Aufgrund erwarteter streikbedingter Ausfälle im Bahnverkehr kündigt die Lufthansa den Einsatz von Airbus A321 Maschinen auf Inlandsflügen an – zumindest für die kommenden andauernden Streiktage des GDL.
Ab dem heutigen Tag beginnt der bis Freitag andauernde Bahnstreik der Gewerkschaft deutscher Lokführer (kurz: GDL). Aufgrund erwarteter Komplikationen im Bahnverkehr setzt die Lufthansa auf größere Flugzeuge im Inlandsflugverkehr. Der Einsatz von Maschinen mit größeren Kapazitäten ist auf die Vermutung zurückzuführen, dass sich die Nachfrage nach Inlandsflügen, aufgrund von Ausfällen bei der Deutschen Bahn erhöhen wird. Auch das Unternehmen FlixBus kann bereits jetzt eine erhöhte Nachfrage verzeichnen, wie aero.de berichtet.
Airlines reagieren zügig auf den Bahnstreik
Der Streik der Gewerkschaft deutscher Lokführer (GDL) hat bereits am gestrigen Abend im Cargo-Geschäft der Deutschen Bahn begonnen und bereits in dieser Sparte für Verzögerungen und Ausfälle gesorgt. Ab heute soll nun auch der Personenverkehr betroffen sein. Das volle Ausmaß des Streiks wird mit Blick auf die bereits ausgefallenen Verbindungen deutlich, denn prozentual belaufen sich die Ausfälle alleine am heutigen Tag auf rund 75 Prozent der ursprünglich geplanten Verbindungen. Anhalten wird der Streik bis Freitag, den 13.08.2021 – bis dahin ist weiterhin mit unzähligen Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Während sich Condor um ihre Passagiere mit sogenannten “Zug zum Flug”-Tickets sorgt und mehrmals auf eine ständige Überprüfung der Bahnverbindungen hinweist, wird die Lufthansa hingegen direkt aktiv und greift ein.
Demnach kündigt Deutschlands größte Fluggesellschaft an, aufgrund des Streiks vermehrt Maschinen mit höheren Kapazitäten auf Inlandsflügen einzusetzen. Konkret sieht die Lufthansa vor die A321 Maschinen von Airbus einzusetzen. Diese Flugzeugtypen bieten Platz für rund 215 Passagiere und sind somit eher für die Mittelstrecke vorgesehen. Nun sollen insgesamt zwischen 70 und 80 Inlandsflüge pro Tag mit den größeren Maschinen bedient werden, um im notwendigen Fall auf eine erhöhte Nachfrage vorbereitet zu sein.
Nicht nur im Luftverkehr macht sich der Bahnstreik sofort bemerkbar, auch auf der Straße und in Zügen des Konkurrenzunternehmens FlixTrain sind die ersten Auswirkungen bereits jetzt spürbar. So konnte FlixBus ein Buchungsanstieg in Höhe von 70 Prozent und FlixTrain in Höhe von rund 30 Prozent, im Vergleich zur Vorwoche, verzeichnen.
Fazit zu Lufthansas Reaktion auf den Bahnstreik
Dem Anschein nach rechnet auch die Lufthansa mit ähnlichen Buchungsanstiegen, wie sie momentan etwa bei FlixBus und FlixTrain zu verzeichnen sind. Die streikbedingten Ausfälle der Deutsche Bahn bedingen erhöhte Nachfragen hinsichtlich anderer Verkehrsalternativen. Um auf eine mögliche Erhöhung der Nachfrage im Inlandsflugverkehr vorbereitet zu sein, kündigt die Lufthansa an größere Maschinen auf den Inlandsflugstrecken einzusetzen – konkret geht es um den Airbus A321.
Sehr gut, ich weiß schon warum ich nicht mit der Bahn fahre! Da wird ja ständig gestreikt.
Hoffe das endlich die Politiker erkennen das es keine alternative zum Flugzeug gibt! Die sollten erstmal Bahn Verbindung kappen und dafür mehr Flughäfen in Deutschland anfliegen.
Nun, dass kann dir bei Airlines auch passieren. Da wäre an die massiven und lange andauernden Streiks bei der LH zu erinnern. Und selbstverständlich ist die Bahn eine hervorragende Alternative im Inlandsverkehr und angrenzenden europäischen Reiseverkehr. Ich würde zb. nicht auf die Idee kommen von Frankfurt nach Amsterdam oder Paris zu fliegen. Der Stress wäre mir viel zu groß. Der Aufwand rund um den Flug (An -und Abreise zum Airport, Sicherheits-Checks, Warten, Gedrängel am Gate, Gepäck Aufgeben und Abholhen etc etc.) wäre mir persönlich auch viel zu massiv als das ich Inlandsflüge oder nahe europäische Ziele ernsthaft in Betracht zöge. Da ist die Bahn bequemer. Aber jeder wie er mag. Nur wenn gestreikt wird bringt dir weder der Flug noch die Bahn etwas.
Gegenüber den Streiks von 2014/15 stehen den Kunden mehr Alternativen offen. Insofern sollte man diesen Arbeitskampf – was er natürlich bleibt – eine Spur weniger emotional betrachten.
Ob die Flugverbindungen die ökologischste Alternative sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt.