Der Münchener Flughafen nutzt die ruhige Corona-Zeit mit nur wenigen Flügen aus und sperrt eine Startbahn vorübergehend für Sanierungsmaßnahmen.
Auch der Airport in München musste infolge der Corona-Pandemie enorm hohe Verluste in Höhe von 320 Millionen Euro erleiden. Im Vergleich zum Spitzenjahr 2019 sind die Passagierzahlen um 77 Prozent gesunken – und auch in diesem Jahr sieht es für den Flughafen nicht sehr rosig aus und eine Erholung steht noch aus. Da die Fluggastzahlen nicht drastisch gestiegen sind, nutzt der Flughafenbetreiber nun das Passagier-Tief aus, um eine der beiden Start- und Landebahnen zu sanieren. Infolgedessen muss die Bahn für rund drei Monate gesperrt werden, wie die Website aero.de berichtet.
Trotz Sperrung keine Kapazitätsprobleme
Die Auslastung am Münchener Flughafen ist so gering wie noch nie – zuletzt wurden bei der Eröffnung des Airports im Jahr 1992 so wenige Passagiere abgefertigt. Dementsprechend sinkt auch die Anzahl an Flügen, die im Normalfall abseits der Krise im Minutentakt gestartet sind. Im ersten Quartal in 2021 konnten lediglich 14.000 Starts verzeichnet werden, was rund 64.000 Flüge weniger im Vergleich zum Vorjahr ausmacht.
Doch der Flughafenbetreiber lässt sich davon nicht unterkriegen und sieht diese Flaute als Chance für die notwendigen Sanierungsarbeiten auf der Südbahn. Die Renovierung soll drei Monate in Anspruch nehmen, weshalb die Baustelle auf der Startbahn vom 1. Mai bis voraussichtlich zum 31. Juli gesperrt bleibt. Während der Bauarbeiten werden dann alle Flüge auf der Nordbahn starten und landen. Die Flughafengesellschaft rechnet aufgrund der geringen Fluganzahl nicht mit Kapazitätsproblemen, sodass es trotz der Sperrung nicht zu Engpässen kommen werde.
Da die Arbeiten tagsüber stattfinden können, profitiert der Flughafen von einer erheblichen Verringerung der Kosten und einer Verkürzung der Reparaturzeit.
Ein Sprecher der Flughafengesellschaft
Der Flughafen kann zudem Kosten einsparen, da die Beschäftigung von Bauarbeitern in Nachtschichten natürlich deutlich kostenintensiver ausfällt, als tagsüber. Durch die ausreichenden Kapazitäten mit nur einer Startbahn, der Nordbahn, können die Bauarbeiter tagsüber sanieren, wodurch sich auch der gesamte Bauprozess zeitlich verkürzt.
Fazit zur Startbahn-Sperrung
Die Betreiber des Münchener Flughafens lassen sich von der Pandemie und den roten Zahlen nicht sonderlich unterkriegen. Im Gegenteil: die Chancen, die sich beiläufig durch den momentanen Tiefstand ergeben, werden gesehen und genutzt. Die Bauarbeiten an der Südbahn waren notwendig und es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um mit der Sanierung zu beginnen. Die Verantwortlichen handeln also smart und behalten stets die Kosten im Blick, die derzeit niedriger ausfallen könnten, als unter normalen Gegebenheiten.