Ende nächsten Jahres dann auf 8 bis 10 Flugzeuge erweitert haben. Den Ansatz der Einfachheit bringen die Geschäftsführer aus ihrer Vergangenheit bei Low-Cost Carriern mit. Von deren Geschäftsmodellen möchte sich die neue Luxus-Airline etwas abschauen.
Was erwartet Passagiere an Bord?
Das Besondere an Beond ist, dass die Maschinen der Airline ausschließlich über eine Business Class Ausstattung verfügen. Im Airbus A319 wird es Platz für 44 Passagiere geben, die allesamt ihre Sitze in flache Betten verwandeln können. Viele Details zur genauen Ausgestaltung des Sitzes gibt es noch nicht, außer dass man mit italienischen Ausstattern zusammengearbeitet hat. Auch bei Angaben zum In-Flight-Entertainment sowie zum Catering hielten sich die Geschäftsführer bei der Pressekonferenz bedeckt.
Bezüglich der Unterhaltungsmöglichkeiten kündigten sie aber an, dass es hier ein innovatives Konzept geben wird, bei dem die Screens nicht im Sitz verbaut sein werden.
Eine Thematik, die die Airline noch beschäftigt, ist die Nutzung der Terminals. Als Airline mit einem Luxusanspruch, wäre es wünschenswert, nicht über die normalen Wege gehen zu müssen. Allerdings sind die Flugzeuge für die meisten Privatjetterminals zu groß. Hier hofft die Airline allerdings noch auf gute Lösungen, die die Reiseerfahrung auch am Boden noch weiter aufwertet.
Tickets ab 2.000 US-Dollar für eine Richtung
Ab sofort kann man auf der Webseite der Airline Tickets erwerben. Mit ihren Preisen möchte die Airline Premium-Kunden ansprechen, allerdings weit unter dem Preisniveau von Privatjet Flügen liegen. Ein Ziel des Unternehmens ist es, Luxus-Flugerlebnisse für mehr Menschen zugänglich zu machen.
Ein einfacher Flug von München auf die Malediven soll bereits ab 2.000 US-Dollar erhältlich sein. Mit diesem Preis befindet man sich in der Einstiegskategorie, Loungezugang ist bei diesem Tarif zum Beispiel noch nicht mit inbegriffen.
Auf jedem Flug gibt es drei verschiedene Preisklassen – Delight, Bliss und Opulence. Die Leistungen unterscheiden sich dabei aber vor allem am Boden und bei den Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen. Hier gibt es für höhere Preissegmente Zusatzleistungen wie einen Limousinen-Service, der einen Zuhause abholt und auch bei der Rückkehr wieder dorthin bringt.
Fazit zum Start von Beond
In etwa zwei Monaten geht Beond an den Start – von München und Zürich aus können Passagiere dann direkt und komfortabel auf die Malediven reisen. Die Preise, die für die Flüge aufgerufen werden, liegen dabei auf einem ähnlichen Niveau, wie herkömmliche Business Class Tickets anderer Airlines. Es bleibt spannend zu sehen, wie die Airline sich auf dem Markt behaupten will, vor allem mit der am Anfang sehr geringen Flottengröße.
Würdet Ihr die Airline für Eure nächste Malediven-Reise testen wollen?
Die Preise scheinen schon gefallen zu sein. Beispiel MUC-MLE vom 07.-14.02.24 ab 2.883$ return
Wirkt auf mich näher an Bavarian Airlines als an La Compagnie. Ein A321LR? Passt. Aber wer baut eine neue Business-Only-Kabine in einen 20 Jahre alten A319, der mangels Reichweite zwangsweise einen Tankstopp einlegen muss? Hohe Wartungskosten, lange Standzeiten – wie soll man so Geld verdienen? Immerhin ist die Preispolitik realistisch, weil deutlich überteuert. Wer bucht für 4000 USD einen Flug den er für ein paar hundert Dollar weniger, mit etwas längeren Flugzeiten, in der QSuite von QR absolvieren kann? Loungezugang inbegriffen. Immerhin ist die Lackierung optisch ein Hingucker.