Die vollständige Fusion des Star Alliance Mitglieds Asiana mit Korean Air wird voraussichtlich erst im Jahr 2024 realisiert – ab diesem Zeitpunkt wird dann auch der Markenname der Asiana gänzlich verschwinden.
Im November des letzten Jahres berichteten wir bereits von Korean Air’s Plänen, die strauchelnde Asiana durch den Kauf von Mehrheitsanteilen zu übernehmen. Wenig später wurde dann auch schon ein erstes Angebot abgegeben. Nachdem gerichtlich gegen die Pläne dieser Mega-Fusion vorgegangen wurde, erklärte ein lokales Gericht die Übernahme für rechtens und vielerorts ging man davon aus, dass dieser Entscheidung schon bald die Fusion folgen würde. Doch nun verzögert sich der gesamte Prozess wohl doch noch um mindestens zwei Jahre. Hauptgründe hierfür sind laut eines Berichts der The Korea Times vor allem Probleme bezüglich einer möglichen Monopolstellung sowie die Zukunft der Low-Cost-Carrier, die aktuell von den beiden Airlines betrieben werden.
Markenname Asiana wird komplett verschwinden
In Korea steht man davor, die beiden Flag-Carrier Asiana und Korean Air zu einer einzigen großen Airline verschmelzen zu lassen. Nachdem durch Korean Air bereits ein Angebot zum Kauf der Mehrheitsanteile von Asiana abgegeben wurde, rechnete man damit, dass die Fusion in naher Zukunft stattfinden würde – doch es ergeben sich einige Verzögerungen. Dies liegt vor allem daran, dass sich einige Kartellämter der von Korean Air angeflogenen Länder bisher querstellen. Einzig die Türkei hat dem Deal schon zugestimmt. Korea selbst, aber auch die USA, China, Japan, Vietnam, Taiwan und Thailand hingegen noch nicht. Korea sowie vier dieser Länder müssen noch zustimmen, ansonsten könnte Korean Air in Zukunft die Erlaubnis verlieren, die Länder anzufliegen.
Es kommt nicht ganz überraschend, dass dem Deal nicht überall gänzlich positiv gegenüber gestanden wird. Schließlich wird mit der Fusion eine Airline mit enormer Größe und Stärke erschaffen. Laut mehreren Quellen wäre sie die siebtgrößte Airline weltweit – und damit ein gefährlicher Kontrahent für die Wettbewerber. Bei Korean Air rechnet man nun damit, 2022 die Anteile zu übernehmen und die vollständige Fusion dann bis 2024 abzuschließen. Zu diesem Zeitpunkt wird dann auch die Marke Asiana gänzlich vom Himmel verschwinden, wie der Präsident von Korean Air Woo Keehong bestätigte.
Nach der Integration wird es nur noch eine Marke geben, Korean Air.
Woo Keehong, Präsident von Korean Air
Diese Nachricht ist wohl auch mitunter die traurigste Nachricht für alle Vielflieger – denn damit verschwindet dann auch ein Star Alliance Mitglied.
Die drei Low-Cost-Carrier Jin Air, Air Busan und Air Seoul könnten zu einem werden
Neben den Hürden in Bezug auf die von den Wettbewerbern gefürchtete Monopolstellung Korean Air’s muss auch noch die Zukunft der Low-Cost-Carrier Jin Air, Air Busan und Air Seoul geklärt werden. Während die erstgenannte eine Tochtergesellschaft von Korean Air ist, gehören die anderen beiden zu Asiana. Aber auch hierfür gibt es schon Pläne. Man möchte die drei Fluggesellschaften zu einer einzigen konsolidieren, um von Skaleneffekten profitieren zu können.
Durch die Konsolidierung dieser drei Fluggesellschaften kann sie zu einer Low-Cost-Airline der Spitzenklasse werden, nicht nur in Korea, sondern auch in Asien.
Woo Keehong, Präsident von Korean Air
Im Zuge der Fusion und der Konsolidierung der Low-Cost-Carrier wird es bei den Fluggesellschaften zu einem Stellenabbau von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen kommen, da sich einige Verantwortungsbereiche überschneiden. Laut jetzigem Standpunkt werden aber keine Entlassungen vorgenommen werden müssen – mittels natürlicher Fluktuation soll das Ziel erreicht werden.
Fazit zur Verzögerung Fusion von Asiana und Korean Air
Wettbewerbshüter und Unklarheiten über die Zukunft der Tochtergesellschaften machten dem ursprünglichen Zeitplan für die Fusion von Korean Air und Asiana einen Strich durch die Rechnung – die Fusion wird daher nun um zwei Jahre nach Anteilsübernahme verschoben. Ab dem Zeitpunkt wird das Star Alliance Mitglied Asiana dann vollständig in der jetzigen Konkurrentin Korean Air aufgehen und die Marke gänzlich verschwinden.