Wenn der Flug stark verspätet ist oder sogar ausfällt, hört man häufig frustrierte Stimmen von den Passagieren. Das kann ich bei Flügen außerhalb Europas, wo der Verbraucherschutz nicht so stark ausgebaut ist, sogar gut verstehen – doch in vielen Fällen könnt Ihr Euch darüber freuen! Warum, erzähle ich Euch in diesem Artikel.
Wenn airberlin verspätet ist
Auf meinem Hinflug nach Malaysia hatte ich einen Flug mit airberlin nach Abu Dhabi und mit Etihad weiter nach Kuala Lumpur gebucht. Bei der Ankunft in Berlin Tegel sagte man mir, dass der airberlin Flug leider eine Verspätung von über drei Stunden habe, weswegen ich meinen Anschlussflug verpasse. Also wurde ich zum Ticket Schalter geschickt mit der Bitte mich umzubuchen. Das Ergebnis: Umbuchung auf den Abendflug von British Airways in wenigen Stunden.
Innerlich löste ein Blick auf das neue Ticket in mir sofort große Freude aus: Denn die Ankunftszeit in Kuala Lumpur war fast sechs Stunden nach der geplanten Ankunft. Nach EU-Fluggastrechten habe ich somit einen Anspruch auf eine Entschädigung von 600 Euro.
Dazu kommt, dass das neue Ticket in der Buchungsklasse Y gebucht war. Ich möchte hier nicht zu sehr in das Thema Buchungsklassen abschweifen, doch grob gesagt: Je höher die Buchungsklasse, desto teurer das Ticket, desto mehr Meilen. Die Buchungsklasse Y ist dabei die teuerste buchbare Economy-Buchungsklasse, kostet bei der Buchung häufig ähnlich wenn nicht mehr als ein Business Class Flug und beschert einem jede Menge Meilen – so hatte ich nach Gutschrift der Meilen fast zwei kostenlose Flüge nach London „verdient“.
Bei Umbuchungen könnt Ihr profitieren
Das Beispiel zeigt: Verspätungen können sich auch für Euch lohnen. Im besten Fall könnt Ihr am Ticketschalter noch eine Alternative auswählen, ich war in diesem Fall mit British Airways mehr als zufrieden. Statt zwei mittellangen Flügen konnte ich einen kurzen Hüpfer nach London, gefolgt von einem 13-stündigen Flug im nagelneuen Dreamliner genießen.
So lohnt es sich, beim Warten am Ticketschalter das Netz nach Alternativen zu durchforsten und pro-aktiv Vorschläge für eine Umbuchung zu machen. Womöglich reist Ihr so angenehmer und könnt Euch vor allem eine große Anzahl von Meilen sichern.
Die Fluggastrechte sind auf Eurer Seite
Und neben der Umbuchung ist vor allem der finanzielle Aspekt interessant: Die Zahlung einer Entschädigung. In unserem Guide zum Thema Fluggastrechte, haben wir das Thema bereits ausführlich behandelt. Doch grob gesagt: Wenn Euer Flug mehr als drei Stunden später als geplant landet, habt Ihr, je nach Flugdistanz, einen Anspruch auf eine Entschädigung von 250 bis 600 Euro pro Person. In diesem Fall waren wir zwei Personen auf dem Ticket und konnten uns also über 1.200 Euro zusätzlich freuen – mit dem Hinflug haben wir damit bereits Geld verdient.
Wie erhalte ich eine Entschädigung?
Wer bereits eine Entschädigung von einer Airline gefordert hat, dem ist die Problematik dahinter bekannt. Die meisten Airlines antworten tendenziell erst einmal nicht auf eingereichte Dokumente, anschließend werden Gutscheine herausgegeben. Dahinter steckt Kalkül: In ein Langstreckenflugzeug passen mehr als 300 Passagiere. Würden alle Passagiere nun ihre Ansprüche durchsetzen, hat die Airline mehr als 180.000 Euro an Entschädigungen gezahlt und der Flug ist definitiv nicht mehr profitabel.
Doch es gibt trotzdem Mittel, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Die erste Möglichkeit ist, direkt im ersten Schreiben an die Airline eine Frist zu setzen und nach Ablauf dieser eine Mahnung zu verschicken – meistens führt dies zu einem spontanen Verständnis der Airline.
Wer sich nicht damit beschäftigen möchte und seine Zeit lieber anderweitig nutzt, kann ein Flugrechtportal damit beauftragen, die Entschädigung zu erzielen. Wir empfehlen Euch in diesem Fall Flightright: Die Kollegen von Flightright konnten bereits zehntausende Entschädigungen erzielen und damit Euer Recht durchsetzen. Ihr bezahlt für die Dienstleistung lediglich anteilig im Erfolgsfall, erhaltet von geforderten 600 Euro zum Beispiel knapp 415 Euro zurück. Dafür gebt Ihr auch das Risiko komplett ab und Flightright übernimmt sämtliche entstehenden Kosten, etwa durch das Einschalten eines Anwalts. Online könnt Ihr mit wenigen Klicks prüfen, ob auch Ihr eine Entschädigung erhalten könnt.
Warum Ihr Euch über Flugausfälle freuen könnt – Fazit
Natürlich läuft es nicht immer so entspannt wie in meinem Fall und nicht immer ist Eure Alternative die bessere. Doch wir möchten Euch lediglich zeigen, dass man auch in einer eigentlich negativen Situation profitieren kann und noch einen Grund mehr hat, sich auf die Reise zu freuen. Ich rate Euch bei Eurer nächsten Verspätung genau zu prüfen, ob auch Ihr für eine Entschädigung in Frage kommt. In unserem ausführlichen Guide könnt Ihr dann abgleichen, wie Eure Erfolgsaussichten sind.