Nach 2020 war auch 2021 ein angespanntes Jahr für den deutschen Luftverkehr. Im Vergleich zu 2019 wurden lediglich halb so viele Flüge durchgeführt.
Anfangs November 2021 wagte die internationale Luftverkehrsvereinigung IATA erstmalig eine vorsichtig optimistische Einschätzung der Zukunft der Luftfahrtbranche. Da war jedoch die neue Corona-Variante Omikron und deren Auswirkungen bekannt. Spätestens die tausenden Flugstreichungen über die Feiertage, zeigten einmal mehr, wie sehr der internationale Luftverkehr nach wie vor in einer Krise steckt. Eurocontrol zählte in Europa im Jahr 2021 total 6,2 Millionen Starts und Landungen, was nur knapp über dem Niveau von 2020 liegt. Auch Deutschland zählte 2021 halb so viele Flüge wie 2019 darstellen, so rnd.de und tagesschau.de.
2021 nur knapp besser als 2020
Das vergangene Jahr war gezeichnet von der Corona-Pandemie, verschiedenste Grenzöffnungen und -Schließungen, Lockdowns und Einreisebestimmungen. Ein Blick auf die Zahl der Anzahl deutschen Flüge spiegelt das wider. 2021 fanden insgesamt 1,67 Millionen Starts, Landungen und Überflüge statt, was im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 lediglich rund 50 Prozent darstellt und nur 14,3 Prozent mehr sind, als 2020. Das berichtet unter anderem die Deutsche Flugsicherung (DFS).
So konnte gerade mal eine Verkehrsdichte erreicht werden, die nur etwas über der vom Jahr 1991 liegt. 2020 wurden die wenigsten Flugbewegungen seit der deutschen Wiedervereinigung verzeichnet. In ganz Europa fanden insgesamt 6,2 Millionen Starts und Landungen statt, dies liegt nur knapp über dem Wert von 2020. Ebenfalls im Vergleich zu 2019 sind es 4,9 Millionen Flüge weniger. Eurocontrol schätzt, dass dies in etwa 18,5 Milliarden Euro Verlust für die Airlines bedeutet, während es 2020 22,2 Milliarden Euro waren.
Im Ländervergleich ist ersichtlich, dass Großbritannien 2021 sogar noch einen stärkeren Einbruch der Flüge verzeichnen muss. 2021 haben sie einen Rückgang von 63 Prozent auf 823.000 Flugbewegungen. Der Blick auf ein Vergleich der Airlines zeigt, dass Ryanair der größte Anbieter in Europa bleibt. Sie boten im Schnitt 1.321 Flüge pro Tag an, was für sie einen Rückgang von rund 1.000 Flügen am Tag war. Nach Ryanair folgt im europäischen Vergleich Turkish Airlines. 2021 boten sie 938 tägliche Flüge an, was für sie eine Reduktion von 30 Prozent darstellte. Besonders stark von Flugstreichungen waren Lufthansa (-59 Prozent), Easyjet (-64 Prozent) wie auch SAS (-61 Prozent) betroffen.
Weniger Flüge bedeutet jedoch gleichzeitig auch eine tiefere Belastung des Klimas. Bis und mit November wurde in 2021 lediglich halb so viel Kohlendioxid wie 2019 freigesetzt. In CO2 bedeutet dies eine Reduktion von ungefähr 106 Millionen Tonnen.
Fazit zum deutschen Luftfahrtjahr 2021
2021 war ein turbulentes Jahr, was Nachrichten aus der Luftfahrtbranche betraf – unter anderem waren tausende Flugstreichungen ein Thema. Es zeigt sich, dass 2021 auch ein Jahr mit tendenziell hohen Verlusten für Airlines ausgehen wird. Im europäischen Vergleich der Anzahl Starts und Landungen war es nur knapp besser als 2021.