Bei Abflug vom Flughafen London-Heathrow müssen Passagiere künftig höhere Ticketpreise fürchten, da der Airport eine neue, coronabedingte Steuer einführen möchte.

Wegen der katastrophalen Lage am Flughafen London-Heathrow, aufgrund ausbleibender Passagiere durch die anhaltende Coronavirus-Krise, sieht sich der wichtigste britische Airport dazu gezwungen, eine neue Steuer einzuführen. Diese als „Gebühr“ bezeichnete Steuer soll zwar nur für dieses Jahr gelten, British Airways hat jedoch unmittelbar Beschwerde eingereicht. Das berichtet unter anderem airliners.de.

Unabhängig von Reiseklasse und Ziel: Steuer gilt für jeden Passagier

Der Flughafen Heathrow hat eine neue Steuer in Höhe von 8,90 Pfund (10,20 Euro) auf alle Flugtickets aller Fluggesellschaften erhoben, die am größten britischen Flughafen abheben, wie ein Sprecher des Flughafens jüngst mitteilte. Die als „United Kingdom Exceptional Regulatory Charge“ bezeichnete Steuer gilt unabhängig von der Reiseklasse, in der die Passagiere reisen und unabhängig von der Entfernung, die diese zurücklegen, solange der Flug vom Flughafen Heathrow abgeht. Dies gilt zusätzlich zu allen anderen Steuern, die auf Tickets vom Flughafen Heathrow erhoben werden (einige davon sind flughafenspezifisch, andere gelten für alle britischen Flughäfen), einschließlich der Fluggaststeuer, der Passagier-Servicegebühr und so weiter.

Heathrow

Die Steuern in Heathrow machen derzeit fast die Hälfte der Kosten für beispielsweise ein 100-Euro-Ticket aus. British Airways, als größter Nutzer von Heathrow, hat Berichten zufolge bereits eine Beschwerde wegen der neuen Steuer eingereicht. Laut eines Flughafensprechers sei die Steuer als eine „Gebühr“ zu verstehen und nicht dafür eingeführt wurde, um einen Gewinn für den Airport zu erzielen.

Heathrow provides key airport services like the baggage system, colleague car parks, airline check-in desks and utilities for our partners to use. The fee to use these services is calculated purely to cover the cost of providing them – Heathrow makes absolutely zero profit from these services. To ensure this remains the case, the fee is closely monitored by the CAA, as well as being scrutinised and agreed with airport users annually – as was the case with this year’s charge. The cost per passenger to cover these services naturally fluctuates depending on the number of passengers using the airport.

London-Heathrow Flughafensprecher

Es sei beabsichtigt, die Abgabe innerhalb des Jahres auslaufen zu lassen, fügte der Sprecher hinzu.

Heathrow meldete, dass das Passagieraufkommen im Juli um 88 Prozent eingebrochen sei und vermeldete einen Verlust von 471 Millionen Pfund (fast 540 Millionen Euro). Der Flughafen hat sich bei der Regierung beschwert, dass mehr als die Hälfte der 860.000 Passagiere im Juli zu quarantänefreien europäischen Zielen gereist seien. Allerdings bleibe die „überwiegende Mehrheit“ des Streckennetzes ab London-Heathrow aufgrund der Quarantänevorschriften ausgesetzt.

Fazit zur neuen Steuer am Flughafen London-Heathrow

Dass auch die Flughäfen zusehends schauen müssen, irgendwie durch die Krise zu kommen, liegt auf der Hand. Dabei gilt es vermehrt kreativ zu werden, so wie etwa nun der Flughafen London-Heathrow, der die Verluste, die durch die Corona-Krise verursacht werden, mit einer neuen Steuer – oder „Gebühr“ – etwas aufzufangen versucht. Ganz zum Ärger der Airlines – und Passagiere. Ob die Gebühr bestand haben, tatsächlich nur für dieses Jahr gelten und tatsächlich die Ticketpreise erhöhen wird, bleibt abzuwarten.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Was soll der Unfug mit der “Steuer”?

    Abgesehen davon, dass beides (Gebühr / Steuer) für den Passagier keinen Unterschied macht, wird der Flughafen privatwirtschaftlich betrieben, so dass er schon vom Begriff her gar nicht in der Lage ist Steuern zu erheben.

    Dass die Flughäfen am Krückstock gehen (warum, brauche ich ja wohl nicht zu erwähnen) ist ja wohl ziemlich unbestritten, und wer sonst als der (End-) Kunde sollte wohl die Kosten tragen? Das ist ja wohl, zumindest im Kapitalismus, nicht Sache der Anteilseigner.

    Natürlich weiß ich, dass gerade in angelsächsischen Ländern “Steuern” ein Reizwort ist, das gerne mal populistisch als Schlagwort benutzt wird, aber wie gesagt, wer eine Einrichtung nutzen will, muss dafür zahlen, um die Kosten zu decken.

  • Könnte die Steuer auch noch nachträglich, auf gebuchte und bereits bezahlte Tickets aufgeschlagen werden? Glaube mich erinnern zu können, das mal wo gelesen zu haben, dass eine „Nachberechnung“ bei Gebührenerhöhungen theor. möglich wäre… Ist euch dazu was bekannt? Danke

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