Bei der Auslieferung der Boeing 787 drohen weitere Verzögerungen aufgrund anhaltender Probleme. Das trifft auch die für die noch optimistische Lufthansa gedachten Dreamliner. Ein neuer Auslieferungstermin bleibt weiterhin unbekannt, ist vor Juli 2022 jedoch unrealistisch.
Bei Boeing ist noch immer nicht abzusehen, wann es mit der Auslieferung der Boeing 787 weiter geht. Noch immer scheint das Problem nicht behoben zu sein und weitere Verspätungen bei der Auslieferung der Dreamliner für zahlreiche Kunden – darunter auch die Lufthansa – drohen. Der einst größte Flugzeughersteller der Welt will noch immer keinen Termin nennen, soll betroffenen Airlines nun jedoch einen Zeitplan mitgeteilt haben. Demnach sollen die ersten Auslieferungen in der zweiten Jahreshälfte aufgenommen werden, wie Reuters berichtet.
Nicht vor Juli 2022
Wann darf Lufthansa mit der Boeing 787 rechnen? Eine Frage, die ich erst vor knapp zwei Monaten gestellt habe. Nach den Zwischenfällen mit der Boeing 737 MAX hielten auch die Probleme bei der Boeing 787 an. Auslieferungen wurden gestoppt, der Parkplatz in Seattle füllte sich wieder. Boeing wollte sich bislang nicht in die Karten blicken lassen. Offiziell wollte der Flugzeughersteller aus Seattle deshalb auch keinen Termin veröffentlichen, plante wohl jedoch mit ersten Auslieferungen noch in diesem Monat. Mittlerweile ist klar, dass dieser Wunsch ebenfalls nicht eingehalten werden kann. Dafür teilt Boeing jedoch mit, dass die Auslieferungen in der zweiten Jahreshälfte des aktuellen Jahres beginnen sollen.
As we’ve said, we are taking the time needed to ensure conformance to our exacting specifications
Sprecher von Boeing
Das soll laut Insidern zumindest von Boeing an betroffene Fluggesellschaften übermittelt worden sein. Demnach halte man die ersten Auslieferungen im dritten Quartal für realistisch. Boeing hält die Produktionsrate der Boeing 787 derweil mit 3,5 Flugzeugen pro Monat auf minimalem Niveau. Erst wenn das Problem behoben werden konnte, will Boeing auf 5 Flugzeuge erhöhen. 100 Flugzeuge wurden bereits produziert. Schon ausgelieferte Flugzeuge bleiben von diesen Umständen jedoch immerhin unberührt und dürfen weiter fliegen. Boeing verweist derweil auf die Federal Aviation Administration FAA, die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika.
Sommerflugplan bedroht
Die Boeing 787 für Lufthansa müssen jedoch nicht mehr produziert werden, sondern stehen bereits fertig bei Boeing auf dem Hof. Denn die Boeing 787 werden von einer anderen Airline übernommen. Inklusive “neuer” Kabine will die größte deutsche Fluggesellschaft zunächst fünf Exemplare davon für den eigenen Betrieb übernehmen. Weitere Boeing 787 waren bereits im Vorfeld für die Lufthansa Group vorgesehen. Der erste Dreamliner soll den Namen Berlin erhalten. Wann dieser jemals in Berlin, aber auch in Frankfurt oder anderen Teilen der Welt zu sehen sein soll, bleibt offen. Mit den aktuellen Zeitplänen wird das jedoch definitiv nicht mehr in diesem Quartal, sondern frühestens im Juli der Fall sein. In Frankfurt sollen die Dreamliner zumindest ihre Heimat finden.
Vorgesehen sind die neuen Flugzeuge unter anderem für die Route nach Toronto. Zwischen München und Toronto sowie anderen Destinationen in Kanada setzt die Lufthansa zudem auch ihre neuen Airbus A350 ein, die von Philippine Airlines übernommen wurden – ebenfalls inklusive neuer Kabine. Zuletzt plante die Lufthansa noch mit dem Einsatz der Boeing 787 im Sommer. Damit könnten die Probleme mittlerweile ernsthafter werden – die Lufthansa müsste sich wegen möglicher Alternative Gedanken machen. Obwohl die Lufthansa noch keines der mittlerweile 25 georderten 787 Modelle erhalten hat, hält sie weitere Optionen an bis zu 20 Maschinen. Wenn der Preis stimmt, so Carsten Spohr im März, steht einem Kauf – trotz der zahlreichen Verzögerungen – nichts im Weg.
Fazit zu den Auslieferungsplänen
Die Boeing 787 sorgt weiterhin für große Sorgen und während der US-amerikanische Flugzeugbauer diese versucht in den Griff zu kriegen, tauchen auch schon wieder neue auf. Dieses anhaltende Aufkommen neuer Probleme führt auch dazu, dass die Produktion, beziehungsweise die Auslieferung weiterhin gestoppt bleibt. Das dürfte auch bei Dreamliner-Neukundin Lufthansa zu einer späteren Übernahme der 787 führen. Der Kranich rechnete mittlerweile mit einem Einsatz im Sommer 2022. Laut jüngsten Berichten sind jedoch auch diese Pläne bedroht, da die Auslieferungen frühestens im Juli beginnen werden.
Warum die LH den Vogel ausgerechnet den Namen Berlin verpasst passt wie die Faust aufs Auge. In der Gammelstadt funktioniert auch nichts und Pünktlichkeit ist dort such ein Fremdwort…