Boeing hat ihr Vorhaben – den Rückkauf von Spirit AeroSystems – abgeschlossen. Während der Zulieferer und Boeing von dem milliardenschweren Deal profitieren, geht auch Airbus nicht leer aus.

Spirit AeroSystems galt bis vor kurzem als das weltgrößte eigenständige Flugzeugstrukturunternehmen. Doch nun hat der Zulieferer seine Unabhängigkeit aufgegeben. Im Rahmen eines rund 4,7 Milliarden Dollar schweren Aktiendeals hat Boeing die ehemalige Tochtergesellschaft und ihren aktuellen Zulieferer zurückgekauft. Teile des Unternehmens werden jedoch abgespalten. Hier kommt Boeing-Konkurrent Airbus ins Spiel. Schließlich sollen Werke, in denen Spirit AeroSystems Vorprodukte für Airbus fertigt, an den europäischen Konzern gehen, wie Reuters berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Boeing hat Spirit AeroSystems für rund 4,7 Milliarden Dollar (etwa 4,4 Milliarden Euro) zurückgekauft
  • An Airbus gehen im Zuge des Deals drei Spirit Werke (Kinston, St. Nazaire und Belfast) sowie 559 Millionen Dollar (etwa 522 Millionen Euro) aus den Taschen von Spirit AeroSystems
  • Eine Aufspaltung des Zulieferers galt bereits als wahscheinlich – die Prognose hat sich indessen bewahrheitet

Eine seltene transatlantische Trennung

Nach dem Vorfall mit einer Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines, bei deren Start ein Panel herausgebrochen war, wurde auch der Zulieferer Spirit AeroSystems unter die Lupe genommen. Dahingehend plante Boeing – zur Verbesserung der Qualitätskontrolle – ihren Zulieferer Spirit AeroSystems zurückzukaufen. Bis Ende Juni wollte der US-Flugzeughersteller den Deal für eine Summe von vier Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) erschließen. Der Rückkauf wurde indessen für rund 4,7 Milliarden Dollar (etwa 4,4 Milliarden Euro) abgewickelt. Doch Spirit AeroSystems geht nicht gänzlich unter das Konzerndach von Boeing. Schließlich galt zu klären, was mit jenem Teil des Unternehmens passiert, welcher 2005 von Boeing abgespalten wurde. Seither wurden hier Flugzeugbestandteile für den europäischen Konkurrenten Airbus produziert. Folglich mussten gewisse Teile an Airbus abgetreten werden, bevor der Deal geschlossen wurde.

Flugzeuginspektion

Airbus bestätigte indessen, dass drei Spirit-Werke an den eigenen Konzern gehen werden. In dieser Weise kommen die Standorte Kinston, St. Nazaire und Belfast unter die Flügel von Airbus. Zudem gehen 559 Millionen Dollar (etwa 522 Millionen Euro) aus den Taschen von Spirit AeroSystems an den europäischen Flugzeughersteller. Allumfassend wurde Spirit AeroSystems auf einen Wert von 8,3 Milliarden Dollar (rund 7,7 Milliarden Euro) geschätzt.

Pat Shanahan CEO von Spirit AeroSystems, äußerte sich allenfalls zuversichtlich in Hinblick auf die Zusammenführung mit Boeing:

Bringing Spirit and Boeing together will enable greater integration of both companies’ manufacturing and engineering capabilities, including safety and quality systems.

Pat Shanahan CEO von Spirit AeroSystems
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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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