Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus haben sich in Deutschland zwar stabilisiert, doch der Lockdown soll voraussichtlich dennoch verlängert werden – das betrifft auch die Hotellerie.
Die zweite Welle des Coronavirus hat Deutschland seit Oktober im Griff. Seit dem 2. November gelten deshalb strikte Maßnahmen, die unter anderem mit einer Schließung von Restaurants, aber auch dem Verbot touristischer Übernachtungen in Hotels, einhergehen. Dieser Lockdown Light sollte die Welle brechen, was zumindest mit Blick auf die Stabilisierung der Infektionszahlen gelungen ist. Gleichwohl sinken die Infektionszahlen weiter nicht, weswegen die Maßnahmen am kommenden Mittwoch verlängert werden sollen. Im Gespräch ist eine Verlängerung bis zum 20. Dezember, wie Business Insider berichtet.
Ende des Verbots touristischer Übernachtungen sehr unwahrscheinlich
Die Bundesländer haben bereits am Freitag damit begonnen, Vorschläge für die kommenden Wochen und Monate zu erarbeiten und Gemeinsamkeiten zu suchen. Am Montag wollen die jeweiligen Länder dem Kanzleramt Vorschläge vorlegen, mit welchen Maßnahmen man einen Rückgang der Infektionszahlen erreichen möchte. Dazu gehört unter anderem eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen und eine Änderung der geltenden Regeln für den Schulbesuch. Neben diesen und voraussichtlich weiteren punktuellen Verschärfungen, gibt es mit Blick auf eine Verlängerung des aktuellen Lockdown Light scheinbar eine breite Mehrheit, womit die Hoffnung für die Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe schwinden dürfte. Ein geplantes Ende des Lockdowns zum 30. November wird es wohl nicht geben.
Wie Business Insider in Berufung auf informierte Kreise aus den Länderberatungen berichtet, war anfangs eine Verlängerung der aktuellen Maßnahmen bis zum 13. Dezember im Gespräch. Nun scheint man allerdings mit einer Verlängerung des Lockdown Light bis 20. Dezember zu planen – von Lockerungen für Restaurants, Bars oder Hotels ist dabei nicht die Rede. Entsprechend gering ist die Hoffnung, dass etwa das umstrittene Verbot für touristische Übernachtungen im Dezember aufgehoben wird. Zu dieser Maßnahme gab es bereits bei den Beratungen Ende Oktober eine große Einigkeit, sodass Lockerungen mittlerweile als nahezu ausgeschlossen gelten. Viele Hotels dürften damit auch im Dezember vorerst geschlossen bleiben, während andere weiter versuchen werden, sich mit ausgewählten Buchungen von Geschäftsreisenden über Wasser zu halten.
Unklare Aussichten für Tourismus in den Weihnachtsferien
Wenngleich sich die Bundesregierung und die Länder auch mit einer langfristigen Strategie mit Blick auf die Pandemie beschäftigen wollen, gibt es bislang scheinbar keinen Plan, ob der Tourismus zumindest ab dem 21. Dezember wieder aufleben darf. Zwar sei eine langfristige Strategie wohl ein Thema bei den Beratungen, heißt es aus den Kreisen der Länder. Dass man allerdings schon jetzt eine Einigung für die Weihnachtsferien – die potenziell verlängert werden könnten – finden wird, ist unwahrscheinlich. Es ist entsprechend davon auszugehen, dass es für Hotels und Gastronomen auch weiterhin keine Planungssicherheit gibt.
Keine Informationen gibt es auch dazu, ob die im November recht hohen Hilfen für die Branche verlängert werden. Im Rahmen des Lockdown Light werden bis zu 75 Prozent der Umsätze des Vorjahres, die in diesem Jahr ausbleiben, von der Bundesregierung ersetzt. Ein Paket, das mehrere Milliarden Euro schwer ist, und die Branche retten soll. Ohne eine Verlängerung dürften viele Betriebe in die Pleite rutschen, gleichzeitig hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bereits klar gemacht, dass das Programm nicht unendlich fortgeführt werden kann. Eine Verlängerung bis zum 20. Dezember scheint aber wahrscheinlich, danach braucht die Branche allerdings zwingend eine Perspektive.
Fazit zur voraussichtlichen Verlängerung des Übernachtungsverbot
Das Verbot touristischer Übernachtungen in Deutschland wird voraussichtlich bis zum 20. Dezember 2020 verlängert. Damit bleiben viel e Beherbergungsbetriebe wohl mindestens bis kurz vor Weihnachten geschlossen. Ob sie die wichtige Weihnachtssaison wieder touristische Gäste beherbergen dürfen, bleibt zudem unklar. Abhängen wird dies wohl davon, ob die Infektionszahlen in den kommenden Wochen deutlich sinken. Sollte das nicht passieren, könnte das Verbot auch über den 20. Dezember noch einmal verlängert werden – mit verheerenden Folgen für die enorm stark betroffene Branche.
Na gut, so lange keine Reiseklarheit besteht werden auch die Buchungen ausbleiben, mal sehen ob das NRW Urteil in den anderen Bundesländern Schule macht, diese Zwangsquarantäne ist nun mal wirklich nicht sinnvoll.
Das würde dann, unter Berücksichtigung des Urteils aus NRW bedeuten, dass ich quasi in die ganze Welt reisen darf ohne Quarantäne und Testpflicht bei Rückkehr. Aber unsere eigene Hotellerie und Gastronomie werden bewusst weiter vor die Wand gefahren.
Meines Erachtens verändert das Urteil aus Münster alle eventuellen Planungen.
Normalerweise kann das kein Politiker so durchbringen.
@ Thorsten
Richtig!
Im Moment wird “gehandelt”.
Egal ob sinnvoll, abgewogen, tatsächlich zielführend oder nicht.
Es beginnt wieder der fatale Wettlauf: Wer trifft/ fordert die knackigsten Entscheidungen?
Der alte Grundsatz der Funker: Denken – Drücken – Sprechen, der gilt schon lange kaum noch.
Es wird allerhöchste Zeit, dass eine riesige Menge an Menschen Klagen gegen die völlig aus der Luft gegriffenen Corona Maßnahmen initiieren um den Bären am Tanzen zu halten. Es wäre irrwitzig – aber ich kann es mir leider auch vorstellen – wenn andere Bundesländer zu einer ganz anderen Rechtsmeinung kommen wie NRW in Sachen stumpfsinniger und deplazierter Quarantäne. Die Krone wird dann aufgesetzt wenn man nur noch fliegen darf, wenn man geimpft ist. 1935 lässt grüßen.